Alles auf Anfang

227 2 0
                                    


Kapitel1


Ich konnte es immer noch nicht fassen...wieso Ich? Wieso passiert mir so etwas? Reichte es denn nicht das ich schon so viele Menschen verloren habe...wie konnte er mir mit diesem Wissen so etwas antun?! Auch noch mit ihr...

Ichversuche ruhig zu atmen, tränen verwischen mir die Sicht, aber ich habe schon zu viel gelesen, es reicht um mein Kartenhaus zum Einsturz zu bringen, mein Komplettes Leben.


3Wochen später:


Ich schaue in die Runde, meine Kolleginnen gucken mich alle mit großen Augen an. Die Teambesprechung habe ich eben genutzt um ihnen zu sagen das ich gekündigt habe, das ich sie in einigen Tagen verlassen werde, nach 16 Jahren.

„Wieso? Ich verstehe es nicht, dir geht es doch so gut in unserem Team" fragte Saskia entsetzt. Die anderen plappern dazwischen, genauso entsetzt wie Sie. Als sie sich etwas beruhigt haben versuche ich es ihnen zu erklären, dazu habe ich bewusst die Teambesprechung gewählt, nicht weil ich Aufmerksamkeitsgeil bin, ich habe einfach nicht die Kraft es jedem einzeln zu erzählen...jedes mal das durchkauen was die letzten 3 Wochen so in meinem Leben passiert ist.

„Kurz und knapp Leute...David hat mich betrogen...vor 3 Wochen habe ich es durch Zufall heraus gefunden..." meine Stimme wird leiser.

„Ich habe die letzten Wochen viel geweint, mir ging es wirklich dreckig...wie ihr wahrscheinlich alle gemerkt habt" . Meine Kolleginnen nicken alle, warten aber das ich weiter erzähle. 

„Ich habe überlegt, lange überlegt wie es jetzt mit meinem Leben weitergehen kann. Ich bin Anfang 30, und habe jetzt nicht nur meinen Mannverloren, meine Ehe ist damit logischerweise kaputt und ich verliere mein Haus..." Eine einzelne Träne läuft meine Wange hinunter. Tatjana nimmt meine Hand, streichelt über sie.

„Da ich praktisch bei 0 wieder Anfange...dachte ich mir, kann ich es auch gleich richtig machen. Ich muss sowieso umziehen...in eine kleine Wohnung oder vielleicht sogar in eine WG, warum nicht gleicht auch im Job das machen was ich mir eigentlich für mich gewünscht habe...?!"

Bei meinen Kolleginnen sehe ich auch einige Tränen fließen, Feline schluchzt und Petra schüttelt leicht den Kopf. Das es nicht alle nachvollziehen können war mir schon vorher bewusst, aber wichtig ist nur, das ich es verstehe.

„Ja was willst du denn jetzt machen Mila? Klar Haus verkaufen, kann ich verstehen , aber so ganz neu anfangen? Du bist Anfang 30, denk dran!" kam es von Claudia.

„Ja genau deswegen Claudi, ich hab mein ganzes Leben noch vor mir, ich habe immer nur zurück gesteckt wegen David, ihr wisst ich hab euch alle unfassbar Lieb und ich werde euch so vermissen, aber ihr wisst ganz genau dass das hier nicht mein Traum ist." ich zeige draußen in den Laden, wo die Menschen fröhlich zwischen den Regalen umher schlendern, nicht wissend was sich Lager abspielt.

Auch wenn sie jetzt traurig waren nahmen mich alle nochmal liebevoll in den Arm und drückten mich ganz doll, wünschten mir für die Zukunft alles gute. "Du schaffst das süße" sagte Saskia und gab mir ein küsschen auf die Wange.

Kurz bevor wir die Arbeit wieder aufnehmen wollten drehte sich Jana noch einmal um und fragte was denn nun eigentlich mein Traumjob sei. Stimmt Jana war noch relativ neu bei uns und konnte es eigentlich noch gar nicht wissen.

„Ich gehe nach Berlin Jana, mein Traum ist es in die Gerichtsmedizin zugehen!"



Alles auf AnfangWo Geschichten leben. Entdecke jetzt