KAPITEL 4| EINE UNBEKANNTE NUMMER

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CLÉMENCE

Ein Mann und eine Frau stöhnend im Bett. »Ihhhh nimmt euch mal ein Zimmer!«, rufe ich laut und schließe meine Augen mit meinen Händen. »Willst du mich verarschen, wir sind in einem Zimmer, du bist einfach so reingeplatzt.« Sagt der Typ. Ach stimmt. In der nächsten Sekunde höre ich Enric meinen Namen rufen und mir fällt wieder ein, dass ich abgehauen bin. Ich renne auf das Bett zu und krieche darunter. »Was machst du, geh raus!« höre ich die Frau laut sagen, was mich wütend macht. Sie kann froh sein, dass ich mich gerade verstecken muss. »Macht einfach weiter, ihr rettet mein Leben damit« auch wenn es ekelhaft ist, muss ich jetzt da durch. Enric darf mich nicht finden. »Wenn du willst mach mit süße« höre ich dann das Schwein sagen und kann meinen Ohren nicht glauben. Hat er mir gerade einen dreier angeboten? »Was sagst du da, keine andere Mason!«, schreit die Fotze und regt mich damit voll auf. Ich kann mich nicht mehr beherrschen und komme raus und stehe auf. »ICH WILL AUCH NICHT IN EUER BETT DU FOTZE REG MICH NICHT AUF!« »WARUM KOMMST DU DANN IN FREMDE ZIMMER REIN, DU HURE?«, schreit sie mich zurück an. Ich will mich gerade auf sie stürzen, als ich eine Stimme höre. »Hast du gerade meine Frau Hure genannt?« ENRIC. NEIN. »Nein, ich doch nicht, wie ist dein Name hübscher?«, fragt die Frau Enric verführerisch und lächelt provozierend. »Ich gebe euch 5 Minuten und dann seid ihr hier raus!«, sagt Enric ohne die Schlampe zu beachten. »Und wer bist du, dass du uns rausschmeißt?«, fragt der Typ namens Mason. Enric wird noch wütender als vorher und will gerade auf den Typen los als ich ihn doch noch am Arm festhalten kann. »Warte mach nichts, lass sie einfach gehen und dann ist alles gut«, sage ich leise und lege meine andere Hand auf seinen Bauch. Er schaut kurz zu mir runter und nickt dann leicht. »Verschwindet und wenn ich euch noch einmal hier sehe, bringe ich euch um.« Die beiden nehmen ihre Sachen und gehen komplett nackt raus. Ich muss lachen, weil die Situation einfach lustig ist, aber mir fällt schnell wieder ein, dass Enric mich gefunden hat. Er wird mich wieder mit in die Villa nehmen und das ist das Letzte, was ich will. Erst jetzt bemerke ich Enrics Blick und natürlich ist da wieder sein typisches Grinsen auf seinem Gesicht. »Du bist so hässlich«, sage ich und gucke ihn angeekelt an. Natürlich ist das gelogen, er sieht immer heiß und sexy aus, aber das würde ich niemals laut und vor ihm zugeben. »Die Frauen, die ich kenne, finden mich eigentlich immer hübsch« »Ich bin anders als die Frauen, die du kennst, ist normal.« sage ich und werfe meine Haare nach hinten. Ich wollte mich gerade auf das Bett setzen, aber ich entscheide mich dann doch dagegen. Ihhh. »Können wir bitte raus, hier riecht es nach Sex« Ich laufe raus, ohne auf seine Antwort zu warten, aber ich denke, dass er da auch rauswill.

Als wir wieder auf dem Flur sind, gucke ich Enric fragend an. Er guckt mich zurück an. Ist das sein Ernst? »Was jetzt?« »Wie was jetzt?« Er will mich doch verarschen. Aber besser für mich »Ja gut, dann tschau«, sage ich lächelnd und will gehen, aber natürlich ist sein Griff im nächsten Moment an meinem Arm. Ich drehe mein Kopf leicht zu Enric und wackel unwissend mit meinem Kopf. »Ich habe dich gefunden. Denkst du, ich vergesse das so leicht?« Nein natürlich nicht.  Dieses Arschloch tut nur so. »Enrique Fernández fick dich.« Ich laufe wütend weg und er kommt mir natürlich hinterher. Hund. Als wir dann unten in der Eingangshalle ankommen, nicken alle Mitarbeiter Enric zu. Die Frau an der Rezeption lächelt Enric süß zu »Danke für deine Hilfe, Sofia« bedankt sich Enric bei ihr. Warum bedankt er sich bei ihr? »Warum hast du dich bedankt?« Frage ich ihn »Weil sie mir geholfen hat dich zu finden« antwortet er mir grinsend. WIE? »Warte mal was?« »Ich habe ihr befohlen von der Überwachungskamera zu gucken, wo du bist« Er hat geschummelt! »Das war verboten, du hast geschummelt!«, sage ich sauer. »Nein habe ich nicht, das haben wir nicht gesagt und außerdem hätte ich dich auch so gefunden. Das ist mein Hotel, rosa.« Das alles ist SEINS? Niemals. »Wir werden irgendwann wieder spielen, und dann findest du mich nicht Arschloch.« Sage ich wütend und laufe weiter nach draußen. Als wir dann draußen sind, suche ich nach einem Auto, aber mir fällt ein, dass er mir hinterhergerannt ist. Enric will laufen, deswegen laufen wir in die Villa zurück. Es ist still, keiner von uns redet oder gibt ein Ton von sich. Man hört nur die Autos, Polizeisirenen und Schüsse. Aber das ist normal in New York. Tag und Nacht immer das Gleiche.

Als wir dann vor der Villa sind, stehen neue Wachleute und die anderen, die auf dem Boden lagen sind weg. Wie schnell. Ich merke wie müde ich bin und dass mein Körper auch immer schwerer wird. Enric merkt es auch und hebt mich hoch. Eigentlich würde ich es nicht zulassen, aber ich bin sehr müde, weswegen ich mich von ihm tragen lasse. Ich lege mein Kopf auf seine Schulter und schließe meine Augen. Ich höre, wie die Tür aufgemacht wird und Enric durchläuft. Als wir oben ankommen, liege ich nach Sekunden auf was Weichem. Ich werde zugedeckt und spüre noch weiche und warme Lippen an meiner Stirn. Es dauert keine 2 Minuten und ich schlafe ein.

Etwas kitzelt mein Gesicht. Ich verziehe mein Gesicht und ich kratze die Stelle, die kitzelig war. Ich drehe mich um, aber jetzt kitzelt meine Wange. Was ist das? Ich mache meine Augen auf und drehe mich wieder auf mein Rücken. Ich sehe Enric, wie er eine Strähne von mir zwischen seine Finger hält. Dieser Mann hat echt nichts besseres zu tun, als mich zu nerven. Ich ziehe die Strähne aus seinen Fingern und schaue auf die Uhr, die auf dem Nachttisch liegt. Es ist 6:30 Uhr. Nicht sein Ernst. »Enrique Fernández, es ist 6:30 Uhr morgens, willst du mich VERARSCHEN?!« Nicht mal für die Schule bin ich damals so früh aufgestanden. Dieser Typ ist doch nicht normal. »Hast du gestern das erste Mal eigentlich auf einen Mensch oder besser gesagt auf Menschen geschossen?« SHIT. Er hat recht, ich habe gestern auf Menschen geschossen. Ich richte mich panisch auf und gucke ernst zu Enric. »Ist jemand gestorben?« Frage ich mit leiser Stimme und knete meine Hände, weil ich angst habe. Mein inneres füllt sich mit einer Angst wie noch nie. Gestern war es schlimm, aber heute ist es schlimmer. Ich dachte, die Angst, die ich gestern gespürt habe, wäre nicht zu toppen, aber dass mehrere Menschen meinetwegen gestorben sein könnten, ist viel schlimmer. Das Blut an meinen Händen kleben könnte, macht mir angst. Ich fange an, zu zittern und zu weinen. Ich spüre Enrics Hände an meinen Wangen, die mich festhalten und meine Tränen wegwischen. Seine Nähe beruhigt mich, und das gefällt mir nicht. Warum kann er mich beruhigen?

       ENRIC

Clémence ist gerade eingeschlafen und ich liege neben ihr. Zum Glück ist niemand gestorben. Hätte ich sie nur nicht an gestern erinnert. Sie tut mir unendlich leid. Ich hätte sie nicht mitnehmen sollen. Aber ich kann sie jetzt auch nicht mehr gehen lassen. Dafür liebe ich sie zu sehr. Mein Handy vibriert und ich nehme es von meiner Hosentasche, um zu sehen, wer mir geschrieben hat. Eine unbekannte Nummer.

An deiner Stelle würde ich besser auf sie aufpassen.

?

Ich habe gerade die Nachricht abgeschickt und natürlich hat es nicht gedauert, bis er es gelesen hat. Ich weiß, dass er mir zurückschreiben wird. Er liebt sie. Und er wird es bereuen, sich erneut verliebt zu haben. Ich werde sie ihm wegnehmen und das für immer. Aber vorher wird sie noch leiden. Ich werde sie leiden lassen und dann umbringen. Er hat das verdient. Er wird auch leiden. Nie wieder, wird er sich verlieben. Dafür werde ich sorgen. Er wird nichts und niemanden mehr haben. Ich will, dass er in eine Klinik kommt und da werde ich ihn umbringen. Natürlich wird auch sein Bruder leiden. Ich will, dass die ganze Familie leidet. Seit 7 Jahren brennt ein Feuer in mir und ich kann es nicht stillen. Es geht nicht weg.

                             ENRIC

An deiner Stelle würde ich besser auf sie aufpassen.

Wut, Angst, Sorge. Ich kann nichts anderes fühlen. Diese Nachricht hat mir bewiesen, dass ich einen großen Fehler gemacht habe. Ich hätte sie einfach nicht mitnehmen sollen. Jetzt ist sie in Gefahr und das nur meinetwegen. Ich hätte sie damals einfach ins Krankenhaus fahren und dann verschwinden sollen. Sie ist bei mir in Gefahr und alleine auch. Aber lieber ist sie bei mir als draußen alleine. Ich werde auf sie aufpassen, auch wenn ich dafür sterben muss. Ich werde sie mit meinem Leben beschützen. Mi hermosa rosa, ich verspreche dir, ich werde immer auf dich aufpassen. Das ist ein Versprechen von mir. Ich werde nicht zulassen, dass dir was passiert. Ich stehe auf und verlasse das Zimmer. Ich werde anfangen zu suchen, von wo diese Nachricht kommt. Und wer dahintersteckt. Ich werde die Person mit meinen eigenen Händen foltern. Das verspreche ich auch.
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Hallöchen papöchen
Ich hoffe, das Kapitel hat euch gefallen, eigentlich poste ich nicht so häufig. Aber in letzter Zeit bin ich sehr motiviert. Dank euch🤍

CLÉMENCE DIONWo Geschichten leben. Entdecke jetzt