Beginn Kapitel 3 - Der Dämon / Besessen

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Der Dämon

‚Oh, da liegt was zu essen! Nein, doch nicht! Nur ein Stein, der nach Essbarem aussieht.

Verflixt! Wenn ich nicht bald was finde, wird mir dieser Körper wieder sterben. Obwohl, diese Viecher sollen zäh sein. Hoff ich zumindest!

Wobei, die letzten paar haben ja nicht allzu lange überlebt....

Ach ja, früher, das waren Zeiten, da hatte ich menschliche Körper und jetzt? Jetzt bin ich in diesem ekligen Krabbelviech eingeschlossen! Es ist zum aus dem Panzer fahren! Aber wenn ich das mache, finde ich ja doch nur wieder eine andere Kakerlake und dann wieder eine andere und dann wieder und wieder und wieder und immer so weiter.

Ach je, wie lange meine Strafe wohl noch dauern wird? Obwohl ich nichts bereue! Damals, als ich noch jung war! Lustig wars einfach! Dafür würde ich noch mal tausend Jahre in Kauf nehmen! Aber vielleicht muss ich das ja sowieso.

Ein anderer Körper wäre zumindest nett gewesen! Wenigstens eine Maus oder so was Ähnliches! Ich verlang ja wirklich nicht viel! Ich mag eben keine Insekten! Mochte ich noch nie, und werde ich nie mögen. Aber sie verstehen eben ihr Handwerk, jemanden zu bestrafen. Gut, wer, wenn nicht sie. Ich muss mich eben damit abfinden, hilft ja nix.

Hilf dir selbst, dann hilft dir Gott – haha, dass ich nicht lache! Außerdem kann ich sehr gern darauf verzichten. Igitt! Allein schon die Vorstellung.....

Ach, ich armer kleiner Tor, da sitz ich nun wie nie...oh!

Da liegt jetzt aber etwas Essbares! Hmmmmm... eine tote Fliege! Wie ist denn die hier reingekommen? Naja, was solls! Ist zwar etwas eklig, aber zumindest Nahrung. Bei allen unterirdischen Dämonen, was wünsch ich mir etwas Abwechslung!

Hey, was ist das für ein Geräusch? Oh! Da kommt jemand! Da kommt tatsächlich jemand! Meine Bestrafung hat ein Ende! Juhuuuu! Ich komme heraus und darf wieder... naja, eben ich sein!

Jaaaaaa, da erscheint auch schon die Türe im nackten Stein. Kommt schon, Ungläubiger! Sperr sie auf!! Öffne mir das Tor zur Freiheit! Die Tür geht auf! Endlich!

Unbeschwertheit, Unabhängigkeit, Unersättlichkeit und welche ,Uns' auch immer, ich komme!!

Nanu, da kommt jemand herein? Ein menschliches Wesen, nein, wie drollig!

Ein Gefangenentausch? Soll mir auch recht sein.

Los Beine, bringt mich zur Tür! Schneller, schneller!

Hey, was soll das? Nicht die Tür wieder schließen! Nein, nein! Wartet auf mich! Ihr habt mich hier vergessen! Hallo!!

Ok, die Tür ist geschlossen, aber sie ist noch nicht verschwunden, ich kann mit meinem Körper sicher durch den Türspalt unten durch. Hoffe ich! Beine schneller! Ob sich das ausgeht? Wie hoch sind Kakerlaken eigentlich? Egal! Ein Versuch ist es wert, schneller! SCHNELLER! Gleich hab ich's geschafft! Warum müssen diese Viecher auch sechs Beine haben? Die zu koordinieren ist schier unmöglich! Schneller, ihr sechs!

AUTSCH! Verflixt noch eins, das war mein Kopf! Ich hab mir den Kopf gestoßen – woran eigentlich? Oh nein! Da ist ja Stein! Aber wo ist denn die Tür? Sie war ja gerade noch da! Sie ist verschwunden! Einfach so! Weg! Das darf nicht wahr sein! Tausende von Jahren warten auf diesen einen Augenblick und jetzt? Vorbei? Für wie lange diesmal? Oh Unglück, oh Unglück! Ich habe versagt! Ich könnte heulen! Haben Kakerlaken eigentlich Tränendrüsen? Offensichtlich nicht, sonst würde ich jetzt weinen wie ein Schlosshund! Warum ich? Warum?

Offenbarung - Der teuflische PlanWo Geschichten leben. Entdecke jetzt