Kapitel 12

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Als ich aus meinem Traum erwachte, fühlte ich mich so frisch wie schon lange nicht mehr. Ein Blick auf mein Handy zeigte mir, dass mein Wecker jeden Moment klingeln würde. Hervorragend, dachte ich grinsend. 

Es war überhaupt schon ein Wunder, dass ich so gut schlafen konnte, wenn ich mich heute zur Hunterprüfung anmelden würde. Augenblicklich stieg die Nervosität in mir an. Kribbelnd breitete sich die Vorfreude in meinem gesamten Körper aus. Nun war ich definitiv hellwach.

Mein Pyjama in der Paralleldimension verstaut, analysierte ich mein Outfit. So konnte ich die Hunterprüfung bestimmt gut bewältigen. Ich trug feste Schuhe, die stabiler waren als Sneaker, aber weniger klobig als Wanderschuhe. Dazu lange Hosen, um mich vor Ungeziefer zu schützen. 

Oben sorgte ein Sport-BH für die benötigte Bewegungsfreiheit. Darüber zog ich ein enges schwarzes Top. Auf eine Kappe verzichtete ich. Denn es würden auch Gefahren von oben lauern. Als Abschluss diente eine Regenjacke. Zufrieden schnappte ich mir die Zimmerkarte und ging in den Speiseraum, um mich am Frühstück zu bereichern.

Mit vollem Magen nahm ich einen Tourbus, für welchen ich viel zu viel zahlte. Aber es war der einzige Weg, wie ich an den von Akira beschriebenen Ort kam. Ich liess den gespannten Touristen den Vortritt und trat als Zweitletzte aus dem Fahrzeug. Neben mir gab es noch drei weitere Gestalten, die weniger nach Reisenden und mehr nach Abenteurern aussahen. Zwei von ihnen schritten sofort in eine Richtung davon. Die dritte Gestalt folgte mit einigem Abstand. 

Einen kurzen Moment überlegte ich, ob ich ihnen ebenfalls nachgehen sollte. Aber eigentlich wollte ich den Zugang selbst finden. Die Sonne brannte erbarmungslos auf uns herunter. Es war nicht erstaunlich. Denn im Süden war um diese Jahreszeit Sommer. Mein Handy vibrierte. Ich trat in eines der leeren Steinhäuser, damit ich etwas auf meinem Bildschirm erkannte. Neugierig öffnete ich die Nachricht von Riku.

R: Viel Erfolg :)
R: *Bild*

Auf dem Foto grinste er mir entgegen. In seiner Hand ein hochgetürmtes Eis mit zwei Löffelchen. Doch was mich noch mehr erfreute, war der Blauhaarige neben ihm. Denn auch Juzo lachte breit. Beide Daumen in die Höhe gereckt, wünschte auch er mir viel Glück. 

Ich war so froh, dass Riku sich dazu entschieden hatte, zu ihm zu fahren. Seither hatten wir nämlich unseren scherzenden Kollegen zurück. Zwar war noch irgendetwas mit seiner Schwester. Aber Jin meinte, er würde sich darum kümmern, damit ich mich voll und ganz auf die Prüfung konzentrieren konnte. Ich tippte ein kurzes 'Dankeschön'.

Als erstes verschaffte ich mir einen Überblick über die Stadt. Sie war in ein fruchtloses Tal gebaut. Auf beiden Seiten ragten hohe Felsen, in welche teilweise urzeitliche Wohnungen gebaut waren. Die steinernen Häuser waren extrem klein. Meistens hatten sie nur einen Raum. Jedoch hatte fast jede in der Mitte des Zimmers eine hölzerne Falltür, die mit schweren Schlössern gesichert waren. 

Ich war mir ziemlich sicher, dass es etwas mit diesen auf sich hatte. So aber auch, dass ich nicht durch jedes Haus zur Hunterprüfung gelangen würde. Nachdenklich las ich den Text nochmals durch, den Akira mir weitergeleitet hatte. Es war eine alte Poesie, welche von einem Schriftsteller aus dieser Stadt verfasst wurde.

"Ikarus, steig nicht zu hoch. Nicht weiter hoch!
Sonst schmilzt das Wachs. Verlier nicht deine Flügel!
Pass auf, du fällst. Du wirbelst im Kreis!
Fange dich, bevor du ins Wasser stürzt. So fange dich doch!
Platsch. Halte die Luft an!
Krall dich ans Leben. Es ist so weit!
...
Geh ins Licht. Zu dem Ort, der dir alle Wünsche erfüllt!
"

Es war eine Anleitung. Da war ich mir sicher. Ich musste es nachmachen. Ich musste Ikarus werden! Also gab es nur einen Weg. Zuerst nach oben. Mühsam bahnte ich meinen Weg durch die hohen Steinstufen. Schlängelte mich zwischen den Häusern hindurch. Durch die Verwitterung begannen Steine zu bröckeln, sodass ich bei jedem Schritt doppelt so vorsichtig sein musste. 

Absolutely him... // Hisoka ff HxHWo Geschichten leben. Entdecke jetzt