Absolutely him... // Hisoka ff HxH

Kapitel 13

Die metallenen Türen öffneten sich und ich schritt aus dem Aufzug. Sofort lagen alle Blicke auf mir. Tief einatmend setzte ich meinen arrogantesten Blick auf. So würden mir wenigstens nicht alle auf die Pelle rücken. Ein kleines Männlein mit grünem Kopf näherte sich mir.

"Guten Tag. Nehmen Sie bitte die Karte mit ihrer Nummer!" Er streckte mir eine Scheibe mit der Nummer 379 hin.
"Bitte befestigen Sie sie an ihrer Brust und achten Sie darauf, sie nicht zu verlieren." Ich tat wie mir geheissen und steckte mir die Karte an. Ich habe es geschafft!

Mein Blick schweifte kurz über die Anwesenden. Einige starrten mich noch immer an. Aber die meisten Gestalten führten ihre Unterhaltungen leise fort. Da es wahrscheinlich noch einige Zeit dauerte, bis der Test beginnen würde, suchte ich mir einen Ort, um Zeit zu vertreiben. An einen Baum gelehnt musterte ich die anderen Teilnehmer. Wer hätte gedacht, dass ein Aufzug mitten in eine so bewachsene Arena führen würde.

Ich war froh, dass ich eine erholsame Nacht hinter mir hatte. Denn in Anwesenheit dieser Gestalten könnte ich es mir nicht erlauben, zu schlafen. Während ich meine Aufmerksamkeit also stetig aufrechterhielt, scannte ich die Leute in meiner Umgebung. 

In meiner Nähe lag ein blonder Mann auf der Wiese. Die Arme hinter dem Kopf verschränkt und ein Bein angewinkelt über das andere geschlagen, wirkte er seelenruhig. Mit geschlossenen Augen döste er vor sich her, während eine kleine Ziege neben ihm graste.

Das Tier war richtig süss, hatte komplett schwarzes Fell, wobei der grosse goldene Punkt auf der sonst schwarzen Stirn wohl das auffälligste an ihr war. Es war ein seltsames Bild, denn ich konnte mir nicht vorstellen, so entspannt vor einer Prüfung wie dieser sein zu können. Die Zeit schien nicht zu vergehen. 

Nervös spielte ich mit dem Dolch, welchen ich im Lift unbemerkt materialisiert und zu meiner Vorbereitung in der Hosentasche verstaut hatte. Langsam holte mich die Anspannung doch ein. Wenigstens war es in dieser Arena nicht zu warm, obwohl es der letzte Tag des Jahres war. So liess ich meine Gedanken herumtreiben. 

Nach einer Weile öffnete sich der Lift erneut und ein Mann mit einer bekannten rothaarigen Frisur trat auf den Platz. Schadenfroh grinsend, dass ich den Prüfungsort vor ihm gefunden hatte, machte ich mich auf, den hübschen Mann zu begrüssen. Doch jemand versperrte mir den Weg.

"Hallo ich bin Tonpa", stellte sich ein kleiner Mann mit blauem Shirt und Nummer 95 vor.
"Hi", murrte ich, musterte ihn kurz und schaute mich suchend um. Wo ist er hin?
"Nimmst du das erste Mal an der Hunterprüfung teil, ich habe dich noch nie hier gesehen?", fragte der Kleine gespannt.
"Offensichtlich ja..." Ich hatte absolut keine Lust auf dieses Gespräch, sondern wollte Hisoka unter die Nase reiben, dass ich vor ihm hier war und unsere Wette gewonnen hatte.

"Wie wäre es, wenn wir mit einer Limonade auf den ersten Versuch anstossen?" Gott war der Typ aufdringlich... und zwielichtig! Immerhin hatten mich alle davor gewarnt, Leuten hier zu vertrauen.

"Nein danke, kein Bedarf" Genervt seufzte ich auf.
"Ach was, eine Erfrischung wird dir guttun. Dir liegen bestimmt die Nerven blank vor der ersten Prüfung", redete er unbeeindruckt weiter. Eine Aura tauchte hinter mir auf.
"Belästigt dich dieser Mann, meine Schöne", schnurrte Hisoka mit vergnügter Stimme neben meinem Ohr. 

Ohne mich umzudrehen, wusste ich, dass er grinste. Der kleine Mann vor mir riss verängstigt die Augen auf.
"Mit so einem Würstchen werde ich auch alleine fertig", antwortete ich augenverdrehend. Ich warf einen kurzen Blick auf sein amüsiertes Gesicht und hatte Mühe, meine Fassade aufrecht zu erhalten. Er sah einfach zu heiss aus. Der Magier hob beschwichtigend die Hände.

"Ich wollte dir nur meine Hilfe anbieten", verteidigte er sich.
"Unterschätz mich nicht, du Clown!", neckte ich ihn sarkastisch, wohl bewusst, wie sehr er es hasste, Clown genannt zu werden. Irgendwie musste ich ihn ja bei Laune halten.
"Dann wünsche ich eine erfolgreiche erste Prüfung. Aber pass auf... ich werde dir das Leben zur Hölle machen", knurrte er und verschwand zwischen den anderen Teilnehmenden. Beinahe hätte ich mit, 'Schon wieder?' geantwortet, konnte es aber gerade noch unterdrücken.