"Ich muss zugeben, du hast Mumm", löste sich Tonpa aus seiner Starre.
"Willst du die Aufgabe nicht allein lösen?"
"Wir haben noch so viel Zeit...", murmelte er und blickte nach oben. Die Anzeige am Himmel der Arena wurde jedoch von den Blättern der Bäume verdeckt. Und ich will keine weitere Sekunde mit dir verbringen, ergänzte ich innerlich. In meinem Kopf ratterte es auf Hochtouren. Wie konnte ich ihn abhängen? Würde wegrennen allein helfen? Wobei er zuvor auch mit mir Schritthalten konnte.Also blieb ich einfach stehen. Wenn ich langweilig genug war, würde er mich bestimmt in Ruhe lassen. Das dachte ich jedenfalls. Aber dem nervigen Typ schien es nichts auszumachen, eine halbe Stunde einfach nur herumzustehen.
Widerwillig setzte ich mich in Bewegung. Der Wald lichtete sich allmählich, wodurch sich uns der Ausblick auf eine grosse Wiese eröffnete. Von links trat eine weitere Gruppe zwischen den Bäumen hervor. Je mehr Männer ins Gras traten, desto einfacher schien mir ein Plan einzufallen.
Mit einem schnellen Handgriff entfernte ich das Haargummi aus meinen länger gewordenen Haaren und warf sie über meinen Kopf und zurück. Kurz wuschelte ich sie etwas durch. Danach öffnete ich meine Jacke, sodass mein enges Top seine Aufgabe erfüllen konnte. Tonpa sah mir bloss verwirrt dabei zu. Ich schenkte ihm ein durchtriebenes Grinsen. Dann schrie ich entsetzt auf.
Die Arme angewinkelt, rannte ich in übertriebenem weiblichem Stil auf die Lichtung. Die plötzliche Sonneneinstrahlung verhalf mir dazu, einfacher Tränen in meine Augen zu blinzeln. Hektisch schaute ich mich um.
Natürlich blieb mein Fokus auf der Gruppe stehen. Einen kurzen Blick warf ich zurück zu meinem Verfolger, welcher mir irritiert nachgelaufen kam. Sofort schlug ich den Weg zu den anderen Männern ein.
"HILFE! BITTE HELFEN SIE MIR!", kreischte ich in einem sexy-hysterischen Ton, dem scheinbar kein Mann widerstehen konnte. Aber wer würde denn nicht einer Jungfrau in Nöten helfen wollen. Nur, dass ich weder eine Jungfrau noch in richtiger Not war. Doch das Bild davon konnte ich mir zu nutzen machen.
Ein breitgebauter Mann hielt seine Hand nach oben, woraufhin die anderen stehen bleiben. Also war er wohl ihr Anführer. Er kam mir ein paar Schritte entgegen. Meine Rolle perfekt spielend fiel ich vor ihm auf die Knie.
"Bitte helfen Sie mir! Ich flehe Sie an", schluchzte ich und wischte mir mit den Handrücken die falschen Tränen aus den Augen. Einbeinig kniete sich der Muskulöse vor mich.
"Was ist denn passiert?"Erst blickte ich auf. Unterwürfig suchte ich in seinem Ausdruck nach Heimtücke. Als ich jedoch keine bemerkte, führte ich meine Idee weiter aus.
"Der Mann da, wollte mich belästigen..." Meine Stimme brach absichtlich ab, wodurch der Rest nur als Flüstern entkam.
"Bitte helfen Sie mir!" Nun lagen aller Augen auf Tonpa. Der kleine Mann schien die Lage schnell zu verstehen, sodass er seinen Rückzug antrat. Endlich!?Erleichtert atmete ich auf. So nett wie er war, half mir der Anführer auf. Ich klopfte symbolisch den Dreck von meiner Kleidung.
"Wie kann ich Ihnen nur danken-", erwiderte ich die erwartete Floskel.
"Nichts zu danken. Wir helfen gerne, wenn wir können- NICHT WAHR JUNGS!" Sogleich lärmten sie wild durcheinander.Ihre ungestüme Art zauberte mir ein Lächeln auf die Lippen. Mit ihnen wäre es bestimmt angenehmer als mit Tonpa, obwohl ich eigentlich gerne allein unterwegs wäre. Wenigstens eine kurze Zeit würde ich mit ihnen herumlaufen müssen, sodass meine gestellte Situation glaubhaft rüberkam.
"Wir werden dich beschützen, keine Frage. Aber erst müssen wir noch unseren Auftrag erledigen. Wir sollen den Zauberkünstler Hisoka Morow erledigen. Er hat unseren Klienten ziemlich viel Ärger bereitet", erzählte mir der Kopf der Gruppe. Na toll...
"Den rothaarigen Clown, der immer so blöd grinst", spezifizierte er, als ich einen gespielt verwirrten Gesichtsausdruck machte.
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Absolutely him... // Hisoka ff HxH
Fanfiction!! Fortsetzung zu "Why him...", "Still him...", "Always him..." und "Forever him..." !! Um endlich mit meinem Onkel Kei in Kontakt treten zu können, wollte ich die Hunterprüfung absolvieren. Aber nicht nur diese stellte sich als riesige Herausforder...