Absolutely him... // Hisoka ff HxH

☀️Kapitel 9👥

"Ich glaube, ich habe mich-" Das rote Auto hielt neben uns.
"Wie lange willst du diese Schwuchtel noch umarmen!? Pass auf, sonst steckst du dich noch an!"
"-verliebt", beendete ich meinen Satz perplex, wobei Juzo reflexartig von mir wegsprang.
"Emotionen sind etwas für Schwuchteln und Weicheier! Steig ein!", fluchte sein Vater weiter durchs offene Fenster. Der Blauhaarige tat wie befohlen. Ich blickte durch das offene Fenster auf den Beifahrersitz, welchen er nun besetzte.

"Und dir will ich mein Dojo vermachen! Wer soll es denn übernehmen, wenn du dich nicht bald wieder in den Griff kriegst!? Hibiki? Eine Frau!? Also reiss dich gefälligst zusammen! Oder willst du so enden wie er!? Als Schwuchtel!?" Sein Vater wies durch das Auto zu mir hinüber.
"Wie ekelhaft", presste Juzo hervor, ohne mich anzusehen. Noch bevor sie losfahren konnten, stützte ich mich am unteren Rahmen des offenen Fensters ab. So konnte ich den Blauhaarigen dazu bewegen, mich dennoch anzuschauen.

Augenblicklich stolperte ich zwei Schritte zurück. Ich sah es ihm an. Er wusste ganz genau, wie sehr er meine Gefühle gerade verletzt hatte. Aber seine Worte waren nur halb so schlimm. Viel schlimmer war der Ausdruck in seinen blauen Iriden, der kein bisschen Reue zeigte.

Fassungslos schaute ich dem wegfahrenden Auto nach. Irgendwie fühlte ich alles zugleich und doch nichts. Verwirrt von meinen eigenen Gefühlen, taumelte ich zur Bushaltestelle zurück. Um diese Zeit fuhr der nächste erst in einer dreiviertel Stunde. Noch nicht wieder ganz bei Sinnen liess ich mich auf die Bank fallen. War es das jetzt? War ich dafür hergekommen!?

Ich brauchte Rat. Guten Rat. Also suchte ich mein Handy aus der Hosentasche. Erst jetzt fiel mir auf, dass meine Hände unkontrolliert zitterten. Ich blinzelte die Tränen aus meinen Augen. Mein Herz pochte so schnell in meiner Brust, dass mir schwindelig wurde. Lange genug auf eine Taste gedrückt, öffnete ich die Sprachsteuerung.

"Ruf Yori an", forderte ich mit erstickter Stimme, schloss die Augen und lehnte meinen Hinterkopf gegen die Plastikwand der Bushaltestelle. Ungeduldig wartete ich. Doch nach einer ewigen Piepserei meldete sich nur die Voicemail.
"Ruf Akane an...", murmelte ich leise, was das Gerät nicht verstand. So musste ich es wiederholen.

"-jaja mach ruhig... Hallo?", meldete sich Akane zu Wort. Im Hintergrund spielte leise Musik.
"Stör ich gerade?"
"Mein Gott, wie hörst du dich an!? Was ist passiert?", erklang ihre Stimme entsetzt von der anderen Seite.
"Warte kurz, dann habe ich nur Zeit für dich... FUYUME! Ich bin schnell im Hinterzimmer-" 

Die Musik wurde leiser und verstummte mit einem Türklicken ganz.
"Hast du ihn treffen können?", erkundigte sie sich sogleich. Ich schluckte den Kloss in meinem Hals herunter und erzählte ihr alles, was vorgefallen war. Als ich zu Ende geredet hatte, herrschte Stille in der Leitung.

"Das ist so unglaublich toxisch", seufzte die Schönheit.
"Und was hast du jetzt vor?"
"Eigentlich dachte ich, ich könnte es in einem Tag klären... Aber sieht wohl nicht danach aus-"
"Um diese Zeit solltest du aber nicht mehr reisen. Vor allem nicht im Zug!" Meine Augen fingen die schwankenden Baumwipfel ein. Dadurch, dass es eine wolkenlose Nacht angebrochen war, war es umso kälter.

"Hier fährt sowieso nichts mehr. Ich bin froh, wenn ich mit dem Bus ins Dorf gelange. Sogar der Bahnhof ist abseits von allem", antwortete ich auf ihre Sorge.
"Aber ich habe auf der Karte eine Jugendherberge gesehen. Da kann ich mein Glück ja versuchen."
"Hm... Pass bitte auf dich auf", erwiderte Akane nachdenklich.
"Okay- Also dann, halte ich dich nicht länger auf. Liebe Grüsse an Fuyume", begann ich das Gespräch zu beenden, als mich zwei entfernte Lichter erfassten.

"Werde ich ausrichten. Danke. Lass Juzo einfach ein wenig Zeit, das wird schon wieder!"
"Ich hoffe du behältst Recht... Mach keine Dummheiten bei der Hunterprüfung!", erwiderte ich, da sie schon bald an dieser antreten würde.
"Ich doch nicht", scherzte sie lachend und verabschiedete sich ganz.