Absolutely him... // Hisoka ff HxH

☀️Kapitel 10👥

Ich riss die Augen auf. Hatte er das gerade wirklich gesagt!? Verwirrt blinzelte ich. Meine Erinnerung an diesen Abend war so schwammig. Aber ich war mir sicher, dass ich ihn geküsst hatte. Immerhin würde es doch nie von Juzo ausgehen, oder!? Ich verstand die Welt nicht mehr. Wenn er mich gehasst hätte, wenn der Kuss von mir ausging, dann hätte ich das ja akzeptiert. Doch jetzt begriff ich nicht mehr, warum er überhaupt so distanziert war.

Juzo atmete heftig, schluchzte leise auf und wischte sich vergebens Tränen weg. Zögerlich öffnete ich meinen Mund. Ich musste einfach nachfragen.
"Du-du hast... mich geküsst?" Der Kleinere nickte, ohne mich anzusehen.
"Und seither ekelst du dich vor mir", stellte ich langsam fest, da er nicht den Anschein machte, weitere mit mir sprechen zu wollen. 

Überraschenderweise schüttelte er den Kopf. Nun war ich noch verwirrter.
"Ich brauche einfach Abstand", weinte der Blauhaarige, weswegen ich mich von ihm rollte. So starrten wir beide an die Decke. Während sich Juzo langsam beruhigte, drehten sich meine Gedanken bloss im Kreis.

"Ich finde es unfair, wenn du mich immer in meinen Träumen aufsuchst... Wie soll ich so überhaupt darauf klarkommen, was passiert ist!?", schniefte der Mann an meiner Seite und drehte mir den Rücken zu.
"Aber vielleicht kannst du mir ja einen Rat geben- was ich tun soll..." Ich spitzte die Ohren, da er unglaublich leise sprach.

"Ich habe ihn geküsst. Und ich glaube-... es hat mir gefallen." Juzo stockte, wonach seine Stimme wieder heiserer klang.
"Aber ich kann das nicht! Es ist nicht okay... Und trotzdem sehe ich dich immer in meinen Träumen!"

Ich atmete tief durch. Die Worte, die er wählte, machten mich so nervös. Ich komme in seinen Träumen vor? Ich wusste, dass er nichts davon zu mir sagen würde, wenn er nüchtern war. Trotzdem erkannte ich, wie ehrlich er mit mir sprach. Meine Hand zitterte leicht, als ich ihn vorsichtig an der Schulter anfasste. Zärtlich strich ich über sein Shirt. Soll ich fragen? Oder besser nicht?

Mit hart klopfendem Herzen formte ich die Worte in meinem Kopf, schloss die Augen und sprach sie aus. Wenn ich etwas schlimmes tat und er sich deswegen von mir distanzierte, dann musste ich es wissen!
"Was mache ich denn, in deinen Träumen?" Schwungvoll drehte er sich zu mir um. Die blauen Iriden blitzen mir schmerzhaft entgegen.

"Unanständige Dinge- Es ist nicht okay-", hauchte er leise, wobei sich eine Träne in seinem Augenwinkel löste und über seine Wange zur Seite lief. Er kniff gequält die Augen zusammen. Sanft strich ich sie weg. Ich hasste es ihn weinen zu sehen. Es machte mich fertig. Und je stärker mir das bewusst wurde, desto klarer war mir, dass ich mich in Juzo verliebt hatte.

"Es ist okay", erwiderte ich leise. Sofort schossen seine Lider wieder auf.
"Deine Gefühle sind okay!", wiederholte ich den Inhalt meiner vorherigen Worte. Juzo schluckte laut.
"Wieso..." Seine Stimme klang wie die eines Geistes. Ein Hauch, den ich kaum verstand.

"Findest du mich ekelhaft?" Er schüttelte den Kopf.
"Widerwärtig?" Wiederum wiederholte er seine Aktion.
"Warum solltest du so sein? Ist es-... Ist es, weil ich das gesagt habe?" Nun lag es an mir, den Kopf hin und her zu bewegen.

"Findest du, ich bin in Ordnung so wie ich bin?" Juzo dachte lange nach. In seinem Innern schienen zwei Seiten miteinander zu kämpfen. Die seiner Vergangenheit und die, die wir in der Himmelsarena hervorgeholt hatten. Schliesslich nickte er.

"Auch wenn ich bi bin?"
"Ja", krächzte der Blauhaarige.
"Und wenn ich mich in einen Mann verliebt habe?" Lange bleiben die blauen Augen auf mir stehen. Nahmen jedoch einen immer verloreneren Ausdruck an. Erneut nickte er. 

Vorsichtig umschloss ich sein Gesicht mit beiden Händen, damit er mir geradewegs in die Augen sah.
"Dann ist es auch in Ordnung, wenn du dich so fühlst", bestätigte ich seine Emotionen. Ich versank langsam im Meer seiner Augen. Bis sie sich auf einmal von meinen lösten und ein wenig nach unten wanderten. Eine Weile fixierte er meine Lippen.