Meinen Kopf auf die Hände gestützt, beobachtete ich die kleinen Tierchen. Ich hatte es mir auf einem kurzen Abhang im Schatten gemütlich gemacht. Sanft berührte mich etwas am Arm. Gisela blickte mich mit sehnsüchtigem Blick an. Die riesigen Augen bettelnd auf mich gerichtet, flehte sie mich an, zu den Blobs rennen zu dürfen.
Ich konnte ein Lächeln nicht unterdrücken. Mit einem Kopfnicken in Richtung der Wiese, erlaubte ich es ihr. Sogleich sprang die kleine Ziege erfreut ihren Spielkameraden entgegen. Sie stupste die grünen Monsterchen an. Quiekend sprangen diese auf, erkannten jedoch sogleich, dass Gisela keine Gefahr darstellte. Fröhlich hüpften sie umeinander herum.
Je länger die Blobs sich mit ihr amüsierten, desto näher getrauten sie sich auch an mich heran. In meiner Hosentasche grub ich nach den Blättern des Himmelsbusches, welche ich vor der Prüfung noch eingesteckt hatte. Es war eines der bekanntesten Lockstoffe, die es im Tierreich gab.
Ganz wenig rieb ich ein Blatt zwischen meinen Fingern. Danach hielt ich sie dem Blob entgegen, welcher mich schon seit einer Weile fasziniert musterte. Das winzige Tier schnupperte. Ganz langsam näherte es sich mir. Bewegungslos wartete ich, bis es sich auf meiner Hand bequem gemacht hatte. Dann nahm ich es auf.
Geduldig, um es nicht zu erschrecken, begutachtete ich es von allen Seiten. Es beruhigte mich, so viele Blobs hier zu sehen. Denn soweit ich informiert war, waren sie eine stark bedrohte Tierart. In gewissen Teilen der Welt galten sie als Delikatessen. In anderen wurden sie aufgrund ihres speziellen Magensaftes gejagt. Auch wenn einer nur geringe Mengen davon produzierte, konnte daraus ein Heilstoff generiert werden. Ein kalter Schauer lief über meinen Rücken. Wie konnten Menschen diesen süssen Dingern etwas antun!?
Auf einen Schlag spürte ich eine Veränderung in meinem Nen. Blitzschnell sah ich auf. Meine Augen scannten die Wiese nach Gisela ab. Meine tierische Freundin lag regungslos am Boden, alle Viere von sich gestreckt.
In Eile, aber dennoch vorsichtig setzte ich den Blob ab. Mit zwei Schritten war ich bei Gisela. Einhändig löste ich mein Nen auf und hob den schwarzen Würfel vom Boden auf. In meinem Augenwinkel blitzte etwas auf. Schräg von uns sass ein Mann in einem der Bäume. Gut versteckt, zielte er mit einem Gewehr auf meine Schützlinge.
In der nächsten Sekunde hatte ich nach meinem Bogen gegriffen und zog einen Pfeil auf. Konzentriert atmete ich aus, hielt die Spannung in meinem Bauch und liess los. Der Pfeil zischte durch die Luft. Ein Schuss erklang. Doch getroffen wurde nichts. Quiekend verflüchtigten sich die Tiere in alle Richtungen. Aber auch ich hatte nicht mehr viel Zeit. Denn er würde bestimmt jeden Moment auf mich schiessen.
Angespannt lud ich den Würfel in meiner Hand mit Nen auf. Dann warf ich ihn weit nach links. Einerseits, um ihn zu verwirren. Andererseits, um meine Flucht zu ermöglichen. Erneut knallte es. Hektische Bewegungen liessen die Äste des Baumes schütteln. Also lädt er gerade nach!
Ich warf mir meinen Beutel um die Schulter und meinen Bogen hinterher. Gleichzeitig spürte ich, wie er auf mich zielte. Wo bleibst du Bo!? Die linke Hand vor mir ausgestreckt, wartete ich. Meine Ohren vernahmen seine trabenden Hufe. Doch ich wagte es nicht, meine Augen von dem Typen zu nehmen, der mit Zielfernrohr auf mein Herz zielte.
Nervös wischte ich meine schwitzigen Finger an der Hose ab. Streckte sie sogleich wieder aus. Und dann... endlich!- traf etwas Hartes auf meine Hand. Ich griff danach. Sprang einbeinig auf. Bos Geschwindigkeit riss meine Schulter beinahe aus der Verankerung. Also löste ich die Spannung auf. Konnte mich durch meine Rotation mit beiden Händen in sein weiches Fell krallen. Die Kraft auf beide Schultern gleich verteilt, war es erträglicher.
Ein Schuss erklang. Ich spürte die Panik des Bisons unter mir. Doch gerade war es unwichtig, wohin wir verschwanden; solange wir von dem Jäger wegkamen! Wieder knallte es. Blut spritzte auf. Blitzschnell lehnte ich mich nach vorne, um eine kleinere Zielfläche zu bilden. Bo brüllte. Zögerte jedoch keine Sekunde, weiterzurennen.
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Absolutely him... // Hisoka ff HxH
Fanfic!! Fortsetzung zu "Why him...", "Still him...", "Always him..." und "Forever him..." !! Um endlich mit meinem Onkel Kei in Kontakt treten zu können, wollte ich die Hunterprüfung absolvieren. Aber nicht nur diese stellte sich als riesige Herausforder...