Kapitel 12 - Carolina Campbells Auftritt

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„Verfluchte Scheiße!"

Mit Schwung trat Celia gegen einen Eimer auf dem Putzplatz, der scheppernd davonflog und den kommenden Benny mit seinem Wallach zu Tode erschreckte. Aztek machte einen Satz zur Seite und starrte den davonrollenden Eimer an, als würde dieser ihm gleich höchstpersönlich den Teufel auf den Hals hetzen. Benny klopfte ihm den Hals, während Celia sofort zu ihm lief.

„Tut mir leid! Benny, oh Gott! Ich habe dich nicht kommen sehen!", entschuldigte sie sich und murmelte auch ein paar Worte an dessen Pferd gerichtet, das noch immer den Eimer musterte wie einen Todfeind. Benny lächelte versöhnlich. „Kein Problem, aber darf man erfahren, was der Eimer dir getan hat?", fragte er und Celias Miene wurde düster.

„Ich wollte Sarah sprechen, aber... sie war gerade mit Will am Quatschen und ich habe sie total dreist unterbrochen. Das war dumm von mir."

„Ach, die beiden werden es dir schon nicht übelnehmen. Aber der Eimer kann doch nichts dafür, du solltest dich entschuldigen", grinste Benny und Celia lachte. „Hätte ich stattdessen dich treten sollen?"

„Hey, dann darf ich zurücktreten!", sagte der Dunkelhaarige provokant und band Aztek am Putzplatz an. Dabei schlug er mit dem Strich spielerisch nach Celia, die ihm lachend auswich. Benny machte sich daran, sein Pferd zu putzen und schaute Celia interessiert an. „Du warst ausreiten mit Sarah? Ich hatte irgendwie den Eindruck, dass ihr euch nicht leiden könnt. Vor allem, da es seit deiner Ankunft ein paar Spannungen gab."

Die Schwarzhaarige schaute ertappt zu Boden. „Tja, manche Dinge ändern sich. Wir sind Frauen, wir können uns umentscheiden."

„Oh, das stimmt", verdrehte Benny die Augen. „Ihr seid wahre Experten darin."

„Das war doch nicht etwa Sarkasmus", empörte sich Celia gespielt entsetzt.

„Niemals", beschwor Benny zwinkernd. „Ich würde dir das doch nie antun." „Meine Gefühle sind tief verletzt", murmelte Celia und wischte sich eine imaginäre Träne aus den Augen. „Du brichst mir das Herz."

„Oh nein", rief Benny aus und legte seinen Handrücken theatralisch an seine Stirn. Aztek musterte seinen Besitzer, als würde er sich fragen, wieso der Mensch eigentlich in der Nahrungskette ganz oben stand. „Ich schätze, das muss ich wieder gut machen. Mal sehen, was wollen die meisten Frauen? Der Prinzen auf dem Pferd! Dann brauche ich nur noch ein Pferd- hey, warte!" Er schnippte in die Finger und deutete auf Aztek, als wäre ihm dessen Anwesenheit soeben erst aufgefallen. „Da ist ja schon eins. Jetzt muss ich nur noch ein Prinz werden."

Celia hielt sich den Bauch vor Lachen. Sie mochte Benny. Er hatte ihren Humor und war einfach ein toller Gesprächspartner. Selbst wenn sie manchmal das Gefühl hatte, er flirtete ein wenig mit ihr. Sie wollte gerade Luft holen und etwas erwidern, als Alma zu ihnen kam. „Hey ihr beiden, hat Will schon angekündigt, wann wir Reitstunde machen? Celia, reitest du mit uns?"

„Oh nein", winkte diese ab und war dankbar, eine Ausrede zu haben. „Ich war heute Morgen ausreiten. Mit Sarah."

„Das ist cool, wieso habt ihr nichts gesagt", schmollte Alma. „Ich wäre mitgekommen. Naja, wir gehen am Sonntag mit Nani. Komm doch mit! Ich wollte Sarah gerade auch gerade fragen. Wisst ihr Amigos, wo sie sich rumtreibt?"

„Im Stall bei Will", sagte Benny.

„Aber nicht reingehen!", grätschte Celia dazwischen und erntete verwirrte Blicke.

„Hä?", machte Alma. „Führen die beiden ein satanisches Ritual durch oder was ist los?"

„Nun", stotterte Celia hilfesuchend. „Sie ist bei Will und... die beiden streiten! Ja, sie streiten ganz schlimm, weil Sarah vor kurzem einfach alleine ausreiten war."

Moonlight over TexasWo Geschichten leben. Entdecke jetzt