Kapitel 17 - Der Morgen danach

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"Wir müssen reden"......

Sarah erstarrte bei der Aussage. Oh Gott sowas konnte ja nichts Gutes bedeuten. Wann hatte dieser Satz jemals etwas gutes bedeutet? Nie, wenn es nach Sarahs Erfahrung ging. Die Beileibe nicht groß war. Will raschelte neben ihr und auf einmal ging ein kleines Licht an. Es war ein Camping Licht, dass nur wenig Licht spendete, aber gerade genug, dass Sarah Wills Gesichtsausdruck sehen konnte. Er wirkte ernst. Das schien ihm wohl sehr wichtig. "Worüber willst du denn reden", fragte sie. Will atmete tief durch. "Ich wollte darüber reden was passiert ist und das es mir Leid tut. Das hätte nicht passieren dürfen." Sarah glaubte, sich verhört zu haben. Das war gerade nicht sein Ernst? Er entschuldigte sich doch wohl nicht wirklich für den Kuss. "War es denn so schlimm?" Sarah war geschockt. Wie hatte sie sich so komplett in Will täuschen können. "War es dir so zuwider? Wolltest du deswegen lieber draußen schlafen, als ein Zelt mit mir zu teilen?", fragte sie geschockt und spürte, wie ihr langsam Tränen in die Augen stiegen. Wie konnte dieser Abend so dermaßen aus dem Ruder laufen. Aber es war, wie Sarah sich gedacht hatte. Der Satz Wir müssen reden hatte noch nie etwas gutes zu bedeuten gehabt. Will riss verwirrt die Augen auf und beugte sich näher zu Sarah. "Warte, Moment. Wovon genau redest du jetzt?" Nun war Sarah nur noch verwirrter. Was meinte er, wovon sie redete? War er wirklich so begriffsstutzig? "Ich rede von dir", fing sie an und gestikulierte wild mit den Händen. So gut es halt im Liegen ging. "Ich rede davon, dass du mich küsst und danach einfach wochenlang ignorierst. Jetzt sollst du ein Zelt mit mir teilen und das scheint dir so zuwider zu sein, dass du lieber draußen schläfst. Was ist dein verdammtes Problem, Will?" Nun liefen Sarah die Tränen über das Gesicht. Will schien entsetzt, beugte sich über die Blondine und strich ihr langsam die Tränen von der Wange. "Nein, du verstehst das völlig falsch. Du bist mir auf keinen Fall zuwider. Aber du hast etwas viel besseres verdient. Wir sind Freunde, ich möchte das nicht gefährden, dafür bist du mir zu wichtig", gestand er ihr und Sarah sah ihn erwartungsvoll an. "Wieso bist du mir dann die ganze Zeit aus dem Weg gegangen?" Will fuhr sich fahrig durch die Haare. "Ich hatte Angst, dass du sauer auf mich bist, weil ich ja quasi über die hergefallen bin da im Stall." Wills Geständnis brachte Sarah zum Kichern. "Über mich hergefallen? Wer hat dir denn dieses Unsinn erzählt?" Will zuckte mit den Schultern und strich ihr dabei eine Haarsträhne aus dem Gesicht. "Es tut mir jedenfalls Leid." Sarah war es so leid. Heute Abend war ihr alles egal, und so lehnte sie sich nach vorne und legte ihre Lippen auf die von Will. Es war komplett unschuldig und sanft. Im ersten Moment schien Will geschockt und reagierte gar nicht. Sarah war schon dabei den Kuss zu beenden, als er plötzlich nach ihr griff und sie auf seinen Körper zog und den Kuss vertiefte. Nun war es an Sarah, die Geschockte zu sein. Mit so einer Intensität hatte sie nicht gerechnet. Will eroberte ihre Lippen geradezu und brachte ihren ganzen Körper zum Kribbeln. Auch wenn sie noch sehr unerfahren war, gefiel ihr das Gefühl, dass Will bei ihr auslöste. So kniff sie ihm spielerisch mit den Zähnen in die Lippe. Damit hatte Will wohl nicht gerechnet, denn er öffnete erstaunt die Augen und grinste Sarah dann verschmitzt an, ehe er sie einfach in den Hintern kniff. Unvorbereitet erschrak Sarah und öffnete zu einem Stummen "oh" den Mund, was Will natürlich sofort ausnutzte und mit seiner Zunge in ihren Mund eintauchte. Es war ein berauschendes Gefühl, wie ihre Zungen miteinander spielten und sich neckten. Erst noch etwas schüchtern, dann immer wilder und fordernder. Wills Hände gingen mittlerweile auf Wanderschaft und strichen Sarah über den Rücken. Hoch und runter, bevor er sie unter ihr Shirt schob und mit seinen Fingern über ihre Wirbelsäule fuhr, was Sarah entzückt aufseufzen ließ. Will schien dieses Geräusch zu gefallen, denn er stieß ein Knurren aus, ehe er sie packte und sich mit ihr zusammen umdrehte, so dass sie nun unter ihm gefangen war. Der Blonde stützte sich auf die Ellenbogen und unterbrach den Kuss. Er sah Sarah ins Gesicht und tief in die Augen. "Bist du dir sicher, mit dem was wir hier tun?", fragte er sie sanft und fuhr ihr dabei federleicht über die Wange, ehe er ihr wieder einen Kuss stahl. Sarah fühlte sich vollkommen überwältigt von ihren Gefühlen. Sie war, was diese Dinge anging, so unerfahren, hatte aber Angst, das Will gegenüber zuzugeben. Doch dieser schien ihre Gedanken zu erraten, so wie fast immer. "Sprich mit mir, Sarah. Hast du schon Erfahrung mit so etwas?" Verlegen schlug Sarah ihre Hände über dem Gesicht zusammen und schüttelte den Kopf, während sie rot anlief. Das reichte Will wohl als Erklärung. Behutsam nahm er ihre Hände von ihrem Gesicht und sah sie liebevoll an.

Moonlight over TexasWo Geschichten leben. Entdecke jetzt