Kapitel 32 - Der Streit geht weiter

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Als Celia an diesem Abend nach Hause kam, waren ihre Augen rotgeweint. Ihr tat alles weh, ihr Herz brannte und sie hatte Kopfschmerzen.
Es war vorbei. Das hatte sie in dem Moment gewusst, als Sarah klargemacht hatte, dass Celias Mutter hinter sämtlichen Aktionen steckte, die Horseland bedrückt hatten. Dass Will bereit war, die Ranch zu verlassen und damit auch die Blondine, die Celia die Schuld dafür gab. Ebenso wie Benny, dessen Stolz so gekränkt war, dass er ihr nicht einmal mehr zuhören wollte und sie jetzt als Ausrutscher und Ablenkung abtat, was unfassbar schmerzhaft war.
Celia rannte durchs Haus bis in ihr Zimmer und knallte die Tür hinter sich zu. Da ihre Mutter in ständiger Angst lebte, dass die Schwarzhaarige eines Nachts unerwartet sterben könnte, hatte sie nicht einmal die Möglichkeit, hinter sich abzuschließen.

„Liebling, bist du schon wieder zuhause?", ertönte die Stimme ihrer Mutter aus dem Untergeschoss, sie klang überrascht. Die Schwarzhaarige antwortete nicht und natürlich stand nur eine Minute später ihre Mutter in der Tür und hielt Flake am Halsband, da die Hündin offenbar zu Celia rennen wollte.
„Mein Engel, was ist denn geschehen?", fragte sie bestürzt und rannte zu ihrer Tochter, die das Gesicht in den Kissen vergraben hatte und leise weinte.
„Hau ab", brachte Celia gedämpft hervor und spürte eine kalte Hundenase an ihrem Arm. Sie streckte die Hand aus und tastete blind nach Flake, die Hündin legte sich sofort an ihre Seite und kuschelte sich dicht an sie, wobei ihre Zunge Celias Arm streifte.
„Celia, was ist passiert?", fragte Carolina entsetzt. „Hast du dir wehgetan? War jemand gemein zu dir? Du bist doch nicht vom Pferd gestürzt?"

„Mama, verschwinde einfach!", brüllte die Angesprochene plötzlich und richtete sich auf, wobei sie die Hand, die ihre Mutter schützend nach ihr ausgestreckt hatte, wegschlug. „Das ist alles nur deine Schuld."
Sie versuchte, Flake zu ignorieren, die ganz offensichtlich lieber auf dem Bett schlafen würde, statt dem Geschrei zuzuhören und deswegen gerade probierte, Celias Wange abzulecken.
„Meine Schuld?", fragte ihre Mutter entgeistert, obwohl ein Funken von Erkenntnis in ihren Augen schimmerte. Sie wusste wahrscheinlich genau, was los war. Eine Tatsache, die Celia nur noch wütender machte. Sie sprang aus dem Bett, welches nun zwischen ihr und ihrer Mutter stand und ihr Gesicht wurde heiß vor Zorn.

„Ganz genau, das ist alles deine schuld!", brüllte sie unbeherrscht, die Tür schwang auf und ihr Vater trat herein. „Was schreien meine beiden Frauen?", fragte er verdutzt, Celia deutete auf ihre Mutter. „Sie hat die Wiesen von Horseland gekauft und den Pächtern Druck gemacht, dass sie verkaufen, um Horseland zu schaden! Ihretwegen hat Mollys Vater fast seine Praxis verloren, da sie die Mieten hat erhöhen lassen und Will möchte die Ranch verlassen, weil er fürchtet, dass sie sonst zu wenig Geld haben, um sie weiterhin zu unterhalten! Mama hat das alles gemacht! Nur um an das Fohlen ranzukommen!"
„Beruhige dich, mein Liebling", meinte Carolina, deren Stimme doch ein wenig beklommen klang. „Ich habe das nicht getan, um dem Gestüt zu schaden, sondern um dir zu helfen! Diese Kinder waren kein guter Einfluss für dich und das Gelände ist weitläufig genug, du könntest Mitbesitzerin werden und Horseland umbauen, vielleicht braucht Texas Hill weiteres Gelände."
„Jetzt rede dich nicht raus!", schrie Celia erbost. „Du wolltest doch nicht, dass ich die Ranch übernehme und du wolltest auch nie etwas davon haben! Benny und seine Eltern würden dir Horseland niemals überlassen und Sarah hätte dir das Fohlen niemals gegeben, deswegen hast du sie da getroffen, wo es wehtat, nämlich bei ihren Freunden! Geld hat sie genug und ihrem Vater kannst du auch nicht drohen, also hast du ihren Freunden Probleme gemacht, so lange, bis sie nicht mehr anders konnte, als endlich aufzugeben!"

„Carolina!", ertönte die strenge Stimme von Celias Vater, die sofort erschauderte. Sie hatte ihren Vater niemals zuvor derart kalt und wütend mit ihrer Mutter reden hören. „Ist das die Wahrheit? Hast du diese Kinder terrorisiert?"
„Ach, ich bitte dich!", murmelte Celias Mutter dumpf. „Das kann man nicht terrorisieren nennen! Ich möchte nur, dass Celia nach Texas Hill zurückkehrt, wo die Kinder zur Schule gehen, die ihr ähnlicher sind. Horseland war ein Fehler, dadurch ist sie immer wieder unglücklich gewesen."

Celia öffnete den Mund und schloss ihn wieder, da sie keinen Ton herausbekam. Was ihre Mutter tat, überstieg jedes Maß.
„Du machst mich unglücklich, Mama!", schluchzte sie plötzlich, ihre Eltern schauten sie entgeistert an. Sie weinte äußerst selten und meistens eher für sich. „Du hast mir meine Freundschaften auf Horseland kaputt gemacht, dabei wolltest du mich am Anfang dorthin abschieben, bis du gemerkt hast, dass die Leute dort mich verändern! Ich lerne endlich, für mich einzustehen und dieses Fohlen macht dich zu einer Wahnsinnigen! Lass es endlich gut sein!"
„Liebling, jetzt lass uns in Ruhe darüber reden-", wollte ihre Mutter beginnen, doch die Schwarzhaarige ließ sich nicht unterbrechen. Sie holte zitternd Luft. „Ich habe Benny geliebt", flüsterte sie schließlich und meinte, ihr Herz brechen zu hören. „Ich liebe ihn so sehr und der einzige Grund, weswegen er und ich jetzt nie wieder miteinander reden werden, bist du! Weil ich solche Angst davor hatte, dass du ihm dann das Leben schwermachst, wenn ich dir sage, dass ich ihn gernhabe!"
„Dieser Junge? Celia, ich bitte dich", begann Carolina leise. „Er ist weit außerhalb deiner Liga."
„Niemand ist außerhalb irgendeiner Liga!", brüllte Celia sie an. „Ich mag ihn und es hätte mir egal sein sollen, was du davon hältst! Aber ich weiß, wie widerlich du bist, wenn jemand der perfekt geplanten Zukunft, die du für mich geplant hast, im Weg steht! Ich will die Firma nicht, ich will auch dein ganzes Geld nicht! Ich wollte Benny." Celias Stimme brach. „Ich wollte mit ihm zusammen sein und etwas tun, woran ich Freude habe und was ich gut kann. Nämlich reiten. Und das hast du mir kaputt gemacht. Ich möchte gar nicht mehr reiten, ich will einfach nur, dass du mich endlich mein Leben führen lässt und zwar nach meinen Vorstellungen."

„Liebling", begann Carolina leise. „das ist doch keine so große Sache. Sieh mal, es tut mir leid, dass dieser Junge dir so viel bedeutet und du Angst hattest, mir das zu sagen. Aber darum geht es nicht, es geht um den Einfluss auf deine Psyche. Du schwänzt die Schule, hast ständig Probleme mit diesen Kindern und es ist das beste, wenn du von dieser Ranch verschwindest."
„Und du bekommst deinen Willen, wie immer", brachte Celia schmerzhaft hervor. „Ich verlasse Horseland, es gibt dort nichts mehr für mich. Alle sind wütend auf mich, wegen den Dingen, die du getan hast. Weil sie denken, ich hätte davon gewusst. Du hast mich meine Freunde gekostet, ich hoffe, du bist jetzt zufrieden."

Es entstand angespanntes Schweigen, Celias Vater schaute zwischen seiner Frau und seiner Tochter hin und her.
„Carolina, hast du das wirklich getan?", fragte er vom Donner gerührt. „Hast du das alles nur wegen diesem Fohlen getan, nur weil einmal jemand nicht das getan hat, was du wolltest. Es geht doch nicht um dieses Tier oder dessen Preis, den brauchst du nicht. War das wirklich nur, weil Sarah Wittner nicht nach deiner Pfeife tanzen wollte? Deswegen hast du unserer Tochter ihre Freundschaften kaputt gemacht? Unsere Celia erzählt uns nicht einmal, dass sie einen Jungen mag und nun möchtest du, dass sie auf die Akademie zurückkehrt?"
„Darum geht es gar nicht, Colin", zischte Carolina angespannt. „Ich habe versucht, unsere Tochter vor diesen Kindern zu schützen, sie waren nicht gut genug für sie."
„Aber das kann Celia selbst entscheiden, sie ist alt genug!", wetterte Colin Campbell und zeigte eine solche Autorität, dass seine Frau überrascht die Stirn runzelte. „Ich habe es zu ihrem Wohl getan!"
„Tja", wisperte Celia und Flake sprang vom Bett und setzte sich neben sie. „Ich hoffe, dass es dir das wert war, Mama. Deinen Willen durchzusetzen, aber deiner Tochter wehzutun. Ich will nichts mehr mit dir zu tun haben!"
„Ich bin deine Mutter!", empörte sich Carolina, Celia schnaubte abfällig, während ihr Tränen über die Wange liefen. „Leider nicht mehr zu ändern, Mama. Aber ich will, dass du eins weißt... das werde ich dir nie verzeihen."

Celia schaute zu ihrem Vater, der zornig und verwirrt schien. „Kannst du mich in den Stall fahren, damit ich mein Zeug holen kann? Und wir müssen auf Texas Hill anrufen, ob mein Platz noch frei ist."
„Natürlich, mein Engel", meinte ihr Vater sofort, während ihre Mutter sich direkt einmischte. „Ich habe bereits angerufen, du darfst jederzeit zurückkommen."
Celia achtete nicht auf sie, sondern schaute weiterhin ihren Vater an. „Können wir gleich fahren?", fragte sie mit dünner Stimme. „Ich möchte möglichst schnell dort weg. Sie hassen mich alle und Benny... verabscheut mich." Sie wischte sich über die Wangen, die tränennass waren. Ihr Vater warf ihrer Mutter einen eindeutigen Blick zu, der sagte, dass diese bloß die Klappe halten sollte, bevor er sich an seine Tochter wandte.

„Wir machen das morgen nach der Schule", bestimmte er. „Ich möchte, dass du eine Nacht darüber schläfst und ich möchte mit den Hofbesitzern ein Wort wechseln, bevor du abreist. Vielleicht gibt es eine Lösung, zumindest möchte ich klarstellen, dass dieses ganze Theater nicht uns beiden geschuldet war, sondern deiner Mutter."
„Colin!", fauchte diese. „Wir brauchen nicht mit diesen Leuten zu reden, Celia möchte abreisen."
„Das möchte sie und zwar deinetwegen, weil auch Celia weiß, dass dein Missfallen sie treffen wird, wenn sie nicht gehorcht und ich denke, das war auch eines deiner Motive, meine Liebste", herrschte Colin Campbell seine Frau an, die zusammenzuckte. „Unserer Tochter zu zeigen, wie weit du gehen würdest, um deine Ziele zu erreichen, ist kein gutes Vorbild und du vermittelst damit nur, dass sie sich von uns entfernt und sogar Angst hat, dir davon zu berichten, dass sie verliebt ist", redete Celias Vater weiter, dessen Stimme so hart klang, wie sie es noch nie gehört hatte. Colin trat einen Schritt auf seine Frau zu.
„Ich unterstütze dich, wo und wann ich kann", meinte er leise. „Aber wenn du unsere Tochter verletzt, nur weil Sarah Wittner nicht nach deiner Pfeife tanzen wollte und Celia einmal nicht das mitgemacht hat, was dein Wille war, werde ich dich zukünftig als Ex-Mann unterstützen. Denn das geht zu weit, Carolina." Diese holte wütend Luft, doch er ließ sich nicht unterbrechen, sondern redete mit lauter werdender Stimme weiter. „Unserem Kind das anzutun, übersteigt jedes Maß und das bist nicht mehr du selbst. Gib nicht unserer Tochter die Schuld daran, dass du größenwahnsinnig geworden bist, weil du denkst, die ganze Welt wäre dir zu Gehorsam verpflichtet. Celia wird sonst eines Tages fortgehen, wenn sie erwachsen ist und ich möchte meine Tochter in meinem Leben haben. Den Eindruck machst du gerade nicht, aber dann halte mich da raus. Ich möchte das Leben unseres Kindes nicht ruinieren, nur weil sie andere Träume hat, als wir sie vielleicht hatten. Vielleicht solltest du darüber nachdenken, wo Mutterliebe anfängt und wo Kontrolle aufhört."

Celias Vater endete und ihre Mutter starrte diesen fassungslos an. Celia schluckte ihren Frust herunter, da gerade ihr Vater mit einer Scheidung gedroht hatte. „Celia", sagte dieser streng. „Ich möchte, dass du mit Bennys Eltern sprichst, bevor wir Horseland verlassen. Meine Tochter rennt nicht einfach davon."
„Aber-", wollte die Schwarzhaarige protestieren, entschied sich aber anders und murmelte nur ein leises „Ja, Papa."
„Gut, dann geh jetzt mit Flake spazieren und heute Abend gehen wir beide etwas zusammen essen, ja?", fragte ihr Vater nun um einiges liebevoller, Celia nickte dankbar. „Danke Papa!" Sie lief an ihren Eltern vorbei, ohne einen Blick auf ihre Mutter zu werfen. „Übrigens ist es ein Stutfohlen", meinte sie an der Tür noch. „Das Fohlen ist eine Stute. Sie ist gesund, danke der Nachfrage."
Damit verschwand sie und Flake, die die schlechte Stimmung offensichtlich nicht kapierte, sprintete begeistert hinterher.
~~~~*
Am nächsten Mittag hockte Celia unruhig neben ihrem Vater im Auto, als dieser gerade die Auffahrt zu Horseland hinauffuhr. Er war entsetzlich wütend, da er sich nahezu den ganzen restlichen Tag mit ihrer Mutter gestritten hatte und auch heute Morgen herrschte Gewitterstimmung. Celia erinnerte sich nicht, wann ihr Vater je so wütend gewesen war. Sie hatte sogar schon angezweifelt, ob diese Wesenszüge bei ihm überhaupt existieren.

Sobald sie vor dem Wohnhaus standen, klingelte Colin Campbell und Celia schaute sich beklommen um. Sie hatte Angst, dass Benny sie hier sah und wieder wütend werden würde. Obwohl sie stark bezweifelte, dass er vor ihrem Vater diese Mätzchen wagen würde. Auch Benny hatte Respekt vor Erwachsenen und er wusste, wer Celias Dad war. Sie hatten nie ein Problem miteinander gehabt, er mochte nur ihre Mutter nicht. Wobei das ja nichts Neues war.

„Mr. Campbell", sagte eine überraschte Stimme und Celia erkannte Bennys Mutter, die den beiden öffnete. Sie blickte verwirrt zwischen ihnen hin und her. „Was gibt es?"
„Celia verlässt Horseland", fiel deren Vater mit der Tür ins Haus. „Ich fürchte, meine Frau hat Ihnen zu Leide gelebt, wofür ich mich in aller Aufrichtigkeit entschuldigen möchte. Ich kann versichern, dass Sie die Weiden zurückbekommen werden, das ist schon in Klärung."
„Oh", machte Bennys Mutter ein wenig aufgeschreckt. „Benny hatte etwas in die Richtung erwähnt... aber wir dachten nicht, dass Ihre Frau... das wieder zurücknehmen würde."
„Weder ich noch meine Tochter wussten von dieser Angelegenheit", meinte Celias Vater aufrichtig. „Es galt alles nur dem Zweck, dass meine Frau ihren Willen bekommt und dabei ging sie zu weit. Ich möchte mich daher, wie bereits gesagt, in aller Form entschuldigen und bin bereit, Ihnen natürlich eine Wiedergutmachung anzubieten."
Er zog einen Umschlag aus seiner Tasche und reichte ihm Eva-Marie, die ihn entgeistert musterte. „Oh nein, das kann ich wirklich nicht annehmen." „Es ist die restliche Stallmiete und eine Entschädigung. Für Sie und für mein Gewissen", versicherte Colin Campbell nachdrücklich. „Bitte nehmen Sie es. Und-", er warf einen Blick auf seine Tochter. „Ich möchte, dass Sie Ihrem Sohn sagen, dass Celia nichts von den Taten ihrer Mutter wusste. Ich hörte, dass es deswegen großen Streit und Zwietracht zwischen den Reitern gab und ich möchte nicht, dass Celia etwas angehängt wird, mit dem sie nichts zu tun hatte."
„Papa", mahnte diese beschämt. Es war ihr unangenehm, dass er ihre Kämpfe für sie ausführen wollte, obwohl ihr klar war, dass Benny niemals zuhören würde, wenn sie mit ihm sprechen würde. Eva-Marie schaute sie mitleidig an. „Ich dachte mir schon, dass da etwas nicht stimmen kann, bei der düsteren Stimmung", gab sie leise zu. „Vor allem, weil mein Sohn immer mit so viel Zuneigung von dir gesprochen hat."
Die Dunkelhaarige lief rosa an. „Ja, ich habe auch Dinge getan und gesagt, auf die ich nicht stolz bin... muss ich gestehen."
„Junge Liebe ist eben nie einfach", belehrte Bennys Mutter altklug und lächelte sanft. „Aber dass er wirklich glaubt, du würdest so etwas tun, wobei ihr euch so nahesteht." Sie schüttelte den Kopf. „Das kann ich nicht verstehen."
„Er ist wütend", murmelte Celia. „Er hat auch gute Gründe, aber bitte richten Sie ihm aus, dass es mir leidtut." Sie schluckte tief. „Ist Will eigentlich hier?"
„Will?", fragte Eva-Marie verdutzt. „Sicher, aber er ist gerade ausreiten, soweit ich weiß. Sarah scheint auch etwas zu bedrücken, ich hoffe nur, dass es keinen Streit gab. Er war so abwesend heute Morgen, aber von dem Streit und was dort gesagt wurde, hat er bereits erzählt. Ich bin erschüttert..."

Celia biss sich auf die Lippen. Also hatte weder Benny noch Sarah etwas davon erzählt, dass Will die Ranch hatte verlassen wollen. Sie mussten es geschafft haben, dem Blonden die Idee auszureden. Zum Glück.

„Ich möchte gerne noch ein Wort alleine sprechen", meinte Celias Vater überraschend und wandte sich an die Schwarzhaarige. „Geh deine Sachen holen, was du tragen kannst und schaff alles ins Auto", wies er sanft an. „Ich komme gleich."
Celia nickte sofort und als ihr Vater das Haus betrat und die Tür zufiel, blieb ihr nichts anderes übrig, als zum Stall zu laufen. Dort waren Chloe und Zoey, die überrascht aufschauten, als sie hereinkam.

„Hallo Celia", meinte Zoey gezwungen freundlich. „Was treibst du denn hier?"
„Wir dachten, Benny und Will hätten dich längst rausgeschmissen", machte Chloe weiter, Celia trat an ihnen vorbei und in Richtung Sattelkammer, wo sie ihr Putzzeug holte. „Das müssen sie nicht, ich gehe allein", meinte sie ruhig und streichelte Tex die Nase, der begeistert den Kopf aus der Box streckte, als er ihre Stimme erkannte.
„Ach wirklich?", säuselte Chloe. „Da sind wir aber alle sehr traurig. Ich meine, du hattest ja hier alles, du hattest Benny, dein Erfolg kam zurück... wäre da nur nicht der Machthunger gewesen."
„Auch wenn es das erste Mal in eurem Leben ist", zischte Celia wütend zu den Zwillingen. „Aber haltet euren Mund!"

Sie trat aus dem Stall und rannte prompt in Sarah hinein. Na super. Konnte der Tag noch schlimmer werden?
„Celia", sagte Sarah reserviert. „Falls du das Kleine sehen willst, es ist bei Scarlet auf der Fohlenweide. Ich habe ihr einen Namen gegeben."
„Hallo Sarah", meinte Celia ein wenig leise. „Das ist schön...wie heißt die Stute?"
„Moonlight over Texas", offenbarte die Blonde mit drohendem Unterton. „Ich meine, wenn's genehm ist, natürlich. Immerhin gehört sie jetzt dir!" „Wie bitte?", fragte Celia entgeistert. „N-Nein Sarah, ich will das wirklich nicht."
„Hier", zerrte ihr Gegenüber ein Blatt Papier vor die Füße. „Sag deiner Mutter, ihr könnt es haben. Aber dann verschwinde endlich von hier. Du bist genauso eine Schlange, wie sie!" Sie knallte Celia den unterschriebenen Kaufvertrag vor die Nase.


Moonlight over TexasWo Geschichten leben. Entdecke jetzt