𝟎𝟑 - 𝐬𝐰𝐞𝐞𝐭 𝐥𝐢𝐞𝐬

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Vidia

Scherben zerspringen am Boden und reißen zahlreiche Blicke in meine Richtung. Sofort duckte ich mich und hoffte, dass die Leute, die sich zu meiner Hilfe niederrangen, meinen Anblick verdeckten.

Glücklicherweise wurde durch mein zersplittertes Glas nicht der Abend gestoppt. Sanfte Melodien erklangen und lockten die Gäste zu einem erneuten Tanz auf die Tanzfläche.

Nachdem ich unglücklicherweise direkt in eine Scherbe gepackt hatte, kam irgendjemand zu meiner Hilfe. Wie gefangen in diesem benebeltem Zustand blinzelte ich die aufkommenden Tränen weg. Vielleicht war das auch nur der Elfenwein, der meine Sinne betäubte.

»Alles in Ordnung, Vidia?«, fragte Anthony der mir zurück zum Stand verholfen hatte, während einer der Kellner die Scherben meines Glases beseitigte.

»Ich glaube ich bin etwas angetrunken.«, entgegnete ich mit einem hysterischen Lachen und nahm das Tuch entgegen, um es auf den kleinen Schnitt zu platzieren. Ein kleiner Einschnitt, der sich anfühlte, als würde er sich über mein gesamtes Leib erstrecken.

Wieder erklang dieses falsche Lachen aus meinen Lippen, ohne dass ich es wollte. Ohne dass es nach mir selbst klang.  Jemand musste den Kellner zurückordern. Er hatte die Teile meines Herzens vergessen, die verstreut am Boden lagen. Der Anblick von Astoria und Draco wiederholte sich in Dauerschleife vor meinem inneren Auge.

Ich atmete tief durch und nahm nur noch verschwommen war, dass Anthony mir anbot vor unserem Tanz erst einmal ein Wasser zu trinken. Bei ihm hatte meine Ausrede scheinbar gezogen. Er hatte mein seltsames Verhalten also nicht mit der Tatsache verbunden, dass ich gerade auf so schreckliche Art und Weise miterleben musste, dass jeder Zweifel vollkommen berechtigt war. Es war zu spät.

Die Welt um mich herum stoppte, als ich ihn nochmals ansah. So glücklich. So losgelöst von allem. Astoria und er bewegten sich weiter zu den Klängen der Musik. Sie sahen so zauberhaft aus, dass es mein Herz gleich nochmal zerbrach. Waren wir je so unbeschwert gewesen?

Als ich meinen Blick abwand starrte ich geradewegs in die Augen einer weiteren Person. Blaue schuldbewusste Augen.
Daphne hatte mich entdeckt und hatte mitbekommen, was ich gesehen hatte. Ich konnte mich nicht dazu aufbringen ihr irgendeine Form von einer Reaktion zu zeigen. Denn da war nur eine unzwar bittere Enttäuschung.

»Ich brauche nur kurz Luft. Ich komme gleich zurück.«, versprach ich Anthony der mich zwar mit besorgter Miene ansah, aber das Lächeln, welches ich ihm schenkte, war so überzeugend, dass er mich gehen ließ.

Ich floh aus der großen Halle, in der scheinbar alle Gäste auf einer verdammten rosanen Wolke schwebten. Auf dieser Wolke war kein Platz für mich. Ich war geradewegs durch sie durchgeflogen und hart auf der Erde aufgekommen. In der Realität in der absolut gar nichts rosarot war.

𝐄𝐧𝐝𝐥𝐞𝐬𝐬Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt