Draco
Ich hasste Vidia.
Ich hasste sie dafür, dass ich wegen ihr durch die Kälte stapfte. Auf dem Weg zu einem verfluchten See, als wäre heute ein schöner Herbsttag, an dem man gemütlich Picknicken konnte.
Ich hasste sie dafür, dass sie sich wieder irgendeinen Scheiß in den Kopf gesetzt hatte. Etwas, dass für mich überhaupt keinen Sinn ergab.
»Du musst da nicht allein durch.«
Schwachsinn! Natürlich musste ich das.
Ich hasste sie dafür, dass sie mich zu gut kannte. Immer noch. Nach all diesen verfluchten Jahren.
Ich hasste sie dafür, dass sie immer noch so viel Macht über mich hatte. Und ich hasste es, dass ich ihr nichts vormachen konnte. Dass es mir schwerfiel, vor ihr die Mauer oben zu halten, während ich gleichzeitig wusste, dass ich das bei ihr nicht musste. Bei niemanden.
Aber bei ihr war es etwas anderes. Sie war etwas anderes.
Als ich widerwillig den Weg zum See passierte, erblickte ich ihre kleine Gestalt schon von weitem. Mein verräterischer Körper reagierte mit einem freudigen Schauer, dabei hatte ich mich doch eben erst darauf festgelegt, dass ich sie hasste.
Mit jedem Schritt, den ich näher kam, erkannte ich ihr vor Panik verzerrtes Gesicht. Sie hielt ihren Zauberstab schützend vor sich gerichtet und blickte immer wieder um sich. Augenblicklich setzte sich mein Körper in Alarmbereitschaft. War sie in Gefahr? Sofort hielt ich den Zauberstab in meiner Hosentasche umschlossen.
In dem Moment, als Vidia mich erkannte, sackten ihre Schultern vor Erleichterung ab. Der Zauberstab, der bis vor wenigen Sekunden noch zu ihrem Schutz diente, verschwand nun in ihrer Tasche.
Vidia kam mir einige Schritte entgegen, doch nicht ohne sich noch einmal umzusehen. Ich wollte ihrem Blick ebenfalls folgen, doch ich konnte meinen Blick nicht von ihr lösen. Sie trug ihre Haare heute Wellen, die ihr über die Schulter hingen. Ihren Körper hatte sie in einen dunklen Mantel gehüllt, der ihre zierliche Figur umrandete. Sie würde glücklich aussehen, wenn da nicht dieser Ausdruck auf ihren Zügen wäre, der mir deutete, dass ihr Herz zumindest für einen Teil so schmerzte wie meines.
Mein Bauchgefühl sagte mir, dass wir in Sicherheit waren. Das es typisch für sie war, dass ein kleiner Knacks sie beunruhigte. Und doch waren ihre Augen immer wieder auf unsere Umgebung gerichtet, bis zu dem Moment, an dem sie vor mir zum Stehen kam.
»Du bist gekommen.«, sagte sie plötzlich und ein Lächeln mit dem sie versuchte ihr tiefes Mitgefühl aus dem Blick zu streichen, zeigte sich mir. Ich schluckte, denn mit einem Mal war der Druck in meinem Inneren unaufhörlich.»Du hast mich geholt.«, erwiderte ich beinahe flüsternd.
Worte, die eine so viel tiefere Bedeutung hatten. Etwas, was nicht spurlos an Vidia vorbeiging. Natürlich nicht.
DU LIEST GERADE
𝐄𝐧𝐝𝐥𝐞𝐬𝐬
Fanfic»𝐁𝐮𝐭 𝐰𝐡𝐚𝐭 𝐢𝐟 𝐲𝐨𝐮 𝐚𝐧𝐝 𝐈 𝐰𝐞𝐫𝐞 𝐦𝐞𝐚𝐧𝐭 𝐭𝐨 𝐩𝐚𝐫𝐭 𝐰𝐚𝐲, 𝐨𝐧𝐥𝐲 𝐬𝐨 𝐭𝐡𝐚𝐭 𝐰𝐞 𝐜𝐨𝐮𝐥𝐝 𝐟𝐢𝐧𝐝 𝐞𝐚𝐜𝐡 𝐨𝐭𝐡𝐞𝐫 𝐚𝐠𝐚𝐢𝐧?« Ein Jahr ist vergangen seit dem Lord Voldemort von Harry Potter besiegt wurde. Ein weit...