𝟎𝟕 - 𝐧𝐞𝐯𝐞𝐫 𝐞𝐧𝐨𝐮𝐠𝐡

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Vidia

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Vidia

Niemals genug.

Es wäre niemals genug, aber trotzdem waren es diese Worte, die aus mir rausströmten, als würde ich ernsthaft diese Ansicht verfolgen.

Als würde ich meinen eigenen Worten Glauben schenken, obwohl sie so bitter schmeckten, dass jeder Blinde sie als Lüge enttarnt hätte.

Ich wusste, dass ich mit meinem Vorschlag einen Ball ins Rollen brachte. Nur, dass jetzt alles noch viel verkrampfter und unmöglicher wurde, war nicht Teil meiner Absichten gewesen.

Wenn Draco und ich eins gut konnten, dann war es streiten. Endlose Streitereien führen, die nie auf einen Punkt kamen, an dem wir beide zufrieden waren. Und genau diese Gabe hatten wir nicht ganz abgelegt.

Obwohl immer noch so viel unausgesprochenes zwischen uns lag und die Sicht vernebelte, versuchten wir unsere Aufgaben als Trauzeugen in bestmöglicher Form zu bewältigen.

Ich konnte es kaum abwarten, diese Aufgabe hinter mich zu bringen, denn jede Sekunde, die ich mit ihm in einem geschlossenen Raum verbringen musste, erinnerte mich an die Tatsache, dass es niemals genug war.

Eine Freundschaft.
Niemals genug.

Und das wussten wir beide.

Demnach mussten wir uns mit den Tatsachen auseinandersetzen, dass es einfacher war in unsere alten Muster zurückzufallen.

Draco schaffte es mich auf die Palme zu bringen. Geradezu in jeder Minute die wir gezwungenermaßen zusammen verbrachten. Wir waren nie einer Meinung. Egal welche banalen Entscheidung es anbetraf. Egal wie klar etwas sein konnte. Draco verfolgte immerzu eine andere Ansicht als ich. Er brachte mich an den Rand der Verzweiflung, besonders gerade, wo ich ihn nahezu täglich antraf, weil die Hochzeitsvorbereitungen in vollem Gange waren. Spitze bissige Kommentare füllten die Räume und heute war einer dieser Tage, an denen es zu viel war.

Zu viel von ihm. Zu viel von diesem Chaos um mich herum. Zu viele Eindrücke. Alles war zu viel.

Gerade, als wir über die Anreihung des Buffets diskutierten, riss meine Zündschnur. Draco hatte einen leichtsinnigen Kommentar losgefeuert. Er hatte wohl erwartet, dass ich zum Gegenangriff ansetzte, doch mir fehlte heute einfach die nötige Energie. Ich pfefferte das schwere Buch, mitsamt all den Planungen für den großen Tag in einem ohrenbetäubenden Krachen auf den Tisch und floh aus der Situation.

Niemals genug und doch zu viel.

Augenblicklich wünschte ich, dass Anthony da wäre. Das er mich wieder erdete und aus meinem Gedankenchaos befreite. Aber er war bereits auf seinem nächsten Abendteuer und bereiste die Länder Asiens, um seinem Lebenswerk seinen letzten Feinschliff zu verpassen. Erst gegen Ende der Woche würde er für Pansys und Blaises Hochzeit zurückkehren und die Zeit bis dahin zog sich wie ein verfluchtes Kaugummi.

𝐄𝐧𝐝𝐥𝐞𝐬𝐬Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt