𝟏𝟕 - 𝐭𝐡𝐞 𝐡𝐚𝐩𝐩𝐲 𝐲𝐞𝐚𝐫𝐬

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Vidia 

»Die Boutique hat seit fünfundzwanzig Minuten geschlossen. Erklärst du mir bitte, warum ich ohne Probleme durch die Ladentür spazieren kann.«

Ein Lächeln zierte meine Lippen, nachdem ich Theodore Gestalt nur wenige Sekunden später hinter mir ausmachen konnte. Mit einem schnellen Schwung wandte ich mich in seine Richtung und versuchte die strenge Miene mit einem Kuss von seiner Mimik zu zaubern. Es gelang mir, was mein Lächeln nur noch verstärkte.

»Vielleicht, weil ich sie noch nicht verschlossen habe?«, mutmaßte ich.

Theodore schnaubte, doch ich konnte ein Grinsen auf seinen Lippen erkennen. Doch es ebbte genauso schnell wieder ab und tauschte sich gegen die strenge Miene, die mich daran erinnerte, dass wir eine andere Abmachung am Morgen getroffen hatten.

»Ich musste noch eine kleine Änderung an einem Kleid vornehmen. Die Idee kam sehr spontan.«, erklärte ich zügig und spürte, wie sich Theodores Arme um meine Taille schwangen. Seine Augenbrauen zogen sich weit in die Höhe. »Und natürlich konnte das nicht bis morgen warten.«

»Nein.«, stimmte ich seinen Worten zu und nickte zur Unterstreichung noch mit meinem Kopf. »Morgen hätte ich es womöglich vergessen.«

»Das bezweifle ich.«

Mein Grinsen wuchs ins unermessliche. Ich platzierte meine Arme auf seinen Schultern.

»Du würdest niemals eine deiner schlauen Einfälle ‚vergessen'. Wogegen du deinen Verlobten für diese Fummel ständig in der Kälte stehen lässt.« Seine Augenbauen bogen sich provozierend in die Höhe.

»Fummel?«, wiederholte ich bissig und sah ihn aus engen Schlitzen an.

Noch bevor meine Hand seine Brust treffen konnte, hatte Theodore sie mit Leichtigkeit abgefangen und ein leises Lachen bahnte sich seinen Weg aus seinen Lippen. Ein Geräusch, welches sofort die kleinen Schmetterlinge in meinem Bauch zum Tanzen brachte.

Ebenso wie der Gedanke, dass ich ihn künftig Verlobten und in naher Zukunft Ehemann nennen durfte. Eine Änderung unserer Vereinigung, die ich immer noch nicht ganz realisieren konnte, obwohl sie bereits einige Wochen zurücklag. Noch immer war es für mich eine aufregende Art unsere Beziehung zu umschreiben. Und noch immer brachte diese Tatsache mein Herz zum Schmelzen.

»Um wie viele Galeonen sollen wir wetten, dass du selbst erst vor wenigen Minuten das Büro verlassen hast?«, konterte ich, auf seine alberne Anschuldigung. Meine Antwort erhielt ich in einer stummen Form der Zuneigung.

Wusste ich es doch.

Ein erneuter Kuss, der viel zu schnell sein Ende fand, mich aber für den Moment zum Schweigen brachte. Die Schmetterlinge in meinem Körper schienen keine Ruhe mehr zu finden. Nicht bei Theodore Nott.

Es war keine Seltenheit, dass ich vor lauter Aufregung stetig unter Strom stand. Selbst wenn er nicht in meiner Nähe war, waren es die bloßen Gedanken an ihn, die mein Herz zum Schmelzen brachten.

Ob Küsse oder die alltäglichen kleinen Gesten. Theodore war höchstpersönlich dafür verantwortlich, dass sich seit Monaten ein Gefühl von Zufriedenheit in mir ausbreitete. Ich war glücklich.

Wirklich glücklich.

Und es gab nahezu keine Momente mehr, in denen ich diese unbeschwerte Zufriedenheit anzweifelte. In denen dunkle Gedanken meinen Alltag bestimmten und mich aus der Bahn rissen.

Nein.

Das waren alles Dinge, die der Vergangenheit angehörten.

»Dein Ablenkungsmanöver ist schrecklich.«, murmelte ich vor seinen Lippen. Ein charmantes Grinsen zeigte sich mir, ehe er mit seinen Schultern zuckte, um meine Aussage lässig abzuschütteln. »Ich weiß nicht, wovon du sprichst.«

𝐄𝐧𝐝𝐥𝐞𝐬𝐬Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt