Charlie hatte recht behalten, in den darauffolgenden Tagen waren die beiden zu sehr eingespannt gewesen, als dass Hermione sich Sorgen machen hätte können, ihre Eltern hatten dafür gesorgt. Und in den Momenten, in denen sie die Zeit doch gefunden hatte, war Charlie da gewesen, um sie auf andere Gedanken zu bringen. Oder ihr mit liebevollen Worten beiseite zu stehen.
Nun, an ihrem letzten Abend mit ihren Eltern fiel es ihr dennoch schwer, nicht in Grübeleien zu verfallen über das Bevorstehende. Es fiel ihr immer schwer sich von ihren Eltern zu verabschieden, während des Krieges hatte sie ihre Eltern mehr zu schätzen gelernt, als in den ganzen Jahren zuvor. Sie mussten nicht magisch sein, ihre Liebe und Zuneigung war Magie genug. Auch wurde ihr das Herz schwer bei dem Gedanken, dass Kit sich von seinem neuen besten Freund verabschieden musste. Ihr kleiner Liebling spürte ihre Anspannung und Sorge zunehmend und hatte in den letzten Tagen und besonders Stunden ihre Nähe zunehmend gesucht.
"Hermione?", fragte Charlie, als er an ihre Tür klopfte. "Ja?", antwortete die Brünette, welche aus ihren Gedanken gerissen wurde, blickte zu Charlie auf, der inzwischen in den Raum getreten war. Er musterte sie mit besorgter Miene. "Alles in Ordnung? Du siehst beunruhigt aus?" fragte Charlie, der Kit auf dem Arm trug und ihn fortlaufend streichelte. "Ich bin nur etwas besorgt und wehmütig, dass es schon Zeit ist für uns zu gehen", gestand sie Charlie mit einem Lächeln. Dieser setzte sich sogleich neben die Brünette und legte seine Hand auf ihre, um ihr etwas Kraft zu schenken. "Es wird alles gut laufen. Ich bin mir sicher, Reiscracker wird sich wunderbar in der Natur zurechtfinden und Kit findet viele andere Freunde. Reiscracker bleibt in seinem Herzen, so wie er in deinem bleibt." "Außerdem, wer weiß, vielleicht seht ihr euch bald schon wieder." verkündete Charlie und versuchte Hermione etwas aufzuheitern. "Und deine Eltern kommen dich sicher auch bald mal besuchen, wenn du ihnen nicht zuvor kommst." "Du meinst uns und wir." verbesserte Hermione ihn sanft. Charlie blickte sie an und lächelte nur sanft, während Hermione ihren Kopf auf seine Schulter fallen ließ.
"Wir fahren morgen früh um 9 Uhr zum Reservat und dann weiter mit der Fähre zurück nach Ägypten, von dort an können wir dann wieder zurück apparieren, richtig?", fragte Hermione an Charlie gewandt. Dieser nickte zustimmend. "Na dann sollten wir das Beste aus unserem letzten Urlaubstag machen." verkündete sie. "Theoretisch arbeiten wir. Greg konnte ja nicht wissen, dass Reiscracker keine Probleme macht ..." witzelte daraufhin Charlie und erhielt einen belustigten Blick von Hermione als Antwort. "Alsooo woran hast du gedacht?", fragte Charlie nun, um die Stille, die entstanden war zu durchbrechen. "Meine Eltern sind heute Nachmittag bis heute Abend im Theater. Ich hätte gesagt, wir veranstalten ein kleines Festmahl, aber auf Muggel Art." erwiderte sie schelmisch. "Oh oh" kommentierte Charlie und erntete einen spielerischen Klaps auf den Oberarm von Hermione. "Na komm, lass uns einkaufen gehen", sagte Hermione und sprang auf.
"Sag mir nicht, du hast noch nie ohne Magie gekocht? Ich dachte, Molly hatte ein Drillprogamm drauf, bei dem ihr Kochen lernen musstet?" fragte Hermione belustigt, als sie und Charlie mit verschiedensten Einkaufstüten bepackt zurück in das Haus von Hermiones Eltern stolperten. "Das schon, aber du musst bedenken, dass die gute Frau sieben Kinder hat und darunter zwei Chaosexperten, ein Spießer, eine Sportskanone, ein Fluchbrecher, ein Fressmonster und mitten drinnen ein pubertierender, Drachenaffiner 15-Jähriger. Da gibt es die Wahl zwischen ohne Magie, dafür 7 separate Male oder einmal mit Magie und weniger Chaos." "Okay, ja, das ist verständlich. Und du hattest nie das Bedürfnis, es mal ohne zu versuchen?" fragte Hermione zustimmend. "Doch, aber es hat sich bisher nicht so ergeben. Während Hogwarts waren es die Hauselfen, die uns bekocht haben, während meines Studiums war es meine Mutter und als ich ins Reservat gekommen bin, kocht man selten ohne Magie, einfach wegen der Tatsache, dass man jeden Moment gebraucht werden könnte." Hermione nickte und ergänzte schelmisch "Und dann kommt dazu, dass du deinen Urlaub nie nimmst, weil du dann erstens wieder zu deiner Familie müsstest und zweitens weg von deinen geliebten Drachen.""Haha, sehr lustig" lächelte Charlie "also wo fangen wir an?"
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Drachen müssen Fliegen
FanfictionRumänien. Rumänien wo Drachen ihre Heimat finden und Freundschaften sich binden. Außerdem die neue Heimat von Hermione Jean Granger, die nach einigen Ereignissen dort hin zog und nun ein zurück gezogenes Leben führt. Oder so zumindest dachte. *All...