Drachen müssen Fliegen

Kapitel 13.

Als Hermione am nächsten Tag aufwachte fühlte sie sich, als hätte sie eine Erleuchtung gehabt. Sie war mit einer Idee auf gewacht, die die Lösung von Hermiones Problem mit Reiscracker lösen könnte. Sie war aufgesprungen, hatte ihren kleinen Kater auf die Arme genommen, hatte sich, mit noch immer leicht schmerzendem Bein, fertig gemacht und war dann anschließend zu ihren Drachen gelaufen. Sie verzichtete an diesem Tag darauf Kit bei Greg abzusetzen und  beschloss dem älteren später ihren ganzen Plan zu präsentieren. 

Sie beeilte sich so sehr, dass sie nicht wirklich auf ihren Weg achtete und gerade Wegs in Charlie Weasley hinein rannte oder besser ihn umrannte. Mit einem leisen Schrei landeten sie auf dem Boden und blickten sich verwirrt in die Augen. Hermione hatte, glücklicherweise, rechtzeitig Kit losgelassen, so das dieser sich in Sicherheit bringen konnte. "Also ich wusste das Mädchen mich umwerfend finden aber wörtlich hat das noch keine genommen." lachte der Rothaarige mit einem Brummen in seinem Lachen und zwinkerte Hermione, die noch immer auf seiner Brust lag, anzüglich an. Auf Hermiones Gesicht breitete sich röte aus und sie versuchte sich mit den Worten, "Entschuldige ich habe nicht darauf geachtet wo ich hin renne.", aufzurichten, rutschte allerdings mit der Hand ab und fiel noch einmal auf seinen Oberkörper. Das rot auf ihrem Gesicht verstärkte sich und sie versuchte es hinter ihren Haaren zu verstecken. Dies blieb jedoch nicht unbemerkt, von dem Weasley, welcher daraufhin nur noch breiter anfing zu grinsen. Als sie es endlich geschafft hatte auf zu stehen schnappte sie sich Kit, der die ganze Scene neugierig beobachtet hatte. Auch Charlie war inzwischen aufgestanden und blickte nun auf sie herunter. "Entschuldige nochmal ich war auf dem weg eine Idee von mir um zu setzten, die mir bei Reiscracker helfen könnte." erklärte Hermione dem breitgrinsenden Mann vor ihr. "Oh und was ist das für eine Idee ?" fragte der Drachentrainer mit hochgezogener Augenbraue. Hermione kratze sich am Nacken und antwortete ihm, "Nachdem ich Kit bei Reiscracker gefunden habe kam mir der Gedanke ihn mit ihm dauerhaft vertraut zu machen und Reiscracker so auch an mich und später an andere Menschen zu gewöhnen. " Sie musterte Charlies Gesicht um einen Hinweis zu finden, dass er dieses unterfangen für zu gefährlich oder verrückt halten würde, doch sie konnte nichts dergleichen darin erkennen. Charlie schien über die Idee nachzudenken und nickte schließlich als er sprach, "Ja das könnte klappen und du musst schnell damit anfangen wir haben nur noch eineinhalb Wochen wie du sicher weißt." Hermione bejahte mit einem Nicken und machte sich sogleich auch zu ihren Drachen auf, dieses mal achtete sie jedoch auf ihren Weg. 

Zuerst hatte sie ihre Drachen gefüttert, hatte Maunt und Teddy ihre Streicheleinheiten verpasst und war anschließend mit Kit zu Reiscracker gegangen. Sie hatte den kleinen Kater auf den Boden gesetzt und noch ein mal gestreichelt, dann beobachtete sie wie ihr kleiner Kater ohne zu zögern auf den Drachen zu lief und sich an ihn Kuschelte. Der Drache hatte Hermione die ganze Zeit über wachsam beobachtet, sich schließlich abgewannt um sich mehr mit Kit zu beschäftigen.  Der Drache schnupperte an Kit und blickte dann zu Hermione, diese konnte sehen das der Drache die Verbindung zwischen Ihr und Ihrem Kater riechen konnte. Hermione lächelte, setzte sich einfach hin und beobachtete. 

Hermione hatte fast ihren ganzen Tag damit verbracht die liebevolle Freundschaft zwischen ihrer Katze und ihrem Drachen zu beobachten. Sie fand es faszinierend, dass sich ein solcher Drache so liebevoll um einen kleinen Kater kümmern konnte. Sie war nur auf gestanden um nach ihren an Schützlingen zu sehen und Greg bescheid zu sagen warum sie Kit nicht bei ihm abgegeben hatte. Sie war sogar ihre ganze Mittagspause vor dem Käfig sitzen geblieben. Charlie hatte ihr ein belegtes Brot gebracht und sich eine Weile zu ihr gesetzt. 

"Hier ich dachte du möchtest vielleicht was essen." er hatte ihr das Brot gereicht und sie fröhlich angelächelt. "Oh vielen Dank." Hermione hatte ihm ebenfalls ein lächeln geschenkt und nicht lange rum gefackelt und in das gereichte Sandwich gebissen. Charlie hatte sich neben sie gesetzt und vom Augenwinkel aus beobachtet. "Als ich klein war habe ich unheimlich gerne Quidditch gespielt und ein mal hätte ich beinahe Fred von seinem Besen geworfen. Ich hab riesigen ärger bekommen obwohl es ein versehen war. Ich musste drei Wochenlang Fred und George Flugstunden geben und durfte selbst nicht fliegen. Wenn ich jetzt so darüber nachdenke ist es eine meiner Liebsten Erinnerungen an die beiden. Aber das würde ich ihnen niemals gestehen. " er hatte einfach angefangen zu reden und Hermione hörte gespannt zu. Fred hatte den Krieg geradeso überlebt und jeder der Weasleys hatte schon befürchtet ihn für immer zu verlieren. Hermione unterdrückte den Gedanken an die beiden Weasley Zwillinge so oft es ging ihre Abneigungen ihr gegen über schmerzte zu sehr aber sie war froh, dass sie beide noch lebten. Hermione sah Charlie an und lächelte, sie hatte schon bei ihrer ersten Begegnung, auf Bills  Hochzeit, gedacht, dass hinter dem taffen Drachentrainer ein softy versteckt sein könnte.  "Ich hatte leider nie Geschwister es gab immer nur meine Eltern und mich. Aber ich bin dankbar für jeden einzelnen Moment." lächelte Hermione und drehte ihren Kopf weiter zu Charlie. In dessen Augen funkelte eine Jungenhaftigkeit, die sie von allen Weasley Söhnen kannte. "Manches mal habe ich mir gewünscht weniger Geschwister zu haben aber jetzt würde ich nicht mehr ohne sie leben wollen. Sie können wirklich nervig sein aber sie sind meine Familie und sind mir wichtig." sagte er lächelnd. Hermione konnte verstehen was er meinte und fragte, "Willst du später ein mal Kinder haben ?" Charlie blickte sie ein wenig perplex an fragte jedoch nicht nach wie sie nun auf diese Fragte kam, denn wenn er so darüber nachdachte erschien es ihm logisch. "Ich bin mir nicht sicher. Ich kann es mir vorstellen irgendwann eine Familie zu gründen und vielleicht wenn ich die richtige Person finde sogar ein Kind zu bekommen aber bis jetzt habe ich noch kein Bedürfnis." erklärte er ihr und fragte schließlich, "Und du ? Möchtest du Kinder?" "Ich...ich habe schon mal darüber nachgedacht bin aber zu keinem eindeutigen Schluss gekommen. Mir geht es also ähnlich wie dir." antwortete Hermione nach kurzem zögern. Sie längte das Gespräch auf ein anders Thema, nachdem sich ein betretenes Schweigen zwischen ihnen ausgebreitet hatte.  "Wie geht es mit deinem neuen Drachen voran macht er noch immer solche großen Probleme ?" fragte sie mit sanfter Stimme. "Leider ja aber ich habe das Gefühl das es langsam ein bisschen Berg auf geht." hatte Charlie geantwortet und gerade als er geendet hatte hörten sie ein Brüllen eines Drachens, einen Knall, der sich nach einem Schwanz anhörte, der gegen Gitterstäbe knallte und Feuerwolken, die in den Himmel schossen. "Oje wenn man vom Teufel redet was ?" hatte er gelächelt war schnell aufgestanden, nach einer kurzen Verabschiedung, und war davon geeilt.  

Am Ende dieses Tages fühlte sich Hermione als hätte sie einen riesen Großen Fortschritt gemacht und sie war wirklich zufrieden, als sie mit Kit zurück zu ihrer Hütte schlenderte. Die Sterne waren in dieser Nacht hell am Himmel zu sehen und der Mond glitzerte beinahe in die Dunkelheit. Ein wunderschöner Anblick, den Hermione einige Minuten beobachtete. Sie blickte in den Himmel. In diesem Moment war sie einfach nur Glücklich und es fühlte sich so an als würde zumindest für wenige Sekunden die alte unbeschwerter Hermione zum Vorschein kommen. Hermione hatte an diesem Tag sogar das Glück eine Sternschnuppe am Himmel entlang gleiten zu sehen. Sie hätte nie gedacht das ein so bedeutungsloser Moment ihr tatsächlich Tränen in die Augen treiben könnte. Es waren keine Tränen der Trauer nein es waren Freudentränen. "Ich hoffe du hast dir was gewünscht." erklang eine Tiefe, vertraute Männerstimme hinter Hermione, diese beeilte sich die Träne von ihrer Wange zu wischen, bevor sie sich ihrem neuen Freund zuwandte. "Wie lange stehst du denn schon hier ?" fragte sie etwas Überrascht, aber freundlich. "Ein Weilchen. Aber du hast mir meine Frage noch nicht beantwortet." lächelte der Rothaarige mit breitem, verführerischem Grinsen zurück. Hermione musste ungewollt kichern als sie ihm belustigt antwortete, "Du hast mir ja auch keine Frage gestellt."  "Oh stimmt aber du weißt genau was ich meine."  lachte er. Hermione nickte und beantwortete seine "Frage", "Ich habe mir nichts gewünscht aus der Traumwelt bin ich schon vor einer Weile aufgewacht." auch wenn ein lächeln ihr Gesicht zierte sah er die Demut in ihren Augen. Sie blickte ihn nicht an und so schob sanft eine Hand unter ihr Kinn und ihr Gesicht zu ihm, da er wollte das sie sein Gesicht sah bei seinen nächsten Worten, "Wenn du aufhörst dir etwas zu wünschen wirst du nicht erfahren ob es dieses Mal nicht doch in Erfüllung gegangen wäre. Nicht wahr ?" seine Augen blickten geradewegs in ihre. Er konnte sehen das sie ihn verstanden hatte. Sie blickten sich noch eine ganze Weile einfach in die Augen und führten diese Stumme Unterhaltung bis sie von einer weiblichen Stimme unterbrochen wurden. "Also ich hab mir gewünscht das ihr euch jetzt küsst." lachte Vio und blickte belustigt zwischen den beiden hin und her. In diesem Moment fand Hermione ihre Schlagfertigkeit wieder und antwortete Vio, "Wünsche gehen nicht in Erfüllung wenn man sie laut ausspricht. Zu schade..." ihre Stimme triefte vor Sarkasmus und trotzdem färbten sich ihre Wangen leicht Rosa. Vio schien sich nicht daran zu stören, denn sie sagte nur, "Was nicht ist kann ja noch werden nicht wahr ?" Hermione schüttelte lächelnd den Kopf und verabschiedetet sich schließlich noch, "Gute Nacht ihr Zwei." 

Sie war schneller in ihrer Hütte verschwunden, wie eine Maus in ihrem Mauseloch. Sie hatte sich sobald die Tür geschlossen war dagegen gelehnt  und die Augen geschlossen. Sie brauchte einige Sekunden um ihr Herz zu beruhigen, dass wie wild in ihrer Brust schlug, was nicht oft vorgekommen wahr. Sie ahnte das sich etwas veränderte in ihrem Herzen und sie wusste nicht ob sie schon bereit dafür war.