Kapitel. 1 Die Auserwählten In Der Todeszone

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"Setz dich da hin"

Folgsam nahm ich auf dem Hocker Platz, er war eiskalt. Ebenso wie alles andere um uns herum.

Ohne Vorwarnung fasste Marie mir an den Kopf, zog meine Haare zur Seite, verschmierte das frische Blut.

"Was hast du diesmal getan, hm?"

, murmelte sie, während sie die Wunde begutachtete.

Unter ihren kalten Fingern windend, verzog ich das Gesicht. "Nichts.", grummelte ich leise.

Natürlich war es eine Lüge.

Woher sonst blutete die Wunde schon wieder?

"Mensch Yelena!"

Die Kälte verschwand, stattdessen trat die Erwachsene Frau zu ihrem kleinen Tischchen, von dem sie eine Flasche mit weißlicher Flüssigkeit holte.

"Ich habe dir strenge Ruhe verordnet, das du dich nicht dran hälst war mir klar, aber fast wöchentlich neue Wunden?

Wodurch diesmal? Und wag es dir mich anzulügen, sonst hole ich Newt!"

Eine bissige Antwort unterdrückend blickte ich seitlich weg, über den Rand meiner dicken Jacke herüber.

"Jorge und Brenda haben mich mit genommen."

Es war doch besser die Wahrheit zu sagen. Newt und ich waren noch immer Freunde, natürlich, aber ich vermied jedes tieferes Gespräch mit ihm oder den anderen.

"Da war nur ein Schlagloch, und ich bin gegen die Kopflehne gekommen."

, erklärte ich, ließ dabei aber fast jedes Detail aus, das nicht dringend nötig war.

Und letztendlich entsprach es der Wahrheit.

Das wir von Wckd verfolgt und beschossen wurden, dabei mit Höchstgeschwindigkeit über eine Erdspalte gebrettert waren, waren ja nur unwichtige Nebenfakten und nicht so wichtig.

"Danke, ich werde Vince ausrichten das er dich köpfen soll wenn du noch einmal den Hafen verlässt."

Ich verdrehte die Augen. Die letzten Wochen über musste ich mir solche Sätze täglich anhören, und mittlerweile nervte es nur noch.

"Als ob ihr es je machen würdet"

Die Antwort kannten wir beide.

Nein.

Abgesehen davon das ich ihre beste Chance auf ein Heilmittel war;

Sie mochten mich.

Vince und Jorge kloppten sich schon fast drum, wer mehr die Vaterrolle einnahm.

Da ich mich nicht daran erinnern konnte einen gehabt zu haben, konnte ich nicht sagen wer es besser machte.

Aber es nervte. Neben den zweien führte sich Marie auf wie eine überführsorgliche Glucke, auch wenn sie mich immer wieder zusammen stauchte.

Und dann noch der Rest meiner Freunde.

Newt, Pfanne, Thomas und Brenda.

Die nervigen Vier, und mit mir waren es fünf.

Plötzlich seufzte Marie laut auf.

Mit hängenden Kopf kniete sie sich vor mir auf den Boden, der trotz des isolierenden Zelt gefroren war.

"Yelena...", begann sie, ihre Stimme klang mitgenommen. Gar nicht mehr so wie üblicherweise, sondern alt, schwach, müde.

Als sie aufsah, waren ihre Augen trüb.

Love while you still can |¦| Maze RunnerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt