Kapitel. 10

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Aus diesem Jungen wurde ich einfach nicht schlau.

Anstatt ihn aber zu lange anzustarren, ließ ich hastig von ihm ab und guckte lieber zu den drei anderen Jungs rüber, welche dicht beisammen standen.

Gerade sah es ganz so aus, wie als würden sie über die Steinformationen sprechen, welche vor uns lagen.

"Du musst mir nicht alles verraten was du meinst", murmelte ich leise, wenn auch etwas bedrückt. Ich wusste, Mattheo log gerade.

Seine ganze Körperhaltung sprach dafür.

Die Frage war nur warum? Bei uns konnte er ehrlich sein, und es war schade das er das wohl noch immer nicht bemerkt hatte.

"Das ist es nicht"

Er drehte den Stift nun schnell zwischen den Fingern umher, wie als müsste er sich ablenken. "Es... Es gibt Dinge, die-"

Er stoppte abrupt, was mich dazu brachte seinen Satz zu vollenden.

"Es gibt Dinge über die wir nicht sprechen können, so sehr wir es auch wollen.

Glaub mir, ich weiß was du meinst. Du musst es nicht. Erst wenn du es willst, hier wirst du dazu nicht gezwungen."

Wenigstens das konnte ich ihm versprechen. Wir alle besaßen Erinnerungen oder Erfahrungen, über die wir nicht sprechen konnten. Egal wie sehr wir es wollten.

Vielleicht waren es Traumata, wer wusste das schon. Aber diese Erinnerungen verließen einen nie.

Im Augenwinkel bemerkte ich, wie ein winzig kleines Lächeln über sein Gesicht huschte.

Hoffentlich fühlt er sich jetzt etwas wohler bei uns...

"Hey, Füchschen!"

Irritiert drehte ich mich zu Newt um, welcher gerufen hatte.

Fuchs? Wo?

Der Blondschopf guckte aber plötzlich zufrieden, fast schon belustigt, während ich blöd guckte.

Bis ich es bemerkte.

Wie hast du mich grad genannt?!

Ehe ich aber etwas zurück brüllen konnte, sprach er schon weiter.

"Wir gehen uns das Gelände angucken, lass dich nicht von bösen Tieren angreifen!"

Wütend blinzelnd drückte ich meine Faust in den Staub.

Wie gerne würde ich ihm gerade ins Gesicht hauen.

Sein, zu Thomas genuscheltes, :"Sie hört echt gut auf Füchschen" , machte es kein bisschen besser.

"Dieser verblödeten..."

Den Rest ließ ich lieber unausgesprochen.

Die drei gingen tuschelnd davon, waren dabei aber schön belustigt. Wunderbar.

Damit hatten wir unsere Ruhe, wodurch mir wieder die Karte in den Sinn kam, über welche ich mich nun beugte.

Wenn man betrachtete wie weit unser aktueller Standpunkt von dem zerstörten Außenposten entfernt war, dann waren wir in ungefähr einer Tagesfahrt, also der gleichen Zeit wie bisher, bei der Letzten Stadt angekommen.

Wie es dann weiter ging war noch unklar.

Der Plan von Newt, einfach Gewalt zu nutzen, war mir dann doch ein wenig zu grob.

"Wo ist eigentlich Minho?"

Ich verschluckte mich augenblicklich an meiner Spucke, hustete laut auf, ehe ich die Augen aufriss.

Love while you still can |¦| Maze RunnerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt