Kapitel. 26

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Meine Schritte waren unkoordiniert, es war mehr ein Stolpern und Schleppen als richtiges Gehen.

Dennoch kämpfte ich mich weiter voran. Immer weiter. Setzte einen Fuß vor den anderen - mehr oder weniger davor -, immer weiter und weiter.

Vorbei an dem Bahnhof, die Strecke entlang die auch Thomas benutzt haben musste.

Der Weg beinhaltete keine Kreuzungen. Wie, als hätte man ihn extra für Wckd gebaut. Er führte geschlängelt zwischen den Häusern entlang, auf ein großes, mittlerweile fast ganz dunkles Gebäude zu.

Die vielen kleinen Glasfronten schimmerten in den Schüssen und Explosionen der Nacht.

Jene aber hörte ich schon nicht mehr. Vielleicht waren sie schon weit weg, oder aber mein Körper wäre schon zu nah an der Bewusstlosigkeit dran um noch solche kleinen Dinge zu hören.

Jedenfalls fühlte ich mich so, wie als wäre ich nicht mehr lange wach.

Meine Beine zitterten, waren schwach, kippten fast um.

Aus der Wunde an meinem Bauch floss immer weiter Blut hinaus. Durchnässte meine Top, inzwischen auch meine Hose.

Zwischen meinen Fingern klebte das Blut, bildete Krusten und fühlte sich eisig an in der kalten Nachtluft.

Ich wusste nicht, wie viel Blut ich mittlerweile verloren hatte, aber es war eindeutig schon zu viel gewesen.

Neben der körperlichen Schwäche spürte ich zudem wie mein Kopf immer weniger mit arbeitete.

Vor meinen Augen drehte sich die verschwommene Welt unaufhörlich. Ein seltsames Flackern hatte sich außerdem noch entwickelt, störte mich dabei noch etwas halbwegs genau zu erkennen.

Alleine schon das Denken fiel mir schwer. Es ging langsam, wenn überhaupt.

Ganz so, wie als wäre ein Großteil meines Kopfes einfach schon ausgeschaltet, ob von den Schmerzen oder vom Blutverlust.

Nur noch der Name Thomas den ich unaufhörlich in meinem Kopf wiederholte ließ mich weiter gehen, Zwang mich dazu, nicht einfach umzukippen.

Denn das war sicher; sobald ich einfach hingefallen wäre, würde ich ohnmächtig werden. Dann wäre es erstmal vorbei für mich.

Mit großer Anstrengung kämpfte ich mich zwei Treppenstufen hoch, wobei die Verletzung mehr begann zu schmerzen. Die Bewegung war nicht gerade hilfreich beim Heilprozess.

Ich stöhnte auf, konnte mir nicht anders helfen.

Obwohl ich keinen Eingang entdeckte, stolperte ich auf die Glaswand vor mir zu, an welche ich mich abstützte sobald ich sie berührte.

Zwar hinterließ meine Hand einen hübschen, blutigen Abdruck, aber die Putzkräfte von Wckd würden das schon wieder Sauber kriegen.

Indem ich mir eine kleine Pause gönnte, tief durchatmete und probierte die Schmerzen für einen Moment zu ignorieren, hielt ich mich an der Scheibe fest und guckte mich zu beiden Seiten um.

Meine Bewegungen gingen nur stockend und es dauerte eine ganze Weile, bis meine Augen endlich etwas erkennen konnten. Dann aber sah ich das zu meiner rechten, einige Meter weiter eine Schiebetür eingebaut war, kaum Sichtbar in der Scheibe.

In einer Mischung aus Erleichterung und Erschöpfung atmete ich durch. Das war es dann wohl mit der Pause.

Trotz Müdigkeit und Kraftlosigkeit kämpfte ich mich weiter, ließ meine Hand aber immerzu an der Wand, um ein wenig sicherer Laufen zu können.

Das Blutgeschmiere war mir da auch recht egal.

Es zog sich über die Scheibe, bis zur Tür hin, wo es dann voll auf die Scheibe geklatscht war. Allerdings mit der anderen Hand, daher floss dann auch noch von dem Rot an der Tür hinab.

Love while you still can |¦| Maze RunnerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt