Kapitel. 13

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Ich drosselte die Geschwindigkeit, so weit, bis wir im Schritttempo auf die Häuser zu fuhren.

So konnten wir einerseits besser die Umgebung im Auge behalten, gleichzeitig aber auch uns zurechtfinden. Schließlich waren wir hier fremde.

Die Häuser hier draußen sahen gruselig aus. Zerfallen, alt, teils nur noch Ruinen. Große Risse zogen sich über die Wände, bis über den Boden und erzeugten unangenehme Hubbel im Asphalt.

Durch das unrythmische Geschüttel war es nahezu unmöglich, schneller zu fahren. Eben deshalb auch das langsame Tempo.

Während sich die Straße an den Häusern entlang schlängelte, musterte ich mit einem Auge die halbherzig erbaute Mauer.

Sie war der einzige Schutz, der zwischen Außenwelt und Stadt war. Keine drei Meter hoch, so instabil gebaut das auch ein einzelner Crank sie hätte einreißen können.

Das war allerdings gar nicht nötig, da alle fünfhundert Meter ein großes Loch in der Mauer war, so dass Autos durch fahren konnten. Zwar waren die meisten durch Bretter versperrt, aber drei vier waren ganz offen.

Den nächsten steuerte ich auch an.

Wenn ich es richtig gesehen hatte, müsste es von diesem aus fast direkt zur Innenstadt führen, und damit zu der riesigen Mauer.

"Da geht's rein", sagte da Jorge, welcher neben mir saß und deutete auf den Eingang. Ich nickte und fuhr um ein großes Schlagloch herum.

"Haltet euch bereit, vielleicht gibt es Kontrollen oder ähnliches"

Ich tastete nach der Pistole, welche nun an meinem Gürtel hing.

Das kleine Gewicht zu spüren beruhigte mich ein wenig.

Wir wussten nicht, was hinter dieser Mauer sein würde. Wachen, Absperrungen, Cranks.

Es war alles möglich.

"Wir sind bereit. Los, rein da", meldete sich Newt zu Wort, welcher direkt hinter mir saß.

Mit einem Blick im Rückspiegel vergewisserte ich mich, dass die drei Jungs auf der Rückbank alle ihre Waffen gezückt hielten, so wie Brenda ihre Schrotflinte schussbereit hielt. Thomas, neben ihr auf der Ladeklappe, musste sich vor keinerlei Cranks fürchten, wenn dann nur vor dem vor lauten Mädchen neben ihm.

Wir waren also tatsächlich bereit.

Ich griff um, drehte dann das Lenkrad so weit herum, bis wir eine wunderschöne Kurve fuhren und geradewegs durch den Eingang bogen.

Zu meiner Überraschung gab es nichts. Keine Sperren. Keine Wachen.

Nur Häuser, links und rechts, die ramponiert da standen.

Hier liefen keine Menschen herum.

"Also das ist enttäuschend", murrte ich, während wir weiter tuckerten.

Meine Enttäuschung hielt aber nicht lange an.

Gerade als wir eine Querstraße passierten, begannen die Häuser lebendiger auszusehen. Es gab wieder Farben, nicht nur grau und schwarz, und Türen verschlossen die Wohnungen, Fenster glänzten in der schwachen, mittlerweile am Höchstpunkt stehenden Sonne.

Mit der Zeit kamen auch Menschen zum vorschein.

Je tiefer wir in die Stadt fuhren, umso mehr leben entstand. Menschen, Fahnen die im Wind wehten, Banner mit Aufforderungen gegen Wckd zu kämpfen. Es ähnelte ein wenig der Roten Stadt.

Ebenso taten es die Menschen. Sie waren in alte, schmutzige Klamotten gehüllt, verdeckten ihre Gesichter. Nur die Augen guckten häufig heraus, von denen wir finster, fast schon wütend, gemustert wurden.

Love while you still can |¦| Maze RunnerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt