Kapitel. 23

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Von allen Seiten fielen Schüsse, während wir uns über die Straße kämpften. Mittlerweile klingelten meine Ohren, ich hörte nur noch das ständige Knallen der Waffen und die Schreie der Menschen.

Das einzige, was mich daran hinderte, nicht zu stoppen, mich zu verstecken, war Newt. Mein bester Freund, den ich kannte seitdem ich mich erinnern konnte.

Und er hing nun zwischen Thomas und mir. Kaum noch bei Bewusstsein, vom Virus so arg dahin gerafft, dass er wenig bis hin zu gar nichts mehr mit bekam.

Er lief gar nicht mehr mit. Wir trugen ihn inzwischen ganz, spürten sein Gewicht auf uns hängen.

Egal wie schwer es war, wie schleppend wir voran kamen, wie müde meine Beine waren. Wir stoppten nicht.

Wir kämpften uns voran, machten einen Schritt nach dem anderen. Wir mussten voran kommen.

In der Hinsicht waren wir uns einig. Newt würde hier nicht drinnen sterben. Wir würden ihn raus bringen aus der Stadt, wo er versorgt werden konnte, auch geheilt. Schließlich brauchte es dazu ja nur mein Blut. Vermutlich zwar in Mengen, aber für Newt würde ich auch verbluten.

"Weiter, na los"

, hörte ich Thomas Stimme erklingen. Weit weg und doch nah. Schrill, ängstlich und besorgt.

Ich erlaubte es mir nicht zu ihm zu blicken, sondern konzentrierte mich gänzlich darauf, Newt zu tragen.

Obwohl mein ganzer Körper zitterte, sowie vor Kälte als auch vor Anstrengung, erreichten wir endlich den kleinen Bürgersteig, mit dem wir von der Straße verschwinden konnten.

Zwischen zwei Hochhäusern führte eine lange Gasse entlang, welche wir nun nutzten um uns vor den Schüssen zu schützen.

"Läuft vor, guckt ob irgendjemand da ist", befahl ich auch gleich Minho und Gally, die hastig nickten. Während mein Freund noch eine Sekunde länger bei mir blieb, um mich anzugucken, lief der bewaffnete Junge direkt weiter.

Aber auch Minho folgte ihm.

Gerade blieb niemanden von uns mehr Zeit, um großartig auf Gefühle zu achten. Wenn wir die Zeit hätten, würde ich vermutlich mit Minho in einer gemütlichen Ecke rum lungern und ihn solange küssen, bis unsere Lippen wund wären.

Tja, schöne Vorstellung. Weiter jetzt!

Unsere Schritte wurden schneller, jetzt, wo wir uns nicht mehr vor den Schüssen verstecken mussten.

Umso besser wir voran kamen, desto näher kamen wir dem Ende der Gasse. Bald schon konnten wir sehen, wo wir gelandet waren und hielten kurz an.

Wir standen am Rand einer großen, freien Fläche. Ähnlich wie ein Platz, vor einem Anwesen, nur ohne das Anwesen. Auf drei Seiten die Häuser, die eine Seite bestand aus einer abgelegen Straße.

Die letzte... War in Richtung des Bahnhofes geöffnet.

Wir waren schon bei ihm angekommen? Etwas erstaunt sah ich zu Gally. Ansich hatte ich gedacht, wir würden länger brauchen.

Aber er wirkte auch erstaunt, guckte sich um, wie als könnte er es nicht glauben.

"Umso besser", murmelte er dann, ehe er in Richtung des Bahnhofes nickte.

"Yelena, Thomas, ihr geht vor. Beeilt euch Newt weg zu bringen. Wir sichern euch von hinten ab"

Zwiegespalten guckte ich zwischen dem Gebäude und Gally hin und her. Eigentlich unterstützte ich seine Idee, dass Newt schnellstmöglich hier raus sollte. Gleichzeitig aber fühlte ich mich unwohl damit, dass Minho die Nachhut bildete.

Love while you still can |¦| Maze RunnerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt