Kapitel. 27

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Mir blieb nichts anderes übrig, als zu zusehen, wie die Soldaten den bewusstlosen Jungen auf die Liege hieften und unvorsichtig ablegten.

Während der ganzen Prozedur hatte sich Thomas kein Stück bewegt. Soweit ich es aber erkennen konnte, trug er keine Verletzung an sich.

Einzig und alleine waren seine gesamten Klamotten nass, sowie seine Haare. Neben der Feuchtigkeit überzog ihn aber auch eine Schicht aus Staub.

Mich interessierte wirklich, was mit ihnen passiert war.

"Theresa, komm her"

Bei dem Befehlston zuckte ich erneut zusammen. So sehr ich es auhh verhindern wollte, mein Körper reagierte zu heftig auf die Stimme meines Vaters.

Er hatte zu viele Dinge gesagt und getan, die eine traumatisierende Wirkung besaßen.

Das angesprochene Mädchen legte den Verband aus ihren Händen, drückte sich an den Soldaten vorbei zu Janson, der mittlerweile bei Thomas stand.

Er fummelte irgendwo an der Liege herum, bis er dann dicke, stabil aussehende Lederriemen ergriff und begann sie um Thomas Handgelenke herum zu befestigen.

Ich kam nicht drum herum, an meine Fesseln zu denken, die mir weiter meine Bewegungsfreiheit stahlen.

Ein leises Grummeln kam aus meinem Hals.

Obwohl es leise war, guckte Janson plötzlich zu mir. Sein Blick war finster. Wütend.

Hör auf mich so anzugucken

Er machte mir zwar keine Angst, aber ich fühlte mich mehr als nur unwohl.

"Nimm ihm Blut ab, ich will mindestens eine Phiole auf Vorrat haben und ein Serum gleich haben.", befahl er Theresa, während er mich nicht aus den Augen ließ.

Seine Worte erinnerten mich daran, dass Thomas Blut das Heilmittel gegen den Virus war. Eigentlich genauso wie das von Yelena.

Meins war nochmal anders. Ich war immun, aber es reichte nicht aus, um bei anderen Menschen den Virus zu heilen. Das hatte Vater schnell entdeckt und mich ab da als Versuchskaninchen benutzt.

"Paige wird gleich kontrollieren ob du es richtig machst", fügte Janson in dem Moment hinzu, zog ein letztes Mal die Fesseln stram, bis sie dem ohnmächtigen Jungen in die Haut schnitten.

Damit ging der Mann auf mich zu. Ich wollte nicht zeigen, wie unwohl ich mich in seiner Nähe fühlte und hielt seinem Blick die ganze Zeit über eisern stand.

"Und du... Versuch einmal in deinem Leben nichts falsch zu machen."

Seine Worte trafen mich mehr als es der Schuss getan hatte.

Wenn du wenigstens einmal Stolz auf mich gewesen wärst. Ein einziges Mal...

Natürlich hasste ich seine Art, seine Wissenschaft, alles was er tat. Aber dennoch... Er war mein Vater... Ihn wenigstens einmal stolz gemacht zu haben, wäre schön gewesen.

Aber immer war ich nur die Enttäuschung gewesen, die ihn behinderte.

Gerade noch so konnte ich die Träne in meinem Auge daran hindern zu fließen und riss stattdessen ein weiteres Mal an meinen Fesseln.

Janson zuckte amüsiert die Schultern, bevor er Theresa noch einen strengen Blick schenkte und aus dem Raum stürmte. Ihm folgten sogleich die Soldaten, welche bisher keinen Ton von sich gegeben hatten.

Schon bald waren dir drei aus meinem Sichtfeld verschwunden, weshalb ich irgendwann rüber zu den beiden Personen guckte, die nun auch hier waren.

Es überraschte mich nicht, dass das Mädchen tatsächlich tat was sie befohlen bekommen hatte.

Love while you still can |¦| Maze RunnerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt