Kapitel. 22

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Damit es auch aber noch voran ging, und wir hier nicht von den nächsten Soldaten geschnappt wurden, trennte ich mich recht bald von Minho. Ich lächelte, als ich seinen Blick sah.

Später knutschen wir richtig. Versprochen.

Jetzt aber gab es wichtigeres. Gut, genauso wichtiges. Wie zum Beispiel aus der Stadt fliehen. Wir mussten nur zurück zu dem Tunnel kommen, dann waren wir in Sicherheit.

"Wir müssen los", meinte ich zu meinem Freund, der auch gleich nickte. Wir lösten uns endgültig voneinander, um aus dem Wasserbecken zu klettern. Kaum waren wir an der Luft und nicht mehr im Wasser, begann meine Haut zu zittern.

Es war eben immernoch eiskalt. Irgendwie vermisste ich meine Jacke jetzt, die am Grund des Beckens lag und dort döste.

Wobei, mit ihr wäre es vermutlich nicht wärmer. Thomas und Newt zogen sich in dem Moment nämlich auch ihre Jacken aus. Wir waren eh schon entdeckt, da mussten wir uns auch nicht mehr verstecken.

Gally behielt seine an, die war ja auch nicht nass. Seine Maske schmiss er allerdings auf den Boden, das Gewehr behielt er in der Hand.

"Kommt ihr?", fragte er ungeduldig, trat von einem Bein auf das andere.

Ich nickte schnell, wrang mir im gehen die Haare aus, die dennoch ekelhaft kalt auf den Rücken tropften. Gut, dann war das eben so.

Mit einem Seitenblick vergewisserte ich mich, dass Minho zurecht kam. Deshalb konnte ich zu Newt gehen, der zwar aus dem Wasser raus war, aber dennoch heftig am zittern war und zusammen gesunken wirkte.

"Alles gut?"

Dumme Frage. Er hatte den Virus. Da war nichts gut. Er hob den Kopf, blickte mich aus glasigen Augen an. Mittlerweile waren sogar schon ein paar kleine Venen in seinem Gesicht dunkel.

Das blöde Virus war schon verdammt weit voran geschritten. Vermutlich hatte der ganze Stress hier auch nicht gerade geholfen.

"Ich schaffe das schon", krächzte er als Antwort. Aber er klang ganz und gar nicht so. "Wir müssen hier weg, und das schnell"

Da stimmte ich ihm zu. Obwohl mir dabei unwohl war, ließ ich ihn alleine und trat nach vorne zu Gally, der inzwischen schon los gegangen war.

Jeder Schritt schmerzte zwar, war eisig, aber gleichzeitig trieb mich die Euphorie vorwärts. Wir könnten allesamt unbeschadet wieder hinaus kommen.

Abgesehen von Mattheo...

"Wo müssen wir lang? Den Weg von hier aus kenne ich nicht"

Ich versuche den Jungen aus meinen Gedanken zu verbannen. Jetzt war nicht der richtige Zeitpunkt um nachzudenken und zu trauern. Oder wütend zu werden.

"Ein paar Ecken mehr, aber wir sind auf dem richtigen Weg, vertrau mir einfach"

Ganz automatisch nickte ich. Wow. Was war passiert, dass ich Gally vertraute? Keine Sekunde hatte ich an seinen Worten gezweifelt. Das musste was heißen.

Er war ein anderer Mensch als der, der mich erschossen hatte. Dennoch... Es war seltsam.

"Mache ich. Aber was ist mit Lorenz, wann wird er angreifen?"

Gally sah kurz zu mir, ehe er sich umblickte. Unsicher, was er versuchte zu sehen, tat ich es ihm gleich.

Noch waren wir ziemlich zentral in der Stadt, der Bahnhof lag allerdings etwas weiter abseits. Mindestens zehn Minuten würden wir unterwegs sein, mit Newt im Schlepptau noch mehr.

Das gefiel mir nicht. Wir waren wir auf einer offenen Fläche, direkt vor dem Hauptgebäude von Wckd. Zwar führten uns ein paar Treppenstufen runter, bis wir auf der Straße standen, aber noch immer waren wir ungeschützt.

Love while you still can |¦| Maze RunnerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt