You are my future and my past (Kageyama x Hinata FF)

Kapitel 4

Ich war gerade dabei, die Halle mit meinen Teamkollegen zu verlassen, als ich eine vertraute Stimme hörte. "Hey Kageyama!"

Ich drehte mich zu dem rothaarigen Lockenkopf um, der mich gerufen hatte. Aus dem Augenwinkel sah ich, dass Uchichima ebenfalls stehen geblieben war. 

Ich schaute zu Hinata, ohne etwas zu sagen. "Yachi, Tsukkishima, Yamaguchi und ich wollten zusammen essen gehen. So als Reunion. Kommst du mit?"

Die drei waren hier? Das hatte ich gar nicht mitbekommen. Für einen Moment musste ich über Hinatas Angebot nachdenken. 

Ich hatte keine sonderlich große Lust mich mit Tsukkishima zu treffen. Zwar war es ab der zweiten Klasse mit den Kommentaren immer besser geworden, schließlich waren wir dann die Älteren gewesen, an denen sich die Jüngeren orientieren sollten, aber Freunde waren wir trotzdem nie geworden. Gegen die anderen hatte ich eigentlich nichts. 

Dennoch gab ein Punkt den entscheidenden Ausschlag. Ein Gefühl. Ich wollte mehr Zeit mit Hinata verbringen. Ich wollte wieder mit ihm reden. 

Zwar wusste ich, dass dies auch ein gewisses Risiko mit sich brachte, doch die Neugier gewann. 

"Ja", antwortete ich deshalb nur. 

"Super!" Hinata streckte einen Daumen nach oben. 

"Wir sehen uns später", sagte ich zu Uchichima. Die Nachbesprechung vom Spiel würde sowieso erst am Abend stattfinden, also hatte ich noch ein wenig Zeit. 

Dann folgte ich Hinata nach draußen. 

Vor der Halle erwarteten uns bereits die anderen aus unserem Jahrgang. Es war seltsam sie wiederzusehen und ich fühlte mich irgendwie fehl am Platz, da ich mit ihnen nichts mehr zu tun hatte. Ob die anderen noch nach der Schule regelmäßigen Kontakt gehabt hatten?

“Gutes Spiel”, begrüßte uns Yamaguchi freundlich. Seine Augen strahlten. Er wirkte viel selbstbewusster als ich ihn anfangs kennengelernt hatte. 

Obwohl er in der Ersten kein besonders herausragender Spieler gewesen war, hatte er seine Liebe zum Volleyball nicht verloren und sich über die Jahre zu einem zuverlässigen Spieler entwickelt. Dennoch, ich hatte seither nichts mehr von ihm gehört und bezweifelte daher, dass er nach der High School weiter Volleyball gespielt hatte.

“Ja” Hinata lachte fröhlich. “Du hättest Kageyamas Gesicht sehen müssen, als er mitgekriegt hat, dass es kein einfaches Spiel mit uns werden würde. Also ich meine so von nahem” Ich funkelte ihn nur etwas angepisst an, hielt aber den Mund. Er hatte ja irgendwie Recht.

Yamaguchi nickte, wodurch sich Hinata anscheinend ermutigt fühlte, noch mehr vom Spiel zu erzählen. Er beschrieb seine besten Angriffe und Annahmen und wie es sich für ihn angefühlt hatte. Für Hinata war die Leidenschaft zum Volleyball immer noch genauso stark wie bei mir und es entspannte mich, jemanden das aussprechen zu hören, was ich oft fühlte. 

Ich lauschte ihm eine Weile und merkte dabei, dass er nicht mehr die sonst so üblichen “Wusch”- und “Bäm”-Soundeffekte simmulierte. Jetzt nutzte er präzise Erklärungen, so wie ich es mir selber auch angewöhnt hatte. Uchichima verstand nie, was ich erklären wollte, wenn ich es mit Lauten und Bewegungen ausdrückte, deshalb hatte ich klarer werden müssen. 

“Der war wirklich nicht schlecht”, kommentierte ich irgendwann einen seiner Züge. Hinata starrte mich an und ich erklärte ihm, was ich genau meinte. 

“Danke”, antwortete er, etwas baff. “Du hast mich gerade ernsthaft gelobt”  

“Ja, aber ruh dich nicht zu sehr darauf aus.” Ich wendete den Blick ab. Es war mir irgendwie unangenehm an die Person erinnert zu werden, die ich in der Oberschule gewesen war.