Erstes Jahr Karasuno High School:
Am Wochenende fand das Trainingsspiel statt. Doch es lief nicht gut. Wir waren immer noch kein eingespieltes Team und unsere Gegner waren um einiges besser. Ihre Taktiken, ihr Zusammenspiel. Arrrg!
Nach dem Spiel ließ ich mich frustriert auf das Gras vor der Turnhalle fallen. Ich hatte mich so schnell wie möglich umgezogen, um einen Moment alleine zu sein, bevor wir uns wieder losmachten.
Doch das sollte mir nicht vergönnt bleiben. Ich hörte Schritte näher kommen. Eine Tasche plumpste laut neben mir auf den Boden und ein zierlicher Körper folgte.
"Das war mal wieder so ein Mist", seufzte Hinata.
Ich schaute ihn nicht an. Es dauerte einen Moment, bis ich mich dazu aufrappelte, ihm zu antworten. "Es nervt mich richtig, dass wir gerade ständig verlieren."
"Ja, mich auch, aber andererseits ist es auch irgendwie gar nicht so schlimm." Überrascht schaute ich Hinata an. "Also, ich mag es auch nicht zu verlieren. Ich… fühl mich unglaublich schuldig, weil ich wahrscheinlich das unerfahrenste Teammitglied bin", fügte er schnell hinzu.
Ich antworte nicht. Das war, wenn ich ehrlich war, genau dasselbe, was ich auch über ihn dachte. Gleichzeitig wusste ich, dass wir Hinata brauchten. Seine Reflexe waren unglaublich. Aber das würde ich ihm nicht sagen. Nicht hier, nicht jetzt.
"Aber ich freue mich jedes Mal, wieder eine Chance zu bekommen, Volleyball spielen zu dürfen. Gegen echte Gegner. Du meintest doch, dass du gerne unsere neuen Taktiken ausprobieren würdest. Das haben wir heute gemacht. Und jetzt wissen wir, was funktioniert und was nicht."
"Hmm", brummte ich. Ich verstand, was er meinte und tatsächlich hob sich meine Laune ein wenig. Vielleicht sollte ich es wirklich nicht so schwarz sehen.
"Was machst du eigentlich heute noch?"
"Was?" Ich war verwirrt über den plötzlichen Themenwechsel.
Hinata legte den Kopf schief. "Naja, was machst du außerhalb von Volleyball?" Seine Frage war so unschuldig und dennoch… dennoch verunsicherte sie mich.
Ich schaute auf meine Knie, die im Schneidersitz verschränkt waren. Mit Hinata über Volleyball zu reden war einfach, über etwas anderes eher nicht so. Um ehrlich zu sein, hatte ich es noch gar nicht so richtig versucht.
"Warum fragst du mich das?"
"Warum nicht? Wir können uns doch einfach mal unterhalten, jetzt, da wir grade mal nicht streiten"
Ich knurrte leise. Ich mochte es nicht, wie er mich daran erinnerte, dass er mir normalerweise immer auf die Nerven ging. "Du bist mein Teamkamerad. Warum sollte ich mit dir über etwas anderes reden als Volleyball?" Lüge. Er war so viel mehr für mich. Er war zu einem richtigen Freund geworden. Zum ersten Mal fragte ich mich selber, warum ich es nicht schaffte, mit ihm oder mit irgendeiner Person über persönliche Dinge zu reden. Dabei… wünschte ich es mir irgendwie.
"Naja, so ganz stimmt das nicht. Wir gehen auch zusammen zur Schule" Ich schaute zu Hinata rüber. Er zog eine trotzige Schnute. "Vielleicht sollten wir einfach damit anfangen, über andere Dinge zu reden."
Und mehr als nur Teamkameraden sein, fügte ich in meinem Kopf hinzu. Ich spürte, dass das genau das war, was Hinata eigentlich meinte, es aber nicht aussprach. Vielleicht weil er Angst hatte, ich könnte ihn anbrüllen, wenn er das Wort "Freunde" benutzen würde.
Ich legte eine Hand an den Mund, um zu überlegen. Wollte ich ihn denn dafür anbrüllen? Nein. Ich schaute noch einmal hoch, dann patschte ich mit meiner linken Hand auf das feuchte Gras neben mir.
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You are my future and my past (Kageyama x Hinata FF)
FanfictionNach mehr als zwei Jahren sehen sich Hinata und Kageyama in einem offiziellen Spiel der MSBY Black Jackals gegen die Schweiden Adlers wieder. Sie beide könnten ihr Leben wie bisher wieder ohne einander verbringen, doch Kageyama lässt dieses eine Gef...