Erstes Jahr Karasuno High:
Die nächsten Tage schwänzte ich erneut das Training. Eine leise Stimme in meinem Inneren erinnerte mich immer wieder daran, dass ich Volleyball vermisste. Sehr sogar. Aber der Schmerz…war irgendwie größer. Er betäubte alle Bedürfnisse. Ich wandelte blind durch die Schule, da meine Eltern mir nicht erlaubten, mich krank zu melden und zu Hause zu bleiben. In den Pausen verkroch ich mich wieder in meinen üblichen Ecken, wo ich mich immer aufgehalten hatte, um allein zu sein. Jedenfalls bevor Hinata und ich richtige Freunde wurden. Doch es erinnerte mich nur noch mehr daran, wie einsam ich eigentlich war. Wie sehr ich es vermisste, mit dem kleinen Wirbelwind zu reden.
Also mied ich auch diese Orte. Ich durchkämmte das Schulgelände, bis ich Sugawara fand. Er war der einzige, in dessen Gesellschaft ich es gerade aushalten würde. Ich fand ihn zusammen mit Daichi und Azumane an einem der Tische auf dem Schulhof. Naja, das war auch okay.
Als ich zu ihnen trat, starrten mich die drei perplex an.“Kageyama” Unser Kapitän hatte zuerst das Wort ergriffen. “Geht es dir gut?” Er sah ernsthaft besorgt aus.
Ich hatte keine Ahnung, wie ich darauf antworten sollte. Natürlich ging es mir nicht gut, aber ich konnte ihm ja schlecht davon erzählen, wie es mir wirklich ging. Ich zuckte die Schultern und murmelte etwas, wovon nicht einmal ich selbst wusste, was es überhaupt bedeuten sollte. Dann setzte ich mich neben Sugawara auf die Bank.“Wir vermissen euch beim Training”, sagte dieser nun zu mir.
Ich schaute ihn an. “Uns?”
“Naja” Er schaute unsicher zu den anderen. “Hinata kommt auch nicht mehr zum Training”
“Oh” Also hätte ich ihn gar nicht angetroffen, wenn ich zum Training gegangen wäre. Doch irgendwie machte das die Situation auch nicht besser. Der Volleyball-Club wäre nicht derselbe, wenn Hinata nicht da war.
“Was auch immer bei euch los ist”, ergriff Daichi nun erneut das Wort, “Bitte rauft euch wieder zusammen. Für euch, aber auch fürs Team”
“Ja, Nishinoya und ich haben das auch geschafft, weißt du noch?”, meldete sich nun Asahi. “Auch wenn ich nicht zum Training gekommen bin, weil ich Noya aus dem Weg gegangen bin” Jetzt sah der große Angreifer aus, als würde er angestrengt über seinen Vergleich nachdenken.
“Ihr liebt doch Volleyball…”, begann Sugawara nun, doch ich unterbrach ihn unwirsch.
“Ich bin nicht hergekommen, weil ich über Hinata oder Volleyball oder sonst irgendwas in der Art reden möchte. Also lasst das bitte einfach!”
Alle drei starrten mich erstaunt an. Ich merkte selbst, dass ich mich viel höflicher ausgedrückt hatte, als ich es sonst tat. Aber sie waren 3. Klässler und ich wollte nicht auch noch mit ihnen Streit anfangen.“Okay”, murmelten sie.
“Kann ich einfach nur bei euch sein?”, fragte ich plötzlich etwas schüchtern. Die Älteren nickten aufgeregt.
Also verbrachte ich so die nächsten Pausen bei den 3.Klässlern. Meistens unterhielten sie sich über die anstehenden Prüfungen, wovon ich nicht viel verstand, aber das war schon okay. Ich wollte eh nicht gerne reden. Ab und zu brachte ich mich jedoch bei Themen ein, bei denen ich was zu sagen hatte. Das Thema Volleyball tauchte zwischen den Jungs jedoch nicht wieder auf.
So vergingen ein paar Tage, bis ich irgendwann allein zu Sugawara an der Bank, wo wir vier uns immer trafen, dazustieß. Für einen kurzen Moment hatte ich das Bedürfnis, wieder umzukehren. Ich hatte mich so daran gewöhnt, unter den anderen unter zu gehen und ich wusste, dass Sugawara ein sehr persönliches Gespräch führen würde. Ein Gespräch, zu dem ich mich noch nicht bereit fühlte.
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You are my future and my past (Kageyama x Hinata FF)
FanfictionNach mehr als zwei Jahren sehen sich Hinata und Kageyama in einem offiziellen Spiel der MSBY Black Jackals gegen die Schweiden Adlers wieder. Sie beide könnten ihr Leben wie bisher wieder ohne einander verbringen, doch Kageyama lässt dieses eine Gef...