Kapitel 24

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Etwa eine Stunde bevor die Feier offiziell losgehen sollte, machten wir uns auf den Weg zur Lokation. Wir wollten Bokuto und Akaashi nicht völlig allein mit der Vorbereitung dafür lassen. Obwohl Shoyo darauf bestand, dass Bokuto das wohl alles sehr gerne machen würde.

Wir fuhren zu einem Haus direkt am Fluss. Es war ein schlichtes, kleines Haus, das nicht viel mehr bot als einen großen Raum für Veranstaltungen und eine dazugehörige Küche.

Bokuto begrüßte uns überschwänglich. “Hey hey hey! Da ist ja mein Lieblingsteammitglied! Und Kageyama, es freut mich, dass wir uns doch so schnell nochmal wiedersehen."

Etwas überrumpelt betrachtete ich den Eulenkopf. Laut Shoyo meinte dieser aber jedes Wort, was er sagte, immer zu hundert Prozent ehrlich, weshalb ich es wenigstens versuchen wollte, mich darüber zu freuen. “Hi…Ja, eh, ich mich auch”

“Hallo” Akaashi kam zu uns getreten. Viel mehr schien er nicht zu sagen zu haben. Ich betrachtete den ehemaligen Zuspieler der Fukurodani eingehend und er starrte mich ebenfalls durch seine Brille hinweg an. Es kam mir vor, als hätte er mich sofort in einen Starrwettkampf verwickelt.

Plötzlich merkte ich, wie eine Hand an meinem Ärmel zog. Ich schreckte auf und wendete meinem Blick von Akaashi ab. “Sei nicht so unhöflich.”, tadelte mich Shoyo.

“Tut mir leid”, murmelte ich, ehrlich betroffen. Dabei hatte ich gar nicht angefangen! Aber das war jetzt auch Mäusekacke. Ich musste mir eingestehen, dass ich einfach nicht wusste, wie ich mit Leuten umgehen sollte, die ich nicht so gut kannte. Sollte ich irgendetwas sagen? Ich konnte Akaashi so schlecht einschätzen! Bokuto war wenigstens laut und gerade heraus, wenn auch ziemlich unangenehm.

Jetzt komm schon, Tobio. Ich stellte mich etwas gerader hin und schaute wieder unsere Gastgeber an. Dann sagte ich: “Danke, dass ihr für uns diese Feier organisiert habt und dass wir hier sein dürfen”

“Du meinst für dich”, verbesserte mich Akaashi.

Sofort kam ich mir noch blöder vor. Ich hatte es gerade eben nicht so formulieren wollen! Ich mochte es nicht, wenn etwas nur um mich ging. Jedenfalls außerhalb von Volleyball…
“Ach was! Das machen wir voll gerne. Und wir freuen uns schon riesig auf den Abend, oder Akaashi?”, posaunte Bokuto und schlug mir kräftig auf die Schulter. Ich zuckte ein wenig zusammen. Sein Angriffsarm hatte mächtig Wumms.

“Jetzt kommt endlich rein”, antwortete Akaashi nur, genauso ruhig wie er früher auch immer gesprochen hatte.

Also zogen wir unsere Sachen aus und betrachteten endlich mal die Lokation. Der Raum erschien mir jetzt doch mächtig groß. Wie viele Leute hatte Bokuto denn eingeladen?

Währenddessen verschwand Bokuto im Nebenraum, in dem ich eine modern eingerichtete Küche erspäht hatte und kam wenig später wieder mit einer großen Box in der Hand zu uns zurück.

“Hier, das ist für dich”, brüllte er dabei. “Keiji meinte zwar, wir sollten dir lieber etwas kaufen, aber ich finde selbstgemachte Dinge immer viel schöner” Bokuto strahlte, als er mir die Box überreichte. Ich öffnete sie und entdeckte einen Kuchen darin. “Es ist zwar kein Geschenk für die Ewigkeit, aber Essen macht doch jedem Spaß, nicht Keiji?” Ich konnte nicht erkennen, um welche Art von Kuchen es sich handelte, da er vollkommen von einer Schokoladenglasur überzogen war. Mit heller Schrift - ich vermutete, dass es sich um weiße Schokolade handelte - war in krakeligen Buchstaben “Hapy Birtday, Tobio”, geschrieben.

“Kotaro hat ein riesen Chaos in unserer Küche deswegen veranstaltet”, kommentierte Akaashi und starrte mich mit seinem typischen, desinteressierten, genervt wirkenden Blick an.

“Gar nicht! Du hast auch mitgemacht!”, empörte sich Bokuto gleich darauf.

“Naja, ich wollte Kageyama eben auch etwas schenken.” Akaashi wendete sich mir zu. “Von uns beiden alles Gute zum Geburtstag” Er brachte sich sogar dazu, ein klein wenig zu lächeln. Bokuto neben ihm strahlte.
Ein seltsames Gefühl breitete sich in mir aus. Die beiden kannten mich kaum und hatten sich doch so viel Mühe für mich gemacht. Eine leise Stimme in mir flüsterte mir zu, dass sie es wahrscheinlich nur getan hatten, weil sie Shoyo so sehr mochten, aber das war mir in diesem Moment auch egal. Ich wollte mich einfach nur darüber freuen und dieses Gefühl genießen.

You are my future and my past (Kageyama x Hinata FF) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt