You are my future and my past (Kageyama x Hinata FF)

Kapitel 5

Am nächsten Tag traf ich mich mit Hinata und Bokuto an der Haltestelle, die wie uns ausgemacht hatten. Immerhin kannte ich diese bereits. Sie war nicht allzu weit weg von der Halle, wo wir gestern gespielt hatten. Ich konnte bequem hinlaufen.

Schon von weitem konnte ich die zwei auffälligen Gestalten ausmachen. Hinatas rote Haare leuchteten mir entgegen und auch Bokutos Haare stachen in der tristen Masse aus Menschen hervor. Außerdem hörte ich ihn jetzt schon schreien.

"Hey hey hey! Kageyama! Wie cool, dass du da bist. Das ist ja wie in alten Zeiten.", brüllte mir Bokuto entgegen, als ich mich unserem Treffpunkt näherte. Dabei streckte er die Hände in die Höhe, sodass ich schon Angst hatte, er würde mich umarmen, sobald ich ankommen würde. Ich hatte keine Ahnung, ob Bokuto der Typ war, der gerne Leute umarmte, egal ob sie es wollten oder nicht. Aber anscheinend besaß er noch genug Anstand, um es bei mir nicht zu versuchen.

"Hey", antwortete ich nur knapp und hob grüßend die Hand. Ich war mir nicht sicher, ob ich seine Freude teilen konnte. Ich hatte Bokuto eher als anstrengend in Erinnerung. Aber naja, vielleicht würde es doch ganz nett mit ihm werden.

"Ach, wenn jetzt noch Tsukki da wäre. Den würde ich gerne wieder mal sehen." Er spreizte Daumen und Zeigefinger unter sein Kinn, eine übertrieben nachdenkliche Geste. "Er war sowas wie mein Schüler. So wie du damals Shoyo."

Ich schaute zu Hinata, der amüsiert die Augen verdrehte. Er war die Eigenheiten des ehemaligen Kapitäns der Fokurudani bereits gewöhnt. "Hast du dich nicht gestern mit ihm getroffen? Warum hast du ihn nicht gefragt, ob er mitkommen möchte?", fragte er dann direkt an Hinata gewandt.

"Tsukkishima musste zurück zu seiner Mutter und ihr dringend helfen." Hinatas Blick huschte zu mir. Vielleicht stimmte es, was Hinata sagte und Tsukkishima hatte wirklich keine Zeit gehabt. Sehr wahrscheinlich sogar. Aber ich hatte ein bisschen das Gefühl, dass Hinata ebenfalls nicht gewollt hätte, dass der olle Tsukkishima mit dabei gewesen wäre. Aus irgendeinem Grund stimmte mich der Gedanke fröhlich.

"Dann wollen wir los?", fragte ich in die Runde und überraschte mich damit sogar selbst.

"Klar", antwortete Bokuto enthusiastisch und stapfte bereits voran.

Wir machten eine kleine Sightseeing-Tour und Boukto gab zu jedem Platz eine Anekdote aus seinem Leben zum Besten, so als wäre er der Reiseführer unserer kleinen Gruppe. "An einem Sportplatz wie diesem hier habe ich das erste Mal einen Volleyball in der Hand gehabt. Mein Cousin war zu Besuch gewesen und hatte einen mitgebracht. In diesem Moment habe ich gewusst, dass ich das für mein Leben tun wollte… Oder auch nicht, wer weiß das schon, ich war nur ein Kind."

Hinata und ich warfen uns einen amüsierten Blick zu und schüttelten leicht den Kopf.

Das war nicht die erste unsinnige Erklärung, die er von sich gegeben hatte.

"Hach, ich wünschte, ich hätte Akaashi schon damals gekaaaannt", jammerte er plötzlich in wehleidigen Ton. Hinata riss seinen Blick von mir los, um Bokuto zu Hilfe zu eilen und begann, einfühlsame Worte zu murmeln. Der Weißhaarige stand nun ziemlich niedergeschlagen am Rand des Sportplatzes und sah… etwa so aus, als würde er gleich weinen?

Hinata war dicht an ihn heran gerückt und erzählte irgendwas davon, dass sie ja jetzt genug Zeit miteinander hatten, dass Akaashi ihn nicht verlassen würde und solches Zeug. Ich stand nur daneben und hatte keine Ahnung, was hier überhaupt abging. War der Typ denn immer noch dieses Riesenbaby von früher?

Nein, tatsächlich nicht. Er ließ sich ziemlich schnell wieder beruhigen. Hinata murmelte noch etwas, woraufhin Bokuto nickte und sich auf den Weg zum Ufer des nahegelegenen Fluss machte.