Kapitel 30

172 4 0
                                    

Es war bereits abends, als ich endlich mit dem Checkout am Flughafen fertig war. Mit dem Bus wollte ich nun zu der Adresse fahren, die Akaashi mir gegeben hatte. Es war ungewohnt, tatsächlich mit öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs zu sein, statt mit meinem Jeep.

Kommt mir nur so vor, oder starren mich einige der anderen Fahrgäste an? Oh Gott, hoffentlich erkennt mich keiner, rauscht es in meinem Kopf. Dafür hätte ich gerade wirklich keinen Nerv gehabt.

"Seid ihr grad zu Hause?", hackte ich in den bis jetzt leeren Chat mit Akaashi. Hoffentlich hatte er mir auch wirklich die richtige Nummer und die richtige Adresse gegeben, sonst war die ganze Aktion umsonst.

Frustriert stecke ich mein Handy wieder zurück in die Tasche und starre in die Dunkelheit hinaus. Vielleicht war das alles doch eine zu überstürzte Idee gewesen. Allerdings war ich mir auch sicher gewesen, dass ich es mich nicht mehr getraut hätte, wenn ich mich nicht sofort losgemacht hätte.

Wahrscheinlich müsste ich mich jetzt eher nach einem Hotelzimmer umschauen. Ich könnte es verstehen, wenn weder Akaashi, noch Shoyo wollten, dass ich so spät noch vorbei komme.

Ich griff gerade wieder nach meinem Handy, um im Internet nach nahegelegenen Hotels zu suchen, als es in meiner Hand vibrierte. Es war eine Nachricht eingetroffen. Von Akaashi.
“Ja, wieso?”

Ich überlegte, ob ich ihm einfach verheimlichen sollte, dass ich jetzt vorbeikommen wollte. So konnte er mich zumindest nicht abweisen. Aber das hätte mein altes Ich getan. Ich wollte besser sein als das.

“Kann ich zu euch kommen und mit Shoyo reden?”, tippte ich daher ein.
Nervös wippte ich mit dem Bein auf und ab. Der Schweiß brach mir aus. Was, wenn Akaashi mich abweist? Oder wenn er Hinata fragt und er mich gar nicht sehen will?

“Ich weiß nicht, ob es gerade so gut passt”, antwortet Akaashi.

Am Arsch! Er hatte mir doch seine Nummer gegeben. Er hatte doch Armor spielen wollen. Warum war es jetzt plötzlich nicht mehr in Ordnung?

Ich versuchte die aufkeimende Wut runterzuschlucken. Sicher hatte er einen Grund, doch ich wollte jetzt nicht einfach aufgeben.

“Bitte.”, hackte ich etwas verzweifelt in mein Handy.

Nur wenige Momente später tauchte ein “Okay” von ihm auf.

Gerade rechtzeitig, denn ich bemerkte in diesem Moment, dass die nächste Haltestelle die richtige war.

Ich sprang aus dem Bus und wäre am liebsten zu ihnen hingerannt. Aber tatsächlich wäre das übertrieben stalkermäßig rübergekommen, wenn ich so schnell ankommen wäre. Also drehte ich noch ein paar Runden durchs Viertel. Das half mir auch, ein wenig runter zu kommen.

Doch dann stand ich plötzlich doch vor ihrer Haustür. Ich hatte es wirklich nicht geplant, doch es war die richtige Nummer.

Plötzlich war die Aufregung wieder da. Schlimmer als vorher. Mein Puls raste und ich fühlte mich wie ein Hamster, der vor Angst an einem Herzinfarkt stirbt.

Oh bitte Herz, bitte nicht.

Dann klingelte ich. Kurze Zeit später wurde der Summer getätigt und ich stieg die Stufen zur Wohnung im dritten Stock hoch. Meine Beine wurden plötzlich unheimlich schwer, als hätte ich ein dreistündiges Training hinter mir. Reiß dich zusammen, Tobio, ermahnte ich mich selbst.

Oben wartete bereits Akaashi an der Tür und betrachtete mich mit seinem üblichen teilnahmslosen Blick.

"Hallo", begrüßte er mich nüchtern. Er schien sich nicht gerade zu freuen, mich zu sehen, dabei hatte er mich doch hier herbestellt. Naja, egal.

You are my future and my past (Kageyama x Hinata FF) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt