Sicht: Paul
Fröhlich folge ich gerade Oliver und Till, welche Zielstrebig zu der Feuerstelle marschieren. An dieser liegt eine Menge Holz, in der Nähe kann ich einen kleinen Tisch erkennen, an welchem gerade Richard ein wenig rumbastelt. Wir alle drei haben beschlossen Richard zu nerven, stellen uns zu ihm. "Scholle, wann gibt es etwas zu essen?" fragt Till daraufhin, betrachtet den Angesprochenen ganz genau. "Also, wir könnten jetzt Sandwiches machen, wenn ihr Lust habt." meint Richard, wendet sich uns zu. "Jaaaaa!! Sandwiches!!!" rufe ich lautstark, was Richard zum Lachen bringt. Es hört sich wunderschön an, doch den Gedanken verwerfe ich gleich wieder. Richard begibt sich mittlerweile zurück zum Auto, um alle nötigen Sachen zu holen. Ich folge ihm direkt, damit er nicht alles selber tragen muss, was er mit einem Dankenden nicken kommentiert.
Wir beide deponieren alles Sachen auf dem leicht wackligen Tisch, welcher wie durch ein Wunder stabil bleibt. Trotzdem vertrau ich dem selbstgebauten Möbel noch nicht. "So, will jeder selber oder soll ich sie machen?" Richard blickt fragend in die Runde, doch Doom hat schon längst eine Scheibe Brot geklaut. "Okay...die Frage hat sich erledigt" kichert er und die anderen bedienen sich auch. Ich blicke auf die Auswahl an Belag, welche aus jensten Dingen bestand. Ratlos schiele ich zu Richard, fange an das gleiche zu machen wie er. Stolz blicke ich dann auf mein Belegtes Brot, welches eine Kopie von Scholles darstellt. Wir alle setzen uns irgendwo hin. Sei es auf einem Stein, Stamm oder dem Boden. Uns ist alles recht. Gemütlich essen wir, doch ich nehme etwas Komisches war. Als ich in die Richtung von Richard sehe, merke ich, wie dieser mich mit seinem Blick förmlich durchlöchert. Mir wird das unangenehm und ich betrachte einfach den Waldboden. "Scholle, verstör unseren Paul doch nicht so" lacht Till, stupst den starrenden an, welcher nur verschreckt zusammenzuckt. Wir können uns nicht mehr halten, doch das passt ihm nicht so recht.
Sicht: Richard
Ich zucke zusammen von Till seiner Stimme und dem leichter Stupser. "Scholle, verstör unseren Paul doch nicht so". Beschämt wende ich meinen Blick ab. Kurz später beginnen alle laut zu lachen, was es mir noch viel unangenehmer macht. Aus meiner Not nehme ich die Möglichkeit zu flüchten, spreche schnell, mit ein wenig genuschel. "Muss kurz Pinkeln" Ich entferne mich von ihnen, das Lachen wird leiser. Seufzend lehne ich mich gegen einen der unzähligen Bäume in diesem Wald, nehme aus meiner Hosentasche die Zigaretten. Eigentlich haben wir uns alle darauf geeinigt, das nicht geraucht wird und das Handy nur in Notfällen gebraucht wird. Mir ist es in diesem Moment so ziemlich egal, dass beim Essen war mir ein wenig zu viel. Ich muss es mir echt abgewöhnen Paul so anzustarren, was seit Jahren immer schlimmer wird. Erst war es nur ein kurzer Blick, jetzt starre ich ihn an wie der grösste Stalker. Urplötzlich vernehme ich schritte, mache die halbe Zigarette sofort aus, was an meinem Arm eine Verbrennung auslöst, doch das ist jetzt nebensächlich. Geschickt verstecke ich sie, erkenne wie Till mich verwirrt ansieht.
"Was tust du denn hier? Wolltest du nicht pinkeln oder bist du einfach unmenschlich schnell?" seine Zweifel sind in sein Gesicht geschrieben. "Also ich wollte grade" meine ich schnell, doch er kauft es mir allem Anschein nach nicht ab. Till schüttelt den Kopf und stellt sich ein paar Meter weiter weg von mir hin. Ein wenig verloren stehe ich da, weiss nicht wie ich der Situation entkomme. "Haste mich angelogen?" fragt er, nach dem er fertig ist. Eifrig schüttle ich den Kopf, was es nicht besser macht, nein, sogar verschlimmert. Er atmet tief ein "Dein scheiss ernst? Du hast geraucht?!" seiner Stimme nach zu urteilen ist er ziemlich sauer. "Na und?!" ich entschied mich dazu, ihn zu provozieren. "Du hast dich nicht an die Regeln gehalten. Ich werde mir noch eine Bestrafung aussuchen, klar?" "Mach doch" meine Stimme hört sich leicht Arrogant an, was nur mit einem Kopfschütteln befürwortet wurde. Wir beide, mit einem gewissen Abstand, gehen wieder zu den andern, welche fröhlich zusammen quatsch machen. Sie nehmen nicht viel Notiz von uns und Till macht mit ihnen mit, so als wäre nie etwas gewesen. "Du, Richard...Könntest du bitte ganz schnell zu den Zelten oder so gehen, wir fünf müssen was besprechen" Till sieht mich ernst an, bekommt von den anderen nur einen verwirrten Blick geschenkt. Genervt schnaube ich und gehe weg von ihnen, lasse sie in ruhe die Besprechung machen.
Sicht: Till
Ich blicke Richard hinterher, der die Zelte nun kurz besuchen wird. "Was denn los Till? Warum soll er denn weg?" Oliver gefällt das nicht wirklich, dass ich einen von uns wegschicke. Seufzend erkläre ich, was geschehen ist. Nach meiner Erzählung herrscht Stille. Der erste, der sich traut zu sprechen ist Christian. "Wir sollten ihm vielleicht eine Strafe geben. Dann lernt er wenigstens daraus." Ich nicke, befürworte damit diese Idee. "Wir könnten ihm alle Ämtchen aufdrücken oder ihm für die Nacht Zelt-Verbot geben" kommt es von mir. Dann ruft Christian "Lasst uns abstimmen! Wer ist für die Ämtchen?" Oliver und Paul strecken die Hände hoch. "Und wer ist für Zelt-Verbot?" Flake, Christoph und ich strecken auf. "Gut, ich sag es ihm" mit diesen Worten stehe ich auf, mache mich auf den Weg zu Richard.
"Schoooolleee!" verwundert mustern mich seine Augen, scheint neugierig zu sein, was wir besprochen haben. "Na? Warum wurde ich denn so liebevoll ausgeschlossen, Till?" "Weil wir dir eine Strafe ausgesucht haben." "Für was denn? Für das Rauchen?" ich lächle ihn an. "100 Punkte Richard. Du schläfst heute draussen. Das Zelt darfst du nur im äußersten Notfall betreten." Entgeistert betrachtet er mich mit einem Blick, der so viel bedeutet wie: Ist-Das-Dein-Scheiss-Ernst? Zufrieden betrachte ich ihn, ziehe ihn mit mir mit. "Komm, wir gehen wieder zu den anderen."
Mittlerweile ist es schon Nachmittag, die Sonne macht sich auf den Weg Richtung Westen. "Jungs, ich wäre dafür, dass wir anfangen, einen Staudamm zu bauen!" sagt Christoph, welcher fröhlich über das ganze Gesicht strahlt. Nach einer kurzen, aber ganz humanen Diskussion, machen wir uns auf den Weg. Am Bach ziehe ich meine Schuhe aus, lege sie ordentlich weg von dem Wasser. Voller Tatendrang betrete ich das seichte Wasser, welches nun meine Füsse umspült. Die Kälte wirkt entspannend auf meinen gesamten Körper, Richard hingegen veranstaltet ein Riesendrama, weil das Wasser viel zu kalt sei. Kopfschüttelt schleppe ich Steine und stabilere Äste an einen Ort, damit wir dort den Staudamm bauen können. "TILL...ACHTUNG!" Die laute Stimme von Christoph erreichte mich zu spät. Ein Ast landet genau neben mir, lässt das kühle Nass in alle Richtungen spritzen. Somit werde ich voll getroffen, schreie leicht auf, durch das unerwartete kalte Wasser. "Na warte!" schleunigst renne ich zu Doom, welcher sich im Wasser umso einiges langsamer fortbewegt als ich. Mit meinen Händen mache ich eine Schale, halte sie ins Wasser und spritze seinen Rücken nass. "Ahhhhh! Das ist eiskalt!!!" er schüttelt sich wie ein nasser Hund, während die Gänsehaut sichtbar wird. Ich lache nur "kommt davon"
Nach meiner Rache begebe ich mich zurück zu Oliver und Paul, welche fleissig den Damm ausbauen. Flake bringt immer wieder Material, um die kleinsten ritzen zu füllen. Richard hat sich nun auch endlich ins Wasser getraut, sieht uns skeptisch mit verschränkten Armen zu, doch ich weiss, dass er auch unbedingt bauen will. "Komm Richard! Pack jetzt auch mit an!" er lässt sich das nicht zwei Mal sagen, schwankt langsam zu uns. Vorsichtig halte ich einen von seinen ausgestreckten Armen fest, um das Stolperrisiko zu senken. "Danke schön Till" er grinst dämlich und beginnt mit Paul zu quatschen und Unfug zu veranstalten.
Nach ein paar Stunden mache ich mich mit Richard schon auf den Weg zurück, damit wir das Abendessen zubereiten können. Die anderen vergnügen sich noch immer wie kleine Kinder an dem Bach, was mir nur recht ist.
Sicht: Richard
Der Tisch erweist sich in diesem Moment als echt nützlich, denn somit habe ich eine Gerade Fläche, um alles vorzubereiten. Zu Abend wird es Nudeln mit Tomatensoße geben, zwar simpel gehalten, aber die anderen beschweren sich sicherlich nicht. "Till? Können wir wenigstens ein wenig Musik hören?" So lieb ich kann sehe ich ihn an. "Naschön, aber nur weil ich nicht nein sagen kann bei deinem Anblick" gibt er nach. Freudig hole ich mein Handy, spiele Musik ab, die auch Till gefällt. Meine Laune bessert sich sofort, bewege mich leicht mit dem Rhythmus und singe gewisse Lieder voller Elan mit. Till lacht nur über meinen Anblick, während bei ihm langsam ein Feuer entsteht. Das Kochen kann jetzt so richtig los gehen!
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Finde das Kapitel noch recht schön :3
14020 Wörter
Jedem nen schönen Tag/Abend :P
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Und die Vögel singen nicht mehr...
FanfictionSeit mehreren Monaten sind die Jungs mit der Tour fertig, machen sich somit an das Proben, doch ihnen fällt sehr schnell auf, das nicht mehr alles so rund läuft. Ihnen fällt es immer schwerer Songs und vor allem Texte zu schreiben, auch entsteht ein...