Du bist schön wie ein Diamant

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Sicht: Paul

Nun nimmt er sich auch etwas von dem Duschmittel auf die Hand und sieht dann fragend zu Richard, der aber nicht zu verstehen scheint. Paul lächelt, beginnt vorsichtig die Seife auf dem Körper des anderen zu verteilen, wobei er mit den Armen anfängt, um ihn nicht noch mehr zu verunsichern als eh schon. Langsam wanderten seine Hände runter, strichen vorsichtig über die Seite, dann den Bauch. Während der ganzen Zeit beobachtete Richard ihn, klebte mit den Augen schon förmlich an seinen Fingern fest. "Ist das noch okay? Sag mir bitte, wenn du das nicht willst." Erst zögerte der Schwarzhaarige für einen Moment, doch sprach dann doch, "Es ist schon okay, nur einfach ungewohnt. Meine Ex-Frauen haben sich beim Duschen immer über meinen Körper beschwert... auch schon früher." Verblüfft sah Paul ihn an, doch sein Blick wurde liebevoller. Wie konnten sich nur andere Leute über diese Schönheit beschweren? Für Paul war das ein Rätsel, wenn er ehrlich ist. "Ich sage dir mal was. Ich finde dich bildhübsch und bezaubernd. Das wird sich niemals ändern, egal wie sehr sich dein Körper verändern sollte, okay? Ich..Ich liebe dich trotzdem." Erst herrschte eine längere Stille, bis Paul die Hände von Richard an seiner Hüfte spürte. Aus Instinkt legte er einfach die Hände in den Nacken seines Liebhabers und küsste ihn dann sogleich.

Der Kuss entwickelte sich zu so viel mehr. Paul wurde sachte gegen die Duschwand gedrückt, Müdigkeit wurde mit Liebe ersetzt. Sosehr er vorhin einfach nur schlafen wollte, war dies nun einfach verpufft. Paul öffnete seinen Mund ein kleines Stück, wodurch Richard sofort die Zunge einsetzte. Schüchtern, aber dennoch bestimmt. Es war das, was sich die beiden schon lange wünschten. Einen solchen Kuss miteinander zu teilen. Sich zu lieben und miteinander zu sein. Paul löste sich dann langsam von dem Kuss. "Wollen wir uns was zum Anziehen suchen und dich noch verarzten?" Richard gab ein Nicken von sich, so gingen sie beide aus der Dusche. Paul musste sich dabei so zusammenreißen, dass er nicht noch auf den Hintern von Richard starrte. Zu seiner Verteidigung sah er gut aus. Viel zu gut. Paul band sich ein Tuch um die Hüfte und verließ dann das kleine Badezimmer schnell. Mit tapsenden Schritten schlich er durch die Wohnung, auf der Suche nach Verbandssachen und Kleidung. Der Boden unter seinen Füßen war unmöglich kalt, machte ihn fast schon wütend, da ihm selber auch kalt wird mit der Zeit.

Nach einiger Zeit findet er endlich die anderen, die in einem Zimmer auf den Betten, beziehungsweise auf Hochbetten, saßen und miteinander plauderten. Es sah aus, wie auf einer Klassenfahrt in dem schäbigen Zimmer, das man sich immer teilen musste. Es war schrecklich und doch so wunderschön. "Hey Jungs, ehm, habt ihr meine Tasche und Richards Tasche gerade irgendwo?" "Na sicher! Gesellt ihr zwei euch auch noch zu uns?" fragt dann Oliver, während er mir die Taschen reicht. "Gerne, ja. Aber wir bleiben beide sicher nicht mehr lange wach. Ich schlafe schon fast im Stehen ein." Paul zieht sich zügig vor den anderen um, nimmt dann etwas für Richard mit. Auch bekommt er auf Anfrage noch das Verbandszeug mit. Mit all seinen Sachen schlurft er zu dem Schwarzhaarigen zurück, der schon einige Zeit lang im Bad warten musste.

Sicht: Richard

Nach einer gefühlten Ewigkeit kommt der Kleinere wieder zu ihm, hält in der Rechten die Kleidung, in der Linken das Verbandszeug. Er griff zuerst nach der Kleidung, zieht sich so schnell es geht an. Dann setzte er sich auf den geschlossenen Klodeckel, sah hoch zu Paul, welcher alles zum Verarzten bereitgelegt hatte. Etwas ungeduldig tippte er mit den Fingern auf seinem Knie herum. "Okay, darf ich?" Richard nickte. Zwar wusste er nicht genau, was Paul meinte, doch vertraute ihm einfach blind. Was konnte denn schon Schlimmes passieren? Während dann Paul anfing, ihn zu versorgen, sah Richard Paul die ganze Zeit an. Versuchte sich mit der Schönheit des anderen abzulenken, was überraschend gut zu klappen schien. So merkte er nicht einmal, dass Paul schon längst fertig war.

"So, alles fertig. Na komm, großer, wir gehen ins Bett. Du siehst völlig erschöpft aus." Ohne Widerrede stand er auf, folgte dann Paul zu den anderen, sah diese dann aber nicht an. Er konnte nicht. Er fühlte sich irgendwie schlecht für das, was er getan hatte. So ließ er sich einfach wortlos auf eines der freien Betten nieder. Zu seinem Glück setzte sich Paul auch zu ihm, kuschelte liebevoll mit Richard. Es tat ihm so gut, endlich jemanden zu haben, der einen so liebt, wie man ist. Der für einen da ist und sein Leben nur für den anderen riskiert. Wie lange er doch schon nach so einem Partner suchte. Er war in vielen Beziehungen, aber keine tat ihm so gut, wie diese hier, welche erst seit ein paar Stunden oder weniger besteht. Es fühlte sich einfach richtig an, was er tat. "Wollen wir kuscheln und schlafen?" Richard nickt auf die Frage einfach. "Okay, Reeshy, willst du kleiner oder grosser Löffel spielen? Oder soll ich mich auf dich legen? Du darfst gerne entscheiden." Richard überlegt für einen Moment, deutet dann Paul, sich auf den Rücken zu legen. Dieser tat es auch, ohne weiter nachzufragen, sah gespannt Richard an. Dieser legte sich dann vorsichtig auf Paul, knuddelt ihn sachte durch. Genau so hatte er es gerne. So und nicht anders. Die beiden schlossen die Augen und waren in den nächsten Minuten im Schlaf versunken.

Sicht: Till

Er blickte zu Paul und Richard, die dicht aneinander kuschelnd eingeschlafen waren. Dann sah er rüber zu Oliver, der mit Christoph kuschelte. Er wollte das auch so gerne, er würde alles dafür geben, dass er von jemandem wieder so umarmt wird. Das letzte Mal ist schon ein paar Jahre her. Traurig steht er auf, nuschelt nur leise, dass er draußen wäre, um eine zu rauchen. Die anderen nickten einfach, so verschwand er relativ schnell nach draußen. Dort setzte er sich auf eine überdachte Bank, die so einsam im Laternenlicht wirkte. Er ließ sich auf ihr nieder, nahm die Zigaretten und zündete eine davon an. Die ersten Züge tun gut, doch nicht mehr lange, da begann er leicht zu weinen. Nicht laut, aber Tränen flossen ihm über die Wange. Als er hörte, wie jemand die Tür öffnete, um auch nach draußen zu kommen, wischte er sie aber doch schnell weg. Sein Blick haftete an einer der Straßenlaternen, ignorierte die anderen bei ihm.

"Hey, Tilly? Was ist los?", die Person setzte sich neben ihn, legte ihren Arm um ihn herum. Er konnte spüren, dass es Christian sein musste, der ihn so liebevoll im Arm hatte. Unbewusst lehnt er sich gegen die Berührung des anderen, wagte es aber immer noch nicht, ihn anzusehen. Plötzlich berührte eine Hand sein Kinn, drehte seinen Kopf zu Flake. Er sah in seinen Augen, die ihn voller Sorge musterten. Wie sehr er ihn doch liebte, ist nicht in Worte zu fassen. Till musste seine Liebe gestehen, das Katz-und-Maus-Spiel hielt er nicht mehr lange aus. "Ich will unsere Freundschaft zerstören." Stille. Christian mustert ihn verletzt und unverständlich, bevor Till dann wider weiter spricht, "Und will lieber dein Partner sein." Daraufhin folgten keine Worte, sondern Taten. Christian zog Till an sich und küsste ihn liebevoll...

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Mal ein süsses Kapitel :)

1195 Wörter

Einen richtig tollen Tag/ ABend, Tschüssi :3

Und die Vögel singen nicht mehr...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt