Und dann hat er sie geküsst

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Sicht: Paul

Ich schmiegte mich an seinen Körper, wärmte mich an seinem Leib auf. Mit Mühe und Not kann er die Tränen zurückhalten, die von den aufgestauten Emotionen kommen. Die beiden stehen im Eingangsbereich, fest umschlungen, sowie zitternd. Keiner der beiden wagte es auch nur ein Wort zu sagen, wollte diesen bezaubernden Moment nicht unterbrechen. Für nichts. Paul versteckte den Kopf in Richards Halsbeuge, atmete immer wieder tief ein, um den Geruch von seinem Gegenüber zu riechen. Es war eine Mischung aus Rauch, Schweiß und Kälte. Oder doch Regen? Paul konnte den Geruch nicht ganz deuten, doch er liebte ihn von Herzen. Sowie er Richard liebt. Nach etwa zehn Minuten lassen sie sich ein wenig los, damit die beiden sich ansehen konnten. In Richard, seinem Gesicht war immer noch Blut, welches träger herunterfloss und hin und wieder tropfte, doch das war Paul egal.

Er interessierte sich nicht mehr für das Aussehen seines Gegenübers, sondern nur für die leicht spröden Lippen, die noch leicht von der Kälte zitterten. Langsam kam ihm der Schwarzhaarige auch näher. Paul gab ihm einfach hin, schloss die Lider langsam. Das nächste, was er spüren konnte, war, dass Richard seine Hände sanft an seine Hüfte legt und er seine eigenen in den Nacken von ihm. Und dann hat er ihn geküsst. Seine Lippen schwach und gefühlvoll auf denen von Paul. Langsam aber sicher kommen dem Kleineren die Tränen, mischen sich mit dem Blut, welches von Richards Wunde kam. Es war eine Kombination aus Eisen, Salz und dem eigenen Geschmack seines besten Freundes. Waren sie denn nun mehr als nur einfache Freunde? Paul wusste es nicht und ihm war es auch gerade schlichtweg egal, denn der Kuss war viel wichtiger, als alles andere auf der ganzen Welt.

Nach einer Weile löste Richard langsam den Kuss, legte seine Stirn auf die des Gegenübers. Beide hatten noch ihre Augen geschlossen, genossen die Ruhe, die sich breit machte. "Es tut mir leid", flüsterte Richard, die Schuld in seiner Sprache mit integriert. Paul gab leichtes Brummen ab, "Schon in Ordnung, aber mach das nicht wieder, versprochen?" "Ehrenwort" Er musste leicht lächeln bei diesen Worten, war sehr froh um das Versprechen des anderen. "Wir sollten duschen und uns umziehen, Reeshy" "Mhm, du hast recht. Zusammen?" Letzteres fragte der Jüngere ein wenig schüchterner, als für gewöhnlich. "Sehr gerne". Die beiden grinsten und so nahm Richard Pauls Hand in seine, verschränkte ihre Finger miteinander. Nach einiger Zeit konnten sie dann das Bad ausfindig machen, schlichen wie Katzen durch das warme, alte Haus. Von irgendwo kann Paul Stimmen hören, welche aber ein wenig weiter weg sind. Der Erste, der sich auszieht, ist Paul, welcher seine Muskeln leicht anspannt. Da staunte Richard nicht schlecht, wollte sich jetzt doch lieber nicht ausziehen. Er sah nicht so bildhübsch aus, wie Paul es tat. "Hey, alles okay bei dir?", fragte er dann, wodurch Richard nur mit den Schultern zuckt. "Wir können auch einzeln duschen, ja?"

Sicht: Richard

Er sah weg, wusste nun nicht, was er machen sollte. Am besten einfach ausziehen und hoffen, dass Paul ihn dann immer noch schön findet. Oder einfach einzeln duschen, sowie der kleinere es vorschlug. "Eh, nein, zusammen geht schon" Gut, der erste Schritt war geschafft, jetzt musste er sich nur noch ausziehen. Dabei fing er bei der Hose, den Socken und Schuhen an. Warum habe ich die noch an? Etwas irritiert merkte er, dass Paul seine Schuhe auch im Bad stehen hat. Somit haben die beiden es aus der Aufregung heraus einfach vergessen. Wie auch immer. Richard fuhr fort mit dem Oberteil sowie der Jacke, die förmlich an seinem Oberkörper klebte. Nach einem kleinen Kampf steht er inzwischen nackt da. Sein Körper frei ersichtlich für Paul, welcher ihn schon die ganze Zeit über beobachtete. Er sah kurz in den Spiegel. Im Gegensatz zu Paul war er mittlerweile nicht mehr wirklich trainiert, so wie früher. Man konnte selbst den Ansatz von einem kleinen Bäuchlein sehen, welches meist unter den Kleidern einfach verschwindet. Er schämte sich ein wenig dafür, was man ihm auch deutlich ansehen kann.

"Du bist wunderschön", flüsterte Paul, der sachte anfing zu lächeln. Es gab Richard ein gutes Gefühl zu wissen, dass Paul ihn noch immer gerne hatte, egal wie er aussah. Auch zu seinen Narben gab er keinen Kommentar an oder starrte darauf, wie ein Schaulustiger. Etwas zögerlich stieg er unter die Dusche, wartete auf Paul, dass dieser sich zu ihm gesellte. In der Dusche wurde es zu zweit etwas enger, so kuschelte sich der kleinere an Richard, kniff ihm liebevoll in die Seite. Er musste kichern, als er das sah, sowie spürte. Er genoss es aber, wieder so nahe bei seinem Liebsten zu sein. "Sollen wir das Duschmittel von hier nehmen? Oder wäre das gemein?", fragte der Brünette, doch da hatte sich Richard schon etwas von dem Shampoo in die Haare gestrichen. "Okay, die Frage hat sich anscheinend geklärt", lachte er herzlich.

Sicht: Christoph

Etwas überfordert, sowie verwirrt, sitze ich mittlerweile in einer kleinen Höhle, die ich in der Nähe fand. Sind die beiden gerade ohne mich weggerannt? Er selber konnte es kaum glauben, hoffe aber, dass es den beiden gut ginge, denn die Hagelkörner sind mittlerweile sehr groß geworden. Kopfschüttelnd nahm er sein Handy aus der Jackentasche und wählte dann die Nummer von Oliver. Ein paar Mal klingelte es, bis sein Liebhaber annahm.

Telefonat: Christoph=C Oliver=O

O: Schatz?? Alles Okay bei dir? Wo seid ihr?

C: Ganz ruhig, Olli. Ich bin wohl auf, habe mich in einer Höhle verschanzt. Keine Sorge. Aber die anderen beiden sind einfach weggerannt über ein Feld Richtung Dorf. Könnt ihr gucken, ob sie irgendwann ankommen oder so?

O: Ehm, ja, können wir machen. Sollen wir dich abholen oder so?

C: Nein, passt. Sollte ja nicht mehr so weit sein und der Hagel legt sich jeden Moment.

O: Mhm, ist in Ordnung. Dann bis später Süßer

C: Bis dann, Liebling

Etwas glücklicher als noch zuvor legte er auf, sein Gesicht zierte ein leichtes Lächeln, welches nicht mehr so schnell weggehen wird, wie es gekommen war.

-Time Skip: 20 Minuten-

Mittlerweile regnete es nur wieder, der Hagel hatte sich gelegt. Nur noch die einzelnen Körner oder Kugeln, welche den Boden verzierten, geben einen Hinweis darauf, dass es bis vor kurzem noch hagelte. Christoph kroch auch nun aus seinem Versteck heraus und ging los. Er konnte es kaum erwarten, zu Oliver zu kommen, dieser dann mit aller Kraft in seine Arme zu schließen. Mehr wollte er heute nicht mehr. Nur Oliver.

So begibt er sich auf die letzten Meter zurück, summt leise ein Lied vor sich her, bis er dann nach kurzem Fußmarsch an der Unterkunft steht. Zögerlich klingelt er dann, woraufhin die Tür sofort aufgerissen wird. Vor ihm steht dann auch schon Oliver, der keine Sekunde zögerte und Christoph umarmte, sachte vom Boden aufhob. Es war wunderschön für die beiden. Endlich wieder vereint, nach einer gefühlten Ewigkeit...

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Joaaaa, ganz solide, für das, dass ich erst nicht so Lust hatte zu schreiben :'D

1143 Wörter

Allen noch einen super Tag/ Abend, Tschüssi :]

Und die Vögel singen nicht mehr...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt