Kapitel 7

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Akasha
By LuanaWhite

Kiran hatte mich mit in ein Geschäft für Frauenmode genommen. Er meinte meine Kleidung wäre zwar schon okay, aber noch sehr engelhaft. Ich sollte mich mehr den Menschen anpassen damit wir nicht auffielen und ich wollte mein bestmögliches geben. Gerade hatte ich ein Kleid anprobiert und betrachtete mich damit in einem körpergroßen Spiegel.

"Ich weiß nicht. Das sitzt so locker, wie soll man denn darin kämpfen?" fragte ich Kiran, welcher näher kam und ich konnte ihn leise lachen hören. Hatte ich etwas lustiges gesagt?

"Darin sollst du nicht kämpfen, Akasha. Das ist Freizeitmode für die Frau. Du musst dich anpassen. Du hast doch schon öfters die Menschen beobachtet. Ich kann die Verkäuferin auch noch nach einem weiteren Shirt und eine Jeans fragen?" schlug Kiran mir vor. "Ich finde du siehst sehr hübsch in dem Kleid aus." machte er mir auch ein Kompliment, als eine Verkäuferin zu uns kam.

Kiran's Kompliment schmeichelte mir, und ich betrachtete mich noch einmal. Auch wenn ich die Menschen schon beobachtet hatte, verstand ich einfach vieles nicht. Es gab wohl noch einiges das ich lernen musste und ich wollte mir Mühe damit geben.

Kiran bat die Verkäuferin uns noch weitere Kleidung zu bringen, die ich nach und nach probierte. Einen Teil davon kauften wir und verließen mit einer vollen Tüte das Geschäft. Dabei nahm Kiran meine Hand in seine, was sich wirklich schön anfühlte.

Doch plötzlich blieb ein Mädchen vor uns stehen und sah mich mit großen Augen an. Neben ihr stand ein Junge, und auch sie hielten sich an den Händen. Doch das Mädchen kam mir bekannt vor und Kiran schien die beiden ebenfalls zu kennen. Aber dann fiel es mir wieder ein. Das war das Mädchen welches ich damals aus Versehen verletzt hatte! Und ich sah die Angst in ihren Augen, als sie mich weiter ansah.

"Kaia, es freut mich dich wieder zu sehen. Wie geht es dir? Und du brauchst keine Angst haben. Akasha wollte dir damals niemals Leid zufügen und steht auf unserer Seite. Es tut ihr wirklich leid." erklärte Kiran sanft.

Kaia? Das war also ihr Name? Kiran hatte mir erzählt, dass er sie damals geheilt hatte und es ihr wieder gut ging. Und dass sie wohl eine Freundin der Kinder der Prophezeiung war. Der Junge schien ein wenig verwirrt zu sein und sah zwischen uns hin und her.

"Ach ja? Sie hat Gwen und Luke ebenfalls angegriffen. Sie hätte Amy und Zac getötet, wenn sie die Möglichkeit dazu gehabt hätte. Sie hätte mich fast getötet." sagte diese Kaia und bei ihren Worten bildete sich ein großer Knoten in meinen Magen. Das waren alles Dinge die ich bereute und gerne ungeschehen machen wollte, wenn ich könnte.

"Es tut mir wirklich leid, Kaia. Ich weiß was ich getan habe ist unverzeihbar. Aber ich versuche mich zu bessern. Ich habe mich fehlleiten lassen und möchte versuchen es wieder gut zu machen." entschuldigte ich mich aufrichtig, aber Kaia schüttelte ihren Kopf, während sie scheinbar Schutz bei ihrem Freund suchte.

Kiran kratzte sich etwas am Kopf und sah Kaia verständnisvoll an. "Sie bereut Kaia und sie wird sich auch bei deinen Freunden entschuldigen. Von Akasha droht wirklich keine Gefahr. Hat nicht jeder eine zweite Chance verdient, der bereit ist sich zu ändern? Du kannst mir vertrauen." bat er sie sanft.

"Moment, das ist diese Engelsfrau?" sagte der Junge völlig verwirrt und zog Kaia schützend an sich.

Das Mädchen schien mir nicht vergeben zu wollen, oder zu können. Dafür hatte ich Verständnis, auch wenn es schmerzte. Ich hatte Angst, dass Zachary und Amanda ebenso reagieren würden. Wie sollte ich meinen Auftrag ausführen und sie beschützen, wenn sie mir nicht vertrauten? Hatte Michael darüber überhaupt nachgedacht?

"Dein Misstrauen ist berechtigt, und ich verstehe das. Aber..." begann ich und sah kurz zu Kiran und dann wieder zu Kaia. "Leliel, der Engel der die abtrünnigen Engel anführt ist sehr mächtig. Sie wird nicht aufhören auf eure Freunde Jagd zu machen und ich kenne sie. Ich weiß wie sie vorgeht und ich kann euch wirklich helfen. Ich möchte euch helfen." erklärte ich ein weiteres Mal.

Kaia drückte sich weiter fest an den Jungen, jedoch schien sie über meine Worte nachzudenken. Ich wollte ihr wirklich nichts böses. Damals war es ein Unfall gewesen, als ich sie verletzt hatte. "Ich weiß nicht was ich zu all dem sagen soll. Natürlich wollen wir nicht dass unseren Freunden etwas passiert." meinte sie. Diese Menschen wurden in einen Krieg hinein gezogen, mit dem sie nichts zu tun haben sollten. Menschen sollten eigentlich gar nicht über uns bescheid wissen. Würde Leliel auch den Menschen was antun? Ich wusste es nicht, aber ich traute ihr alles zu.

"Ihr beide könnt uns vertrauen. Wir sind hier, um euch zu beschützen. Ihr habt mein Wort." versicherte Kiran ihnen. Der junge Mann schlang fest seine Arme um Kaia. Sie schienen sich wohl sehr gerne zu haben.

"Und wie wollt ihr alle schützen? Wir haben auch Dämonen als Freunde?" wollte der Junge wissen und ich konnte ihn verstehen. Aber die Dämonen und wir hatten das selbe Ziel.

"Diese Dämonen sind nicht unsere Feinde. Wir werden ihnen niemals Leid zufügen, das versichere ich euch." garantierte Kiran ihnen.

Das Mädchen Kaia bat ihren Freund darum zu gehen, welcher auch zustimmte. Wir sahen den beiden kurz nach als sie sich von uns entfernten und ich fuhr mir verzweifelt durch mein Haar. "Das ist alles nicht richtig. Sie sollten mit all dem nichts zu tun haben. Wenn Leliel erst die Mischwesen aussendet, dann fängt es erst an richtig gefährlich zu werden.

Die Kinder sind hier nicht sicher. Sie sollten zu ihren Vätern, dort könnte Leliel nicht an sie ran kommen aber die Menschen sind ein Risiko. Wenn Leliel sie in die Fänge bekommt, hat sie ein Druckmittel, Kiran." erklärte ich meinen Freund. Es wäre besser wenn alle untertauchen und sich verstecken würden.

Kiran sah mich sanft an und legte seine Hand an meine Wange. Das war eine schöne Geste. "Sie haben sich selbst dafür entschieden Teil davon zu sein und für ihre Freunde da zu sein. Wir werden es nicht zulassen, dass Leliel ein Druckmittel bekommt. Wir werden kämpfen, alle gemeinsam. Wir müssen an das Gute glauben, sonst wird das Schlechte uns zerstören, Akasha." erklärte er mir.

Ich lächelte leicht, weil ich es schön fand wie optimistisch Kiran an die Sache ran ging. Aber ich wusste nicht ob es so leicht sein würde. Bisher war es ziemlich ruhig gewesen, aber das war lediglich die Ruhe vor dem Sturm. Allerdings hatte all das auch eine gute Sache. Nämlich dass Kiran und ich zueinander gefunden hatten.

Ich konnte die Liebe die ich für ihn empfand, deutlicher spüren als jemals zuvor. Ich wusste nicht wieso ich das früher nie bemerkt hatte, aber ich war froh dass ich es jetzt konnte.

Ich lehnte mich etwas gegen seine Hand und sah Kiran dabei sanft an. "Ich hoffe du hast recht, denn ich will dass was wir hier zusammen haben, nicht wieder verlieren. Ich will dich nicht verlieren, Kiran. Das könnte ich nicht ertragen." gestand ich meinen Freund nun. Hier zu sein, die Kinder zu beschützen genauso wie ihre Freunde, war kein Auftrag mehr für mich. Es war etwas persönliches und ich hatte nun etwas, für dass es sich lohnte zu kämpfen. Die Liebe.

Forbidden Love - Era of ShadowsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt