Kapitel 51

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Azrael
By LuanaWhite

Den ganzen Tag hatte ich mich schon darauf gefreut, Robyn in meine Arme zu schließen. Ich hatte versucht mich abzulenken und wollte dieses Internet ausprobieren. Robyn hatte es mir neulich erklärt. Aber Engel schienen wohl nicht geschaffen dafür zu sein. Ich hatte Zac und Amy angerufen, die freundlicherweise vorbei gekommen waren um es mir noch einmal zu erklären. Robyn wollte ich bei der Arbeit nicht stören.

Allerdings erzählte mir Zachary eine Neuigkeit, mit der ich nicht gerechnet hatte. Seine leibliche Mutter war aufgetaucht. Die Frau, mit der sich Michael eingelassen hatte. Niemand hatte zu dieser Zeit davon gewusst, er hatte es wirklich gut geheim gehalten. Allerdings war der Skandal danach, als die Wahrheit raus gekommen war, umso größer gewesen. Michael war der Anführer des Himmels, und indem er sich mit einer Menschenfrau eingelassen hatte, hatte er gegen die Regeln verstoßen. Ich konnte mich noch gut erinnern, wie Leliel damals reagiert hatte.

"Du bist ein Verräter. Des Amtes des Anführers nicht würdig. Du bist nicht besser wie Lucifer! Hast du überhaupt eine Ahnung was du angerichtet hast, Michael? Du hast dich nicht nur einen Menschen zu erkennen gewagt, du hast eine Beziehung zu ihr aufgebaut und du hast ein Kind gezeugt! Du bist ein Engel und Engel pflanzen sich nicht fort!

Heiliger Himmel, jetzt ergibt das alles einen Sinn! Die Prophezeiung. Mit deinem Egoismus hast du eine Katastrophe los gelöst! Dein Sohn wird uns alle zerstören!". rief sie völlig aufgebracht.

"Halte deine Zunge im Zaum, Leliel. Vergiss nicht mit wem du sprichst. Und die Prophezeiung sagt auch, dass er Frieden bringen kann." setzte Michael dagegen, doch Leliel schnaufte verächtlich.

"Es gibt nur eine Lösung, Michael. Dieser Junge hätte niemals geboren werden sollen. Und wenn er existiert, dann auch das Mädchen. Lucifer's Kind. Und ein Kind von Lucifer kann niemals gut sein. Wenn du deinen Fehler wieder gut machen willst, dann müssen wir die beiden finden und töten!"

Damit hatte alles begonnen. Michael war auf Leliel's Worte so wütend geworden, dass er sie angegriffen hatte. Kiran und ich hatten versucht das Schlimmste zu verhindern, aber letztlich hatte Leliel den Himmel verlassen und noch weitere waren ihr gefolgt. Michael konnte sich nicht mal richtig freuen Vater zu sein. Er kämpfte sofort um das Leben seines Kindes, und auch wenn er es nicht zugab, um dass von Lucifer auch. Und alles hatte mit Zachary's Mutter angefangen. Ein menschliches Wesen. So wie meine Robyn.

Vor zwei Stunden waren Zac und Amy wieder gegangen, weil sie heute Abend zu einer College Party gehen wollten. Ich hatte mir mit meinen neu erlernten Fähigkeiten im Internet zu surfen ein Rezept heraus gesucht um für meine Liebste zu kochen. Ich hoffte es war mir gelungen. Und als sie zur Tür herein kam, kam ich ihr sofort entgegen um sie endlich in meine Arme zu schließen.

"Mein Tag war sehr ereignisreich. Und deiner?" fragte ich Robyn und nahm ihr Tasche und Jacke ab um sie in die Garderobe neben der Wohnungstür zu hängen.

"Ereignisreich? Was hast du denn angestellt?" scherzte sie etwas, als ihr offensichtlich ein Duft in die Nase stieg und sie mich überrascht ansah. "Du hast gekocht? Das riecht wirklich köstlich. Mein Tag war wie immer. Ich verstehe mich mit meiner neuen Kollegin Laura immer besser und ich war zur Routineuntersuchung beim Arzt." erzählte Robyn mir und nahm meine Hand in ihre.

Es schmeichelte mir dass sie bereits den Geruch meines Essens mochte. Ich hoffte es schmeckte auch so gut. Leider konnte ich mich nicht komplett an das Rezept halten, da mir Zutaten gefehlt hatten, aber ich war guter Dinge. "Das freut mich. Du scheinst diese Laura sehr zu mögen. Ich würde sie gerne mal kennen lernen. Und wie war es beim Arzt? Ich hoffe du erfreust dich bester Gesundheit?" fragte ich meine Robyn und führte sie an der Hand in die Küche. Es war mit ihr doch alles in Ordnung, oder?

Meine Liebste lächelte mich an. "Das lässt sich bestimmt machen. Laura ist auch schon ganz neugierig, wer der Mann an meiner Seite ist." entgegnete sie mir und biss sich etwas auf die Unterlippe. "Äh ja, beim Arzt lief alles gut, aber es gibt da was, dass ich dir sagen muss." begann Robyn und ich sah sie besorgt an und wir setzten uns. "Azrael, ich bin schwanger."

Ich blinzelte Robyn an und brauchte erstmal einen Augenblick um zu verstehen, was sie mir da sagte. "Schwanger?" fragte ich und meine Liebste nickte. Sie ist schwanger? Robyn erwartete ein Baby? Von mir? Natürlich von mir! Von wem sonst?

Wow. Ich konnte gar nicht sagen wie ich mich gerade fühlte. Lucifer, Michael und Nathaniel hatten auch Kinder. Ich wusste dass die Möglichkeit bestand dass auch Engel sich fort pflanzen konnten, aber ich hatte nicht einmal daran gedacht, dass auch mir das passieren würde. Ich würde Vater werden.

"Ich kann es nicht glauben. Das ist... Das ist ein Wunder!" sagte ich völlig überwältigt und umfasste Robyn's Gesicht mit beiden Händen und küsste sie fest. Sie machte mir damit ein unglaubliches Geschenk.

Robyn lächelte mich an. "Ich bin so froh, dass du dich darüber freust. Ich wollte immer Kinder, aber hatte Angst das es zu plötzlich kommt." erklärte sie mir sanft und streichelte liebevoll meine Wange. "Du wirst ein rührender Vater werden, das weiß ich jetzt schon. Ich liebe dich." fügte sie hinzu und eine Freudenträne verließ ihre Augen.

"Natürlich freue ich mich, Liebste. Wie könnte ich nicht? Ich liebe dich." entgegnete ich ihr immer noch völlig überwältigt und streichelte sanft ihre Träne weg. Ich würde tatsächlich Vater werden. Ich hatte mich noch niemals so schwerelos, so glücklich gefühlt. Ich war schon gespannt was Kiran dazu sagen würde. Oh wow!

"Ich werde gut auf dich und unser Baby aufpassen, Robyn. Jetzt sind wir eine Familie. Aber du solltest etwas essen. Ich hoffe ich habe alles richtig gemacht." meinte ich liebevoll zu ihr und überhäufte ihr Gesicht mit lauter Küssen, ehe ich aufstand und zwei Portionen der Spaghetti Bolognese für uns holte.

"Ich liebe dich und es schmeckt bestimmt köstlich, mein Schatz." entgegnete Robyn mir und sah begeistert auf das Essen. Dann nahm sie mit ihrer Gabel einen Bissen und seufzte. "Das ist wirklich gut. Warst du im Himmel heimlich Koch?" scherzte sie und wir lachten beide. "Ollie wird erst Augen machen, wenn er von meiner Schwangerschaft erfährt." sagte sie und nahm noch einen Bissen. Sie wirkte genauso glücklich wie ich.

Mir ging das Herz auf als es Robyn offensichtlich schmeckte. Ich wollte alles tun um sie glücklich zu machen, und bei unserem Kind würde es auch so sein. Ich dachte an Nathaniel und Michael, die nicht die Möglichkeit gehabt hatten ihre Kinder aufwachsen zu sehen. Bei mir wäre es etwas anderes. Aber da kam mir ein Gedanke.

Unser Baby würde ein Halbwesen sein. Und es gab einen bestimmten Engel, der die Existenz solcher Wesen verabscheute. Leliel. Mir wurde übel. Keine Ahnung ob sie auch von Nolan wusste, der ebenfalls ein Halbwesen war. Aber was würde Leliel tun, wenn sie erfuhr dass auch ich nun ein solches Kind bekam? Robyn und unser Baby waren in Gefahr.

Forbidden Love - Era of ShadowsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt