Kapitel 14

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Nathaniel
by MusicalGirl200

Lächelnd betrachtete ich das Stofftier in meiner Hand, dass ich gerade für meine Enkelin gekauft hatte. Es war ein weißer Pegasus. Ich wusste nicht wieso, aber er hatte mich sofort angesprochen und ich fand ihn passenden für die kleine Skylar. Ich hoffte auch, dass meiner Tochter Emily und Miles das Geschenk gefallen würde.

Schnell warf ich einen Blick auf die Uhr. In zwanzig Minuten war ich zum Abendessen eingeladen, wo auch Nolan und Rachel kommen würde. Ja, es konnte sein, dass ich deshalb sehr nervös war. Ich würde Rachel wieder sehen und es würde unser erstes Essen als Familie sein. Das war aber auch wiederum eine wunderschöne Tatsache.

Dann klingelte auf einmal mein Handy. Ich war dabei überrascht, dass es Rachel war. Mein Herz begann schneller zu schlagen. Nathaniel, du bist kein Teenager, sondern ein Engel. Reiß dich zusammen. „Hallo Rachel! Ich bin gerade unterwegs zu Emily und Miles. Bist du schon da?", meldete ich mich und ging zu meinem Auto. „Hallo Nathaniel. Ich fahre gerade mit Emily und Miles ins Krankenhaus. Es könnte sein, dass die Geburt los geht. Emily hat Schmerzen und sie werden schlimmer. Wir werden das Essen absagen müssen", erklärte mir Rachel.

Meine Augen wurden riesig. Das Baby kam! Ich wurde Großvater. Mein Herz begann in meiner Brust wie wild zu schlagen. Ich musste sofort zu meiner Tochter und zu Rachel. Diesmal würde ich nicht den Fehler machen nicht da zu sein. Ich wollte Emily, Miles und Rachel unterstützen. Ich atmete tief ein und aus. Ich kam mir gerade wirklich vollkommen wie ein Mensch vor. „Ok, ich komme sofort. Schreibst du mir, wo ihr im Krankenhaus seid?", bat ich Rachel und startete auch schon den Motor.

"Natürlich. Bis dann Nath", versicherte Rachel mir und legte auf. Es dauerte nur wenige Minuten, als ich von ihr eine Nachricht bekam, dass sie auf der Geburtenstation waren. So schnell ich konnte fuhr ich zum Krankenhaus. Aber wie es nun mal so war, wenn man es eilig hatte, waren natürlich alle Ampeln rot. Es war, als hätte das Universum etwas dagegen, dass ich für meine Familie da war. Doch dann kam ich endlich im Krankenhaus an, packte den Kuscheltier-Pegasus in eine Tüte und lief sofort hinein und erkundigte mich, wo ich die Geburtenstation fand.

Als ich dort ankam, entdeckte ich Rachel, die immer wieder auf und ab lief. „Hey, sorry das es etwas gedauert hat. Alle Ampeln hatten sich gegen mich verschworen. Wie geht es unserer Tochter? Geht die Geburt wirklich los?", fragte ich sofort als erstes nach. Es war jetzt wichtig, dass es Emily und dem Baby gut ging.

Traurig sah Rachel mich an, wollte etwas sagen, aber dann ging die Tür plötzlich auf. Aber weder Emily noch Miles kamen heraus. Sofort eilte Rachel hin und ging auf die Hebamme zu, die unsere Tochter untersuchen sollte, oder bereits hatte. "Wie geht es meiner Tochter?", fragte sie sie sofort.

"Es geht ihr den Umständen entsprechend gut. Der Muttermund hat sich schon begonnen zu öffnen und wir schreiben noch ein CTG. Je nachdem wie schnell das Baby kommen möchte, kommen sie dann in den Kreissaal. Also alles in Ordnung und dem Baby scheint es auch gut zu gehen", erklärte sie uns, während ich an Rachel's Seite kam.

Das klang doch gut, oder? Ich legte Rachel meinen Arm um, damit sie ruhig blieb. Die Hebamme versprach uns auf dem Laufenden zu halten und verschwand wieder ins Zimmer. Ich legte meine Arme auf Rachel's Schultern und sah sie sanft an. „Alles wird gut, hörst du? Ich bin da und weiche dir und auch Emily nicht von der Seite. Diesen Fehler begehe ich nie wieder", erklärte ich ihr und zog sie nun fest in meine Arme.

Tränen stiegen in Rachel's Augen und sie umarmte mich. „Danke", flüsterte sie leise. Es war doch selbstverständlich, dass ich da war. Einige Zeit verging, ehe Miles und die Hebamme zu uns kamen und sagten, dass die Geburt los ging. Miles wollte dabei die ganze Zeit an Emily's Seite sein und bat deshalb Rachel, dass sie ihren Freunden Bescheid geben sollten.

Während Rachel nervös den Gefallen erwiderte, schnappte ich ebenfalls mein Handy und rief Nolan an, dass er her kam. Immerhin wurde gerade seine Nichte geboren und wir waren alle eine Familie. Natürlich sagte er sofort zu und ich legte wieder auf, ehe ich wieder zu Rachel ging.

Da niemand wusste wie lange die Geburt dauern würde, versprach Rachel Miles und Emily's Freunden, dass sie bescheid geben würde, sobald das Baby da war. Es könnten nur ein paar Stunden sein, aber es könnte auch wesentlich länger dauern. Allerdings würden Rachel und ich hier nicht weggehen. "Ich wünschte ich könnte bei ihr sein. Wenigstens ist Miles bei ihr. Unsere Tochter gründet ihre eigene Familie. Dabei bin ich eigentlich noch viel zu jung um Großmutter zu werden", meinte sie und über ihren kleinen Scherz lächelte ich. Dann nahm Rachel meine Hand in ihre und drückte sie fest.

Rachel war wirklich süß. „Du wirst die schönste und tollste Großmutter der Welt sein. Und Emily schafft das alles, weil du sie so gut erzogen hast", erklärte ich ihr und fand es schön wie sie meine Hand hielt. Es fühlte sich an wie früher. Ich hatte Rachel so sehr vermisst. Aber das würde nie mehr passieren. Ich hatte jetzt eine Familie. Und jetzt hieß es abwarten, bis unsere Enkelin auf der Welt war.

Forbidden Love - Era of ShadowsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt