Kapitel 31

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Jaxon 'Jax' Grant
By LuanaWhite

Ich beendete das Telefonat und starrte auf mein Handy. Eigentlich sollte ich mich freuen, aber ich konnte nicht. Alle meine Freunde studierten oder wussten genau wie sie sich ihre Zukunft vorstellten. Aber ich konnte es mir nicht leisten irgendwelchen Träumen nachzujagen. Meine Mom war weg. Dad war wieder in der Hölle und es mussten Rechnungen bezahlt werden. Dieses Haus kostete jeden Monat Geld, der Strom, Lebensmittel, und nicht zu vergessen die Mahnungen des Krankenhauses von Mom's Behandlungen. Ich musste arbeiten gehen, sonst würde ich das Haus verlieren.

Aber ich hatte weder Gwen, noch Luke oder jemand anderen davon erzählt. Ich musste das alleine machen und wollte keine Almosen. Als Halbdämon war ich stark und schnell, aber das war nun mal kein Job. Also musste ich die Arbeit der Baufirma annehmen, die mich gerade angerufen hatte. Hilfsarbeiter. Naja, zumindest war es eine ehrliche Arbeit, auch wenn ich nicht wusste ob das Geld was ich dort verdienen würde überhaupt reichen könnte. Aber es war besser als gar nichts.

Ich kratzte mich am Kopf, als mein Mädchen zu mir in die Küche kam und mich fragte mit wem ich gerade gesprochen hatte. Ich sah sie unsicher an. "Mit einer Baufirma. Sie geben mir einen Job und ich kann Montag anfangen." erklärte ich ihr, auch wenn ich mich irgendwie dafür schämte.

Gwen schien äußerst überrascht zu sein, was ja auch kein Wunder war weil ich ihr nichts davon erzählt hatte, dass ich überhaupt auf Jobsuche war. "Ich wusste gar nicht, dass du dich dort beworben hast? Wieso hast du nichts gesagt? Wirst du den Job annehmen? Brauchst du Geld? Ich kann dich unterstützen, Jax. Immerhin leben wir jetzt zusammen." erklärte sie mir sanft und nahm meine Hände in ihre.

Es kam für mich gar nicht in Frage, dass Gwen neben ihrem Studium arbeiten ging. Sie machte schon genug für mich und das konnte ich nicht von ihr verlangen. Nein, ich würde das allein hinbekommen. Irgendwie. Mom hatte es doch auch immer allein geschafft. Uns hatte es nie an etwas gefehlt, und ich hoffte ich bekam es genauso gut wie sie hin.

"Ich will kein Geld von dir, Süße. Du hilfst mir schon genug in dem du hier bei mir bist. Außerdem kann ich ja nicht auf meiner faulen Haut sitzen. Deshalb nehme ich den Job an. Es wird mir gut tun den Tag über beschäftigt zu sein." erklärte ich ihr und gab ihr einen sanften Kuss auf die Wange.

Meine Freundin betrachtete mich eingehend. Ich hoffte sie bohrte nicht weiter nach. Ich wusste ich konnte ihr alles sagen, aber es gab eben Dinge die man allein regeln musste. Ich wollte ihr nicht meine Sorgen aufhalsen. Dafür liebte ich sie zu sehr. "Du bist nicht faul." warf sie dann ein und wir lächelten beide leicht.

"Ich hoffe dennoch, dass du mit mir sprichst, wenn dich was bedrückt, Jaxibär. Wir sind ein Team und allen voran eine Familie." erinnerte sie mich eingehend. "Und ich liebe dich." fügte Gwen sanft hinzu und wandte sich dem Abwasch zu.

Ich trat hinter meine Freundin und legte meine Arme um sie, ehe ich mein Gesicht an ihrem Hals vergrub. "Und ich liebe dich." hauchte ich ihr zu uns gab ihr noch einen weiteren Kuss. Dann löste ich mich von ihr um mir ein Geschirrtuch zu schnappen und abzutrocknen.

"Kommt Luke denn eigentlich allein im Haus zurecht? Du hast mir noch gar nicht erzählt wie deine Eltern reagiert haben, dass du bei mir eingezogen bist." erkundigte ich mich dann bei ihr und sie lächelte sanft.

"Lukey kommt schon klar. Entweder ist er sowieso mit Robert und Zac unterwegs oder Lyanna ist bei ihm. Ich hoffe nur, dass sie Luke bald erzählt, dass sie wieder in die Hölle muss. Und was meine Eltern betrifft, naja du kennst sie.

Sie waren zwei Tage da und sind dann schon wieder aufgebrochen. Sie meinten lediglich, dass ich ja erwachsen bin und selbst entscheiden kann. Naja, wie auch immer. Ich bin froh hier zu sein, hier bei dir." erzählte Gwen mir und drückte mir einen Kuss auf die Wange, ehe sie mir einen Teller reichte.

Ich nickte und sah Gwen an, dass sie traurig wegen ihrer Eltern war. Aber das war früher schon so gewesen. Morgan und Oliver Daniels waren ihr und Luke mehr Eltern, als es ihre eigenen jemals waren und das fand ich echt scheiße. Aber was sollte man da machen? Meine Freunde schienen das im Laufe der Zeit akzeptiert zu haben.

Als wir mit dem Abwasch fertig waren, entschieden wir uns etwas spazieren zu gehen, ehe Gwen nachher noch ein wenig für die Uni lernen musste. Ich entschied mich in dieser Zeit etwas auszupowern und rief Zac an ob er nicht auch Lust hätte. Das Problem war, dass die anderen Jungs nicht stark genug waren als Menschen und ich wollte ihnen nicht weh tun. Naja und bei Zac als Engel musste ich mir da keine großen Gedanken machen.

Ich war froh als mein Kumpel zusagte und waren etwas später beim vereinbarten Treffpunkt. Als ich auf Zac zu ging, klatschten wir ein. "Hey Jax, alles klar?" begrüßte er mich.

Ich war froh dass Zac Zeit hatte und ich lächelte leicht. "Ja sicher. Und bei dir?" entgegnete ich ihm und Zac nickte. Wir standen vor einem Studio, welches dafür Werbung machte verschiedene Kampfstiele zu trainieren, unter anderem Boxen. "In dem Studio da sollen einige Profis trainieren und ich dachte mir wir sehen es uns einfach mal an. Also wenn das für dich okay ist?" erklärte ich dem Halbengel und er nickte.

"Klar, warum nicht. Das ist mal was neues." meinte er und ich grinste. Dann betraten wir auch schon das Studio, meldeten uns an und gingen uns umziehen. Schließlich sahen wir uns neugierig um. "Ich war wirklich froh, dass du dich gemeldet hast zum Dampf ablassen. Das kann ich wie du dringend gebrauchen." gab Zac dann vor mir zu.

Wir gingen als erstes zu den Boxsäcken um uns ein wenig warm zu machen und ich fragte Zac was denn los sei. Ich dachte er würde mit Amy auf Wolke Sieben schweben. Aber dann erzählte er mir von Lucifer und Michael und was es mit der Feindschaft der Beiden auf sich hatte. Das war krass. Vor allem da ich auch Lillith von meiner Zeit in der Hölle gut kannte, immerhin war sie die beste Freundin meines Dad's.

Ich dachte ein wenig nach, während ich begann auf den Sack vor mir einzuschlagen und musste an die Prophezeiung denken. Vielleicht schafften es Zac und Amy ja dass sich die beiden Engel wieder vertrugen? Diese ganze Feindschaft war überholt. Wir waren zwar verschiedene Wesen, aber wollten doch im Grunde alle nur das selbe, oder?

Forbidden Love - Era of ShadowsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt