Kapitel 10

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Lucifer
by MusicalGirl200

Da es in letzter Zeit wirklich anstrengend war und ich auch so viel um die Ohren hatte, wollte ich mir jetzt ein Bad gönnen. Und da unsere Hölle dank Lillith und mir von Natur durchzogen war, gab es diese wundervolle Quelle hier. Außerdem konnte ich ganz Ich selbst sein und meine Flügel zeigen, wann ich wollte.

Ich schälte mich aus meiner Kleidung und ließ meine schwarzen Flügel erscheinen. Das fühlte sich gut an. Doch dann spürte ich deutlich Lillith. Aber als ich meinen Blick zu ihr wandte, versteckte sie sich hinter einem Baum. Wieso versteckte sie sich?

„Du musst dich nicht verstecken, Lillith", sagte ich zu meiner guten Freundin und zog meine Flügel wieder ein, ehe ich in die heiße Quelle stieg. Ich tauchte einmal unter und als ich wieder an die Oberfläche kam, strich ich mir mein nasses Haar nach hinten. Hier hatte ich schon immer Ruhe und Entspannung gefunden. Ich verstand nicht, was sie hatte. Ich hatte kein Problem damit, dass mich jemand unbekleidet sah. „Ich äh, wollte dich nicht stören. Ich äh, komme später wieder. Wenn du fertig bist", antwortete Lillith mir ohne aus ihrem Versteck zu kommen.

Ich lächelte leicht. Endlich sprach Lillith wieder wie sonst mit mir, wenn auch etwas verlegen. Seit wir auf der Erde gewesen waren, hatte sie sich seltsam verhalten. „Du weißt, du störst mich nie, Lillith. Warte einen Moment", sagte ich zu ihr und stieg aus dem Wasser. Ich schnappte mir mein Handtuch und band es mir um. Dann ging ich auf Lilliths Versteck zu. „Ok Lillith, was hast du auf dem Herzen?", fragte ich sie sanft.

Lillith starrte mich förmlich an und schien es die Sprache verschlagen zu haben. Was war mit meiner besten Freundin nur in letzter Zeit los? „Ich äh, du... Lucifer du solltest dir wirklich was anziehen", meinte sie immer noch verlegen und wollte gehen, als ich meine Hand auf ihren Arm legte.

So verlegen kannte ich Lillith ja gar nicht. Zuerst versteckte sie sich und jetzt wollte sie die Flucht ergreifen. „Lillith, was ist los? Zuerst bist du plötzlich so distanziert, seit wir auf der Erde waren. Und dann versteckst du dich vor mir und jetzt willst du förmlich vor mich flüchten. Was habe ich nur so verdammt falsch gemacht?", fragte ich sie gerade aus.

Aus gequälten Blick sah Lillith mich an und schien erneut nicht zu wissen, was sie sagen sollte. "Du hast nichts falsch gemacht. Zurück auf die Erde zu gehen hat ein paar alte Wunden aufgerissen und jetzt wo du eine Tochter hast, weiß ich nicht welche Rolle ich bei all dem spiele. Ob du mich überhaupt noch brauchst. Aber ich brauche dich und all das macht mir Angst, Lucifer. Ich will dich einfach nicht verlieren", erklärte sie mir traurig.

Ich sah Lillith sanft an. „Ich wollte nie alte Wunden aufreißen, Lillith. Ich hatte gesehen, wie traurig es dich gemacht hat, dass Lyanna und Saphira auf der Erde sind, immerhin bist du für sie ihre Mutter. Ich wollte dich damit glücklich machen, dass du sie besuchen kannst. Und natürlich will ich dich nach wie vor an meiner Seite wissen, Lillith.

Das wird sich niemals ändern, auch nicht, dass ich Vater bin. Wir sind ein unschlagbares Team und du bist mir ebenso wichtig. Ich möchte, dass es dir gut geht. Du weißt, ich würde dir nie weh tun wollen, Lillith", erklärte ich meiner langjährigen Freundin ruhig. So etwas durfte sie niemals denken.

Ein leichtes Lächeln umspielte Lilliths Lippen und sie legte ihre Hand an meine Wange. "Ich weiß", entgegnete sie mir sanft. „Irgendwann muss jede Mutter ihre Kinder ziehen lassen. Saphira und Lyanna sind starke Frauen. Sie kommen mit allem zurecht. Sie müssen jetzt ihren eigenen Weg gehen, auch wenn Lyanna in deinem Auftrag handelt.

Aber ich... Die Erde... Es gibt Personen, ohne die man nicht Leben kann, Lucifer. Ich verdanke dir so viel und dafür liebe ich dich. Bitte verlass mich nicht. Es ist meine Bestimmung an deiner Seite zu sein." Ich sah Lillith sanft an. „Ich verlasse dich nicht, Lillith. Das habe ich nie und werde ich nie", erklärte ich meiner allerbesten Freundin, als ich die Präsenz eines Dämons spürte. Ich sah sofort zu ihm. „Tut mir leid zu stören mein König und Lillith. Aber ich habe keine guten Nachrichten", begann er und sofort war ich alarmiert.

War etwas mit meiner Tochter? Oder mit Lyanna und Saphira? Oder Jaxon? „Was ist passiert?", forderte ich meinen Dämon sofort auf zu sprechen. „Mischwesen sind in Lake Charles. Sie sind auf der Jagd nach Halbengeln", erklärte er mir. Das war gar nicht gut. „Sende Dämonen aus, dass sie versuchen die Mischwesen ausfindig zu machen. Und solltet ihr welche finden, werde ich mich ihrer annehmen", gab ich meine Anweisungen. Der Dämon nickte und ging wieder.

„Es tut mir leid, Lillith. Ich muss auf die Erde und meine Tochter und Lyanna, Saphira und auch Jaxon warnen. Möchtest du mich begleiten, oder willst du mich lieber hier vertreten?", fragte ich sie sanft. Aber hier musste sofort gehandelt werden.

Forbidden Love - Era of ShadowsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt