Idea No. 7

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Ein wenig Glück war wohl doch noch auf meiner Seite

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Ein wenig Glück war wohl doch noch auf meiner Seite. Während ich die Uniform ablegte und in meinen langen, dunkelblauen Rock und mein beigefarbenes Crop-Top stieg, tauchte Mrs. Man nicht auf. Sie musste aufgehalten worden sein oder hatte sich direkt an die Personalleitung gewendet, um meine Kündigung gültig machen zu lassen.
Da ich keine Zeit verschwenden wollte, zog ich nur schnell meine durchgelaufenen Converse an und stopfte die offenen Schnürrsenkel so gut es eben ging in die lockeren Seiten, schulterte meinen Rucksack und verließ das Gebäude auf direktem Weg. Zumindest auf dem direkten Weg, auf dem Mrs. Man mir ganz sicher nicht begegnen würde, nämlich durch einen der Gastausgänge.
Und so stand ich einfach vor dem Hotel. Ohne Job, mit fünfundsechzig Prozent weniger Einkommen. Das hier war einer der schrecklichsten Jobs gewesen, die ich je hatte annehmen müssen, aber es war immerhin eine annehmbare Einkommensquelle gewesen. Jetzt hatte ich nur noch meinen Wochenendjob in der kleinen Bäckerei in meiner Nähe und mit dem würde ich mich wohl kaum über Wasser halten können.
Ich hätte noch stundenlang vor dem Eingang zum Hotel stehenbleiben können, wenn sich nicht gerade ein Mann in betongrauem Anzug darüber beschweren würde, dass ich hier den ganzen Eingang blockierte. Am liebsten hätte ich ihm hinterher gerufen, dass er einfach an mir hätte vorbeigehen können, statt mich beinahe anzurempeln, da der Hoteleingang doppeltürig war. Machen Sie doch die Augen auf und meckern nicht, ich habe hier gerade immerhin eine leise Lebenskrise und weiß nicht, wohin mit mir, weil sich, einfach nach Hause zu gehen, einfach schrecklich anfühlen würde. Aber ich blieb weiter still und wandte mich dann ab, ehe die Tür hinter dem Hotelgast zufallen konnte.

"Im Binna! Warten Sie!", rief jemand mir nach, als ich gerade auf die nächste Straße abbiegen wollte.
Ich hatte nicht vor zu warten, nicht auf Kim Namjoon, dem ich es zum Teil zu verdanken hatte, dass ich meinen Job los war. So gut es mir gelang zog ich meine Schritte an, doch er war schneller. Ich verdamme alle langen Beine dieser Welt. Vor allem seine. Und halboffene Schuhe. In diesem Sinne meine.
Schnaufend kam er neben mir an. Als er anfing zu reden, war von Atemlosigkeit aber keine Spur mehr. Sportlichkeit sei auch verdammt.
"Es tut mir leid, dass das so eskaliert ist. Ich hab noch einmal versucht mit dieser Frau zu sprechen, aber sie ist wie ein sturer Felsbrocken, der sich einen in den Weg stellt, wenn man vorbei will."
Bei dieser Metapher konnte ich nicht anders, als ihm einen Seitenblick zuzuwerfen, während ich die Straße hinüber eilte. Die monströse Mrs. Man war wirklich ein sturer Felsbrocken.
Aber ich konnte ihm jetzt nicht recht geben. Nicht wenn ich, unter anderem dank ihm, gefeuert worden war.
"Wären Sie mir nicht, bloß bekleidet in einem Handtuch, hinterher gelaufen, wäre das alles nicht passiert. Lassen Sie mich jetzt, ich muss mir einen neuen Job suchen."
Aber er ließ mich nicht. Er lief bis zur nächsten Kreuzung mit mir, bis über die nächste Ampel, bis zu dem Punkt, an dem es mir zu viel wurde und ich anhielt.
"Was?! War das alles nicht schon genug? Wir mochten uns auf der Messe und an der Bushaltestelle kurz verstanden haben, aber das bedeutet nicht, dass Sie mir hinterher laufen sollen. Könnten Sie bitte einfach gehen?"
Diese Situation war so abstrus. Genauso wie alles Situationen mit Kim Namjoon zuvor. Aber dieses Mal war ausnahmsweise nicht ich diejenige, die sich idiotisch benahm. Oder war ich es doch?
Zumindest trat ich einen unangenehmen Schritt zurück, weil mein Wutausbruch vielleicht nicht nur gegen ihn gerichtet war, auch wenn er ihn nun zu spüren bekam.
"Nur einen kurzen Augenblick. Ich will Ihnen ein Angebot machen."
"Ein A- ... wie bitte kommen Sie jetzt darauf? Oh mein Gott, bitte Gehirn, lass das alles nur ein Komatraum sein, weil ich mir auf der Messe doch den Kopf angeschlagen und ein wenig Gehirnmasse verloren habe."

The Self-Love Story || kim namjoonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt