Idea No. 14

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~Namjoon~

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~Namjoon~

Wenn ich schon vorher von Binnas Anblick umgehauen worden war, dann war ich definitiv nicht vorbereitet auf den heutigen Anblick nach ganzen drei Wochen. In den Strahlen der Sonne, die hinter Binna aus voller Kraft schien, wirkte sie wie eine traumgleiche Erscheinung, vollkommen gehüllt in weiß und hellblau. Ich erlaubte meinen Gesichtszügen gar nicht erst, sie anzusehen wie ein ertrinkender Seemann, der im Delirium seiner letzten Sekunden eine Sirene sah. Stattdessen begrüßte ich sie mit dem breitesten Lächeln, das ich zustande brachte und hoffte, dass ich damit zumindest aussah wie ein normaler Mensch.
Zum Glück war sie etwas zu früh gekommen. Das gab mir etwas Zeit, mich noch einmal zu Entschuldigen und mir in meinem Schlafzimmer durch die Haare zu fahren, während ich fast gierig die Luft einsog, die mir einen klaren Kopf geben sollte. Aber das war alles nicht so einfach, wenn Binna unten saß und sich im Grunde genommen nichts geändert hatte. Ich hatte es schon bei dem Telefonat mir ihr bemerkt und das Gefühlschaos zurückgedrängt. Das war allerdings nicht mehr möglich, sobald sie vor mir aufgetaucht war.
Allerdings hatte ich jedes Glücksgefühl schnell wieder zunichte gemacht, als ich wohl eine unausgesprochene Barriere durchbrochen hatte. Ich hätte nicht danach fragen sollen, wie es Binna in den letzten Wochen ergangen war. Sie war sichtlich angespannt über meine Frage. Vermutlich war ich bereits dabei schon zu weit gegangen. Immerhin hatte sie mir unmissverständlich deutlich gemacht, dass sie unsere Beziehung nicht über einen Bekanntheitsgrad hinauswachsen lassen wollte. Vermutlich wollte sie es nicht einmal dazu kommen lassen. Dabei hatte ich wirklich dass Gefühl gehabt, dass wir uns trotz allen Widrigkeiten gut verstanden. Sogar mehr als gut.
Aber vielleicht hatten meine Freunde recht gehabt und ich war einfach zu pushy gewesen.

Nun saßen wir hier und ich ging mit Binna sachlich den Vertrag durch, den ich mit viel Überzeugungskraft und noch mehr Glück mit der Universität ausgehandelt hatte. Mein Agent hatte mich unterstützt, auch wenn er mir immer wieder seltsame Blicke zugeworfen hatte, als ich ihm meinem Fall abermals erklärt hatte. Da ich aber den besten und verständnisvollsten Agenten überhaupt hatte, half er mir, etwas mit der Universität auszuhandeln. Also war Binna nun mit an Bord, zumindest, wenn sie jetzt noch zusagte.
Ihre Wimpern berührten beinahe ihre weich geschwungenen Wangenknochen, als sie die Bedingungen des Vertrages durchlas. Das Schreiben war eigentlich eine eins zu eins Kopie meines eigenen Vertrages, bis auf den Unterschied, dass Binna hier eine Assistenzstelle angeboten wurde und keine Dozentinnenstelle. Ich wusste also selbst genau, was drinstand, hatte mir alles aber noch einmal genau angesehen, falls sie Fragen zum Vertrag hatte.
Es dauerte allerdings nicht lange, da fragte Binna nach einem Kugelschreiber und unterschrieb das Schreiben mit schnellen und scharfkantigen Zügen. Ich musste zugeben, dass ich eine weichere, rundere Unterschrift erwartet hatte. Eine Unterschrift, die etwas mehr so war, wie Binna. Aber das hier war keine schlechte Überraschung. Alleine ihre Unterschrift zeugte davon, dass sie sie selbstbewusst setzte.

"Okay, reden wir über den Ablaufplan. Ich habe schon einen Zusammengestellt, habe aber noch zwei Kurstage unbelegt. Ich wollte dich fragen, ob du einen davon selbst leiten willst? Das ist kein muss, immerhin bist du eher zu meiner Unterstützung eingestellt, um eine zweite Meinung zu Kursmaterialien und Themenpunkten abzugeben und mir die Planung etwas zu vereinfachen. Aber ich wollte dich wenigstens fragen, ob du interesse hättest. Immerhin schreibst du selbst gerne, oder?" Ich fragte sie das, als wüsste ich es nicht, dabei hatte ich ihren Ideenstrom aus eigener Hand mitbekommen. Ganz anders als meiner, schien er bei ihr regelrecht sturzbachartig zu fließen. Vielleicht konnte sie den Kursteilnehmern einen wahren Input geben, nicht so wie ich, der momentan nur von vergangenen Erfahrungen, was das Schreiben anging, sprechen konnte.
Nachdem es kurze Zeit gut für meinen Entwurf aussah, war alles den Bach runter gegangen, nachdem zwischen Binna und mir temporär der Kontakt abgebrochen war. Und auch jetzt wusste ich, dass ich nicht so einfach wieder ine Schreiben reinkommen würde.
Nach Binnas Anruf vor drei Wochen hatte ich meinen Laptop aufgeklappt und wollte an meinem Manuskript weiterschreiben. Aber alles, was mir in den Sinn kam, war schlecht und viel zu real. Alles, was ich bis dahin geschrieben hatte, war viel zu wenig Fiktion gewesen.
Also hatte ich mir eine Kopie angelegt und das aktuelle Dokument Zeile für Zeile gelöscht, hatte dabei zugesehen, wie die abertausenden von Zeichen von der Seite verschwanden. Beinahe so, als wäre Binna vor meinen Augen langsam verschwunden, dabei war ihr Abschied, wenn auch nur für kurze Zeit, ziemlich abrupt gewesen.
Und jetzt, wo sie wieder hier war, konnte ich das alles nicht einfach wieder aufnehmen, denn jetzt war es anders. Es musste anders sein, weil sie es so wollte. Ich musste mich zusammenreißen, mir nicht wieder Dinge auszumalen, die sein könnten. Ein lockeres Essen, um sich richtig kennenzulernen, spontane Spaziergänge, Gespräche, die ich mit niemand anderem haben wollte. Aber das würde ich nicht haben. Nicht mit ihr. Und das musste ich akzeptieren.

Während meine Gedanken abgeschweift waren, schien Binna sich entschieden zu haben.
"Ich würde sehr gerne eine Sitzung gestalten. Was hast du denn bisher ausgearbeitet?"
Ich zeigte ihr den groben Ablaufplan und erklärte, was ich möglicherweise noch verändern wollte.
"Wie wäre es, wenn du die dritte Sitzung mit den Writing Prompts an die Introduction anhängst oder mit der zweiten Sitzung tauscht? Dann können sich die Kursteilnehmer schon einmal warm schreiben und du kannst direkt anbieten, dir die Ergebnisse der Writing Prompts einmal anzusehen, wenn jemand das möchte. Ich könnte dir helfen, durch die Einreichungen zu schauen."
Ich nickte und machte mir mit meinem Bleistift ein paar Notizen.
"Das klingt gut. Dann kann ich ab Sitzung drei etwas mehr in die Tiefe gehen. Was hälst du von den letzten beiden Sitzungen? Soll ich sie auch tauschen?"
Binna verzog den Mund und schüttelte den Kopf.
"Die sind gut so. Ich würde vielleicht bei einer der freien Sitzungen in der Mitte des Semesters eine Brain-Storming-Sitzung für die Studienleistung einplanen. Zumindest fünfundvierzig Minuten. Dann trauen sich die Teilnehmer meistens etwas mehr, das Thema Studienleistung anzusprechen. Was die Teilnehmer angeht, die eine außerstudentische Leistung erbringen, gilt das selbe, vielleicht sogar noch etwas mehr, weil sie das studentische Umfeld meistens nicht gewohnt sind. Beispielsweise bei Schülern, die ein Schnupperseminar belegen. Das bringt ein bisschen Sicherheit."
Ich musste nicht zweimal nachdenken, Binnas Vorschlag in eines der freien Sitzungen einzutragen.
"Willst du dann den Rest füllen und dir für die andere freie Sitzung auch etwas überlegen?"
"Klar. Wir könnten einen Team-Schreib-Workshop machen. Ein bisschen wie ein Parcours. Jeder schreibt ein oder zwei Sätze und die Geschichte wird weitergereicht. Jeder Zettel bekommt ein anderes Thema und die Geschichten, die entstehen werden von allen gespeißt. Danach werden die einzelnen Geschichten vorgelesen. Das wäre mal was anderes und sicherlich ziemlich spannend."

Die Art, wie Binna dachte, wurde von Wort zu Wort, das sie in meiner Gegenwart zum Ausdruck brachte, besser und besser. Ihre Idee war wunderbar. Ich musste ihr nicht einmal zustimmen, ich schrieb alles direkt auf.
"Damit haben wir deine Sitzungen auch schon vollständig. Vielleicht hätte ich dich früher dazuholen sollen. Ich habe alles solange hin und her geschoben, bis ich halbwegs zufrieden war. Dank dir ging alles viel schneller."
Sie war erst eine gute Stunde hier und wir hatten bereits ihren Vertrag und den Ablaufplan besprochen. Jetzt mussten nur noch die genauen Inhalte zusammengestellt werden.
"Ich weiß, heute standen nur der Vertrag und der Sitzungsplan an, aber hättest du Lust, noch etwas zu bleiben und mir bei der genauen Gestaltung der ersten beiden Sitzungen zu helfen? Ich habe schon ein bisschen was zusammengestellt, aber das ist alles noch nicht so ausgereift."
"Auf jeden Fall!", sagte Binna. Sie schien ganz in ihrem Element zu sein. Der Ton, mit dem sie mir antwortete, ließ sie regelrecht vorfreudig darauf wirken. Es war bestimmt nur mein eigener Wunsch, dass ich mir einbildete, sie wollte die Zeit in erster Linie mit mir verbringen. Aber durch die flüssige Zusammenarbeit zwischen uns, fühlte ich eine besondere Verbindung zu ihr. Mit ihr klappte alles viel besser und mein Durchblick war viel klarer. Plötzlich fühlte sich das Gestalten dieses Kurses nicht mehr stressbesetzt an, sondern füllte mich mit echter Vorfreude auf das, was kam.
Ich öffnete also die Dokumente, die ich bisher ausgearbeitet hatte und wir setzten uns Schulter an Schulter vor meinen Laptop und tauschten angeregt Ideen aus, um so die perfekten ersten Sitzungen des Seminars zu erarbeiten.

Ich öffnete also die Dokumente, die ich bisher ausgearbeitet hatte und wir setzten uns Schulter an Schulter vor meinen Laptop und tauschten angeregt Ideen aus, um so die perfekten ersten Sitzungen des Seminars zu erarbeiten

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[Hello!
Die Schulanfangswoche ist überstanden und ich habe in den letzten drei Tagen bestimmt 500 Bücher eingeschweißt. Wir haben allein am Donnerstag auf jeden Fall über 600 One Cut Hüllen verbraucht (das sind Hüllen, die direkt um die gebundenen Schulbücher passen und nur am Ende einmal abgeschweißt werden müssen, deswegen One Cut. :D)
Eben habe ich Today I'll Talk to Him beim Lesemarathon weitergelesen und dabei sind mir immer wieder Ideen für TSLS gekommen, obwohl die Stories nicht verschiedener sein könnten. Aber okay, mir kommen auch immer Ideen, während ich Mord auf Ex höre, also sollte mich das nicht wundern.
Das war's aber zu mir und zur Story. Ich hoffe, euch hat das Kapitel gefallen und wir lesen uns nächsten Sonntag hier wieder! Habt noch ein schönes Wochenende! ~<3]

The Self-Love Story || kim namjoonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt