Idea No. 15

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Die Zeit verging rasend schnell

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Die Zeit verging rasend schnell. Zwischen unseren fruchtbaren Brainstorming-Sessions bestellten wir etwas zu essen und machten es uns mit einem regelrechten Festmal an bestellten Speisen auf Namjoons Terasse bequem. Danach arbeiteten wir weiter, bis die Sonne begann unterzugehen. Als es kälter wurde, verzogen wir uns zurück ins Wohnzimmer.
"Namjoon, bis wann fahren die Busse zurück in die Seouler Innenstadt?" Die Sonne tauchte den Himmel bereits in ein dunkles Orange mit Spuren von rosa.
Namjoon linste auf seine Armbanduhr, statt auf die Zeit auf seinem Laptop zu schauen. Als er bemerkte, wie spät es bereits war, katapultierte er besagtes Gerät beinahe von seinem Schoß. Ich war erstaunt von meinen Reflexen, die meine Hand schnell wie eine Viper hervorschießen ließen, um den Laptop vor dem Fall zu bewahren.
Wir hielten beide kurz inne, dann atmeten wir gemeinsam erleichtert aus.
"Der nächste Bus kommt in zehn Minuten. Danach fahren sie nur noch alle zwei Stunden bis Mitternacht. Ich bringe dich eben zur Haltestelle."
In Namjoons schönem Flur streiften wir uns unsere Schule über und Namjoon reichte mir meine Totebag, die ich beinahe vergessen hätte. Vor der Tür schlang ich meine Arme um mich und Namjoon hielt noch im Türrahmen inne.
"Einen Moment, ich renne nochmal nach oben."
Ich stellte also einen Fuß in die zu fallende Haustür und sah ihm verdutzt nach, während er etwas ungelenk und noch mit seinen Schuhen die Treppen hinaufrannte und nur ein paar Sekunden später wieder erschien. In der Hand hielt er ein gefaltenes, dunkelblaues Sweatshirt.
"Hier, du hast immerhin noch einen weiten Weg vor dir."
Ich wollte bereits ablehnen und ihm sagen, dass ich das schon aushalten würde, immerhin würde es im Bus sicherlich viel wärmer sein. Aber Namjoon schien mir meinen Einwand bereits vom Gesicht ablesen zu können und schüttelte das Sweatshirt bereits aus, damit es ausgebreitet vor mir herumbaumelte, bis ich es dankend entgegennahm.

Während wir zur Bushaltestelle hinabliefen hielt Namjoon meine Tasche fest und ich zog mir das Sweatshirt über den Kopf. Ich merkte, wie sich dabei meine Frisur lockerte und löste gleich darauf das Haargummi und die Spangen, bis mir meine Haare über den Rücken fielen. Nur die nervigen Stirnfransen steckte ich schnell mit den Spangen zurück.
"Danke", sagte ich, als ich meine Tasche wieder entgegennahm.
Dann standen wir still an der Bushaltestelle. Wir standen nah beieinander, ohne uns aber zu berühren. Die Grillen im hohen Gras gegenüber zirpten laut, die Vögel in den Bäumen sangen ihre letzten Lieder und der Geruch von sonnengewärmter Erde wurde ersetzt vom Geruch des kälter werdenden Abends.
Fünf Minuten nachdem wir an der Haltestelle angekommen waren, war der Bus in der Ferne zu sehen.
"Schreib mir, sobald du Zuhause angekommen bist. Oder ruf mich an, nachdem du aus dem Bus gestiegen bist. Ich finde es immer gruselig am späten Abend alleine in der Großstadt rumzulaufen."
"Oh, keine Sorge, ich habe meine Methoden, seltsame Leute loszuwerden. Das letzte mal, als mich ein gruseliger Mann angesprochen hat, habe ich mein Handy rausgeholt und so getan, als würde ich die menschenopfernde Sekte anrufen, der ich vermeintlich angehöre und ihnen sagen, dass ich unseren nächsten Sünder gefunden habe und ihn gerade zu unserer Ritualbasis führe. Ich habe noch nie jemanden schneller rennen sehen. Mein Verteidigungsmechanismus funktioniert etwas besser, wenn zu viel Adrenalin durch meinen Körper geschickt wird."
Namjoon sah mich an, sein Mund war leicht geöffnet und er rang sichtlich nach Worten. Als er sie gefunden zu haben schien, hatte der Bus uns schon fast erreicht.
"Versprich mir, dass du mich anrufst, sobald du ausgestiegen bist, Binna."
Der Bus hielt vor uns und öffnete seine Türen. Niemand stieg aus, also blieb mir nicht viel Zeit.

The Self-Love Story || kim namjoonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt