Idea No. 18

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Während des Seminars dachte ich, ich befände mich in einem Albtraum

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Während des Seminars dachte ich, ich befände mich in einem Albtraum.
Zuerst war der Raum nur spärlich gefüllt gewesen. Ein, zwei Studenten hatten in der Mitte des Raumes gesessen und und freundlich gegrüßt. Als sich der Raum allerdings mehr und mehr füllte, setzte bei mir die Nervosität ein. Ich hatte das Gefühl, es hörte gar nicht mehr auf.
"Ich dachte, es nehmen vielleicht fünfzehn Leute teil", flüsterte ich Namjoon zu und beäugte die ruhig wartenden Menschen aller Altersklassen.
"Die Nachfrage war letztlich doch etwas größer als gedacht, also habe ich die Teilnehmerzahl auf fünfundzwanzig angehoben. Gerade, weil ich dich jetzt als Assistentin dabei habe, dachte ich, wäre das machbar."
Namjoons Lächeln war so warm und zutraulich, dass ich ihm fast glaubte, dass das Seminar zu zweit schon irgendwie machbar war, aber dann traten die letzten drei Teilnehmerinnen ein und ich stieß ein leises "Oh nein" aus.
"Huh?", fragte Namjoon und sah in die Richtung der drei Schülerinnen, die lachend den Raum betraten.
Genau in dem Moment entdeckten sie auch uns. Mit Namjoon werden sie wohl gerechnet haben, immerhin war er derjenige, der das Seminar leitete, also legten sich ihre überraschten Blicke auf mich. Dann sahen sie einander an, führten einen stummen Austausch mit ihren Blicken und begannen zu grinsen. Naja, das Mädchen mit dem Bob und das mit dem Fransenpony zumindest. Bei dem Mädchen mit dem Pixie-Cut sah es eher so aus wie ein Schmunzeln.
Namjoon bewegte sich neben mir und schließlich spürte ich seinen Atem an meinem Ohr, als er mir zuflüsterte: "Kennst du die drei?"
Fassungslos drehte ich mich zu Namjoon um und flüsterte mit hoher Stimme zurück: "Das sind die drei Mädchen aus dem Bus!"

Namjoons Miene blieb jedoch verwirrt, als ich ihm den Hinweis gab, also musste ich alleine unter dem frechen Grinsen der dreien leiden, als sie sich genau in die Reihe vor unserem Schreibtisch setzten.
Zum Glück stand Namjoon bereits auf, um die Anwesenheit zu kontrollieren und alle Teilnehmer konzentrierten sich auf ihn. Ausnahmslos. Es war fast, wie bei seiner Lesung auf der Buchmesse. Die Teilnehmer des Kurses hingen an Namjoons Lippen, dabei las er nur ihre Namen vor. Ich hing an seinen Lippen, obwohl er bloß die Teilnehmer aufrief.
Danach stellte er mich vor und ich musste wohl oder übel aufstehen und in die Runde winken. Ich konnte erst wieder aufatmen, als ich mich zurück in meinen Stuhl sinken lassen konnte und Namjoon mit dem Rest fortfuhr.

~*~

Am Ende der ersten Sitzung verabschiedeten wir die Teilnehmer. Einige blieben noch ein paar Minuten da und wollten mit Namjoon sprechen. Ich sammelte derweil die Kursmaterialien ein, die liegengelassen werden konnten.
Während ich von Tisch zu Tisch ging, bemerkte ich plötzlich, dass ich verfolgt wurde. Ich drehte mich überrascht um und sah mich den drei Highschoolern entgegen, die mich erwartungsvoll ansahen.
"Miss Im", sagte das Mädchen mit dem Fransenpony und den langen, welligen Haaren. Ohne ihre Schuluniform sah sie eigentlich gar nicht aus wie eine Highschool Schülerin. Sie konnte glatt als Zwanzigjährige durchgehen. Vielleicht lag das an dem beinahe professionell aussehenden Makeup, das sie trug.
"Ja?", fragte ich und versuchte mit meine Nervosität nicht anmerken zu lassen.
"Haben Sie einen Moment Zeit?"
Überrascht blinzelte ich. Das hochgewachsene Mädchen mit dem Pixie-Cut hielt ein paar Blätter in der Hand, das Mädchen mit dem Bob sah mich beinahe beschwörend an. Sie war kleiner als ich, was schon was heißen mochte, war aber nicht weniger furchteinflößend als ihre Freundinnen. Ich konnte nicht einmal sagen, warum ich mich besonders hilflos in Gesellschaft der drei fühlte. Vielleicht lag es daran, dass diese Mädchen genau das widerspiegelten, was freche Teenager in meiner Vorstellung ausmachte.
"Uhm, ja klar. Was gibt's?"
"Miss Im, Mr. Kim hat uns zu Ihnen geschickt, weil er der Meinung ist, dass Sie uns besser weiterhelfen können, als er."

The Self-Love Story || kim namjoonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt