Idea No. 10

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Es war bereits sieben Uhr morgens und mein Gehirn war so ausgelaugt, aber ich konnte nicht aufhören zu schreiben

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Es war bereits sieben Uhr morgens und mein Gehirn war so ausgelaugt, aber ich konnte nicht aufhören zu schreiben. In den letzten dreizehn Stunden hatte ich mich nur einmal von meinem Platz auf dem Teppich vor meinem Wohnzimmertisch wegbewegt und das nur, weil das gestern eindeutig zu viel Milchshake für eine Person meiner Statur und meines Blasenvolumes gewesen war. Ich hatte nur ganz knapp der Versuchung widerstanden, meinen Laptop einfach mit zur Toilette zu nehmen und dort weiterzuschreiben. Mein gesunder Menschenverstand hatte wenigstens da die Oberhand gewonnen und mir davon abgeraten, weil es erstens super unhygienisch war und ich zweitens, wenn wir mal ehrlich waren, nie wieder von dieser Toilette aufgestanden wäre, um bloß nicht das Wort, den Satz oder die nächste Szene zu verlieren, die mir im Kopf umherschwebte.
Das erstaunliche an diesem Entwurf war, ich schrieb einfach drauf los. Es gab noch kein festes Genre. Ich schwebte zwischen einer Romantasy, einem reinen Fantasyroman und einem Thriller mit übersinnlichen Elementen. Bisher sah es danach aus, als würde sich der Thriller durchsetzen, da meine markaberen Gedanken gerne die Oberhand gewannen. Ich war mir noch nicht sicher, ob ich überhaupt in so ein schwieriges Genre einsteigen wollte, immerhin hatte ich mich bisher immer nur an Romcoms oder YA-Titeln versucht. Bis mein Leben nichts mehr hergegeben hatte, was in eines dieser Genre gepasst hätte.
Aber genug des Trübsinns, ich hatte ein Buch zu schreiben!
Genau jetzt.
Ich sagte JETZT!
Meine Augen spielten mir einen Streich, denn die schwarzen Zeilen vermischten sich mit den weißen. Irgendwann war einfach alles nur noch grau. Und als ich das nächste Mal auf die Uhr sah, war es halb acht morgens.

Stöhnend stand ich auf und rieb mir über das Gesicht. Ich sollte mich umziehen, endlich mal raus aus der Kleidung von gestern. Vielleicht tat mir ja eine Dusche gut und mein Kopf konnte weiter arbeiten. Immerhin hatte sich endlich eine, nein, es hatten sich hunderte Ideen geformt. Die konnte ich nicht verschwenden.
Nachdem ich aus der Dusche kam, war es halb neun. Die meiste Zeit hatte ich eigentlich nur unter dem Wasserstrahl gestanden und die Fliesen in der Dusche angestarrt, während ich an Dinge dachte, die mir nicht mehr einfielen. Und gegessen hatte ich auch noch nichts. Vielleicht würde mir ja etwas frische Luft guttun. Das war es bestimmt.
Ich zog mich an, meine Haare waren noch nicht einmal Handtuchtrocken, doch zu mehr hatte ich keine Zeit. Auf dem Weg zum nächsten Café stolperte ich mehrere Male beinahe über meine eigenen Füße. Mit dem Handy in der Hand und halb im Delirium eine Textnachricht verfassend war das wohl auch kaum verwunderlich. Schließlich bestellte ich mir einen Eiskaffee, zwei Donuts und ein Croissant. Ein Luxus, den ich mir eigentlich nach dem Verlust meines Jobs nicht erlauben konnte, aber ich brauchte Zucker, wenn ich weiterschreiben wollte.
Keine Ahnung, wie spät es schon war, als das Türglöckchen über dem Café erklang, aber als ich Namjoon sah, setzte ich mich sofort auf und winkte laut seinen Namen rufend zu ihm herüber. Aus irgendeinem Grund freute ich mich etwas zu übermäßig darüber, dass er aufgetaucht war, aber für den Moment nahm ich es an.
"Hey, sorry, dass es etwas gedauert hat. Ich habe den nächsten Bus zurück genommen."
"Zurück?", fragte ich und biss in meinen Donut mit Schokoladenglasur. Den anderen schob ich Namjoon hin.
Er setzte sich umständlich auf die Bank und stellte seinen Koffer an deren Ende. Moment, Koffer?
"Warte", sagte ich, ein wenig wacher, ein wenig mehr da. "Warst du auf dem Weg nach Hause?"
Ich sah auf die Uhr, es war schon fast zwölf. Er hatte wirklich eine Weile gedauert und ich hatte hier stundenlang gesessen, total vertieft in meine müden Gedanken. Ich hätte in den letzten Stunden schon einige Kapitel schreiben können.
"Ja, aber das tut nicht viel zur Sache. Sag mal, Binna, geht es dir gut? Wenn du über gestern reden willst-"

The Self-Love Story || kim namjoonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt