[ 8 ] - Veränderung

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V A L E R I A

Die Sonnenstrahlen scheinen durch das Fenster über meinem Bett, während sich der Duft der frühen Morgenluft in meine Nase zieht. Es fühlt sich gut an, endlich in meinem eigenen Bett schlafen, und meine eigenen Klamotten anziehen zu können.

Ich bin schon etwas länger wach, da ich nicht gut schlafen konnte - was eigentlich sehr fragwürdig war, da sich mein Bett so weich und gemütlich anfühlt, wie ich es noch nie gespürt habe - oder zumindest kann ich mich nicht daran erinnern.
Jedenfalls traue ich mich nicht nach unten zugehen, da ich befürchte, Fabio würde dort auf mich warten. Ich finde es zwar unhöflich, jedoch will ich trotzdem eine weitere unangenehme Situation mit ihm vermeiden.

Klopf. Klopf.

Ich drehe mich augenblicklich zur Tür um, als ich  unerwartet eine männliche Stimme - Fabio's Stimme, etwas gegen die Tür sagen höre. »Valeria? Bist du wach?«

»J-ja.«, antworte ich überfordert. »Kann ich reinkommen?«, »Ja, klar.«, sage ich schnell. Langsam öffnet sich die Tür, und ich sehe einen öberkörperfreien Fabio mit verwuschelten Haaren am Türramen stehen.

Er lächelt mich nervös an. »Hast du gut geschlafen?«, »Ja.«, lüge ich. »Danke für alles, Fra.«, bedanke ich mich bei ihm. »Dafür hat man große Brüder, nicht wahr?«, lächelt er. Ich lächel dankbar zurück. Wenn ich mich nur an meinen lieben großen Bruder erinnern könnte, denke ich.

»Hast du Hunger?«, fragt er. Ich nicke. »Gut. Komm runter in die Küche, wenn du so weit bist.«, und er verschwindet von der Tür, bevor er sie wieder zuschließt.

-

Als ich fertig damit bin, meinen Pyjama auszuziehen und mir Straßenklamotten anziehe, mache ich mich auf den Weg die Treppen runter zu gehen, um die Küche aufzusuchen.

Sobald ich unten angekommen bin, öffne ich die nächste Tür, und sehen Fabio - welcher mittlerweile ein T-Shirt anhat, am Herd stehen. Ich gehe langsam auf ihn zu, und sage amüsiert:
»Du kannst kochen?«, »Ob du es glaubst, oder nicht.«, lacht er. Mein Lächeln ist traurig. Ich kann mich wirklich an nichts davon erinnern. Nicht an seine warmen Worte. Nicht daran, was für ein guter Bruder er war. Fühlt er auch so? Macht es ihn auch traurig?

»Du kannst dich schonmal an den Tisch setzen, ich bin gleich fertig.« Ohne mir es zwei mal sagen zu lassen, tue ich dies also. Ich setze mich an einen Stuhl am Esstisch, und warte bis sich Fabio mit zwei Tellern, auf denen sich Rührei befindet, in der Hand zu mir wendet. Er stellt den einen Teller vor mich hin, und setzt sich auf den Stuhl direkt neben mir am Esstisch, als er den anderen Teller vor sich hinstellt.

-

Nachdem wir friedlich unsere Eier aufgegessen haben, sitzen wir beide nun in Stille auf der Couch, also nutze ich die Chance, ein Gespräch mit ihm ein zu leiten. »Du hattest mir gestern gesagt, dass wir heute jemanden treffen werden...«, fange ich langsam an.

Er sieht mich fragend an, als würde er darauf warten, dass ich weiter sprechen würde. »Wer ist es? Kannte ich diese Person?«, sehe nun auch ich ihm direkt in die Augen. Er sieht mich erst überrascht an, und überlegt, wie er seine nächste Antwort formulieren soll. »Du solltest ihn fragen.«, steht er nun auf.

Ihn? Ich blicke ihn irritiert an. »Was meinst du?«, frage ich leise. »Du wirst es noch verstehen.«, antwortet er nur. Ich sehe ihn enttäuscht an. Was meint er nur? Als er meinen irritierten Blick entdeckt, sagt er sanft: »Du kannst ihn ja auch selbst fragen, wenn es dich so sehr interessiert.

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