Kapitel 8

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Madelyn

Die Rückfahrt verläuft ähnlich wie die Hinfahrt. Niemand sagt etwas, die Stille ist erdrückend. Als wir an einem Schild vorbei fahren, auf dem dick und fett Preston, UK steht, schießen mir die Gedanken zurück in den Kopf. Bevor meine Mutter ins Gefängnis kam, haben wir in Preston gelebt und ich bin mir ziemlich sicher, dass wir, als wir nach Jaywick gezogen sind, ungefähr fünf Stunden gefahren sind. Es muss also noch eine Stadt mit dem selben Namen geben, sowas ist doch nichts ungewöhnliches, oder?
Im Kofferraum klappert etwas. Er ist gefüllt mit mehreren Tüten voller Klamotten, Schuhen und Taschen. Außerdem haben wir mir noch ein wenig Make-Up und Deko für meine Etage besorgt, was ich auch sofort an die passenden Stellen platziere, als wir wieder in der Villa der Männer ankommen. Ich nehme mir einen kurzen Moment, um über alles nachzudenken, bevor ich meine neuen Klamotten in die leeren Schränke einsortiere. Ist es richtig einfach hier zu bleiben? Ist es okay, alles aufzugeben, was ich zuhause habe und ein neues Leben zu beginnen? Ich fühle mich wohl hier, viel wohler als zuhause. Hier
werde ich nicht in jeder freien Sekunde an meine Vergangenheit erinnert. Hier wird meine Anwesenheit wertgeschätzt, von den meisten zumindest. Niemand, außer Trevor, lässt seine Launen an mir aus. Zuhause ist es Harold, der mich für seine Sucht und seinen Konsum verantwortlich macht. Meine Schwester Tanya, die sich für niemanden außer sich selbst und ihren Junkie Freund interessiert. Der einzige, dessen Aufmerksamkeit ich bekomme und genieße ist Jacob. Es war Jacob. Bei dem Gedanken an ihn schmerzt mein Herz. Ich habe ihn betrogen. Ich habe Cody geküsst und es hat sich kein bisschen falsch angefühlt. Ich habe es wirklich genossen ihn zu küssen und ihm nahe zu sein. Andererseits habe ich aber auch die Spannung zwischen mir und Caden gespürt, als wir zusammen im Auto saßen. Es war, als wäre alles andere egal, als gäbe es gerade nur noch ihn und mich. Als würde er mich wirklich interessant finden. Plötzlich überkommt mich dieses Gefühl erneut. Ich möchte es nochmal spüren.
Ich möchte spüren, wie Cody seine Lippen auf meine presst, mich festhält und auf mehr hofft. Ich möchte spüren, wie sehr Caden mich wirklich will und ich will wissen, was die beiden anderen mich spüren lassen können. Gott, ich muss völlig bescheuert sein. Das Erste, was mir in mein Sichtfeld fällt, als ich eine der Tüten öffne, ist ein pinkfarbener ziemlich Bikini. Als ich mich damit im Spiegel betrachte bereue ich kurz, dass ich ihn nicht in einer Nummer Größer mitgenommen habe, verwerfe den Gedanken jedoch schnell wieder. Voller gespieltem Selbstbewusstsein und mit einem aufgesetzten Lächeln schlendere ich die Treppen runter in den Garten, wo ich Caden und Cody bei einer Runde Tischtennis antreffe. Ohne ihnen Beachtung zu schenken, klettere ich vom Beckenrand direkt auf die Luftmatratze, die im Pool treibt und versuche die letzten Sonnenstrahlen des Tages zu genießen. Für die Männer scheint es nichts Besonderes mehr zu sein, einen eigenen Pool zu besitzen, den sie zu jeder Tageszeit benutzen können, aber für mich ist es eins der größten Privilegien überhaupt. Ich kann gar nicht fassen, dass das jetzt mein zuhause sein soll.
Keine zehn Minuten später bin ich nicht mehr allein im Pool. Rechts von mir steht Cody, links Caden. Beide sehen erst mich, dann sich gegenseitig an, bevor sie mich mit dem Poolwasser nass spritzen. „Hey!" Das Wasser ist eiskalt. Sofort breitet sich eine Gänsehaut auf meinem gesamten Körper aus und ich beginne vor Kälte zu zittern. „So kalt ist es doch gar nicht.", lacht Caden. „Doch und wie!"
„Du bist doch noch nicht mal richtig im Wasser." Mit diesem Satz zieht er mich, immer noch lachend, von der Matratze runter in das kalte Wasser.
Cody zieht mich an seine Brust und wie von allein schlingen sich meine Beine um sein Becken. „Du musst dich einfach nur an die Temperatur gewöhnen." Er streicht mir eine nasse Haarsträhne aus dem Gesicht und sieht mich an. „Siehst du, du zitterst gar nicht mehr." Seine Stimme ist stark, aber nicht laut. Seine rechte Hand bleibt an meiner Taille liegen, während die linke sich an meine Wange legt und mein Gesicht näher an seines zieht. Es fühlt sich genau an wie beim ersten Mal als wir uns geküsst haben, bloß dass Caden immer noch anwesend ist. Der Gedanke daran macht mich etwas nervös, was wird er denken? Hat Cody ihm doch von unserem Kuss erzählt? Wenn er es wüsste, hätte er mich im Auto dann so angesehen und solche Dinge zu mir gesagt? Codys Lippen unterbrechen meine Gedanken. Sie sind gieriger als das letzte Mal, er auch. Er will mehr als einen einfachen Kuss, das verrät mir die Beule, die ich an meiner pulsierenden Mitte spüre. Es ist so aufregend, dass ich gar nicht aufhören will mich immer näher an ihn zu drücken, aber er löst sich aus dem Kuss und lässt mich los. Verwirrt taumele ich einen Schritt zurück und stoße direkt gegen Cadens harten Oberkörper. Vor Schreck und ein wenig Scham will ich zurückweichen, doch er legt seine Hand an meine Schulter und hindert mich daran. „Es ist okay, Maddie.", flüstert er dicht an meinem Ohr. Seine Fingerspitzen schieben sanft meine Haare an die Seite, um Platz für seine Lippen zu machen, welche kurz darauf in meinem Nacken landen. Ich sehe direkt in Codys braune Augen, während er wieder auf mich zukommt. Bei so viel Nähe wird mir ganz schwindelig vor lauter Erregung. „Es ist wirklich alles in Ordnung, du vertraust uns doch, oder?" Bevor ich überhaupt eine Antwort auf Codys Frage formulieren kann, hat er seine Lippen schon wieder auf meine gelegt und seine Zunge in meinen Mund geschoben. Caden verweilt noch etwas in meinem Nacken, bevor er seine großen Hände von hinten an meine Brüste legt, was mich in den Kuss hinein stöhnen lässt. Mittlerweile ist es nicht mehr die Temperatur des Wassers, die mir Gänsehaut bereitet, sondern die Intimität zwischen uns. Ich stehe an einem fremden Ort, zwischen zwei fast fremden Männern und es fühlt sich besser an als alles, was ich je zuvor gefühlt habe. Während Caden meine Brüste massiert und Cody mich immer noch wild küsst, weiß ich gar nicht wohin mit meinen ganzen Endorphinen und Gefühlen. Vorsichtig lege ich meine Hände also an Codys Oberkörper und versuche mich bloß auf ihn und die Küsse zu konzentrieren, doch genau in diesem Moment dreht Caden mich zu sich um, als wäre ich leicht wie eine Feder und sieht mich einfach nur an. Seine Hände halten mein Gesicht fest, sein rechter Daumen legt sich auf meine leicht geschwollene Lippe. Er achtet ganz genau auf meine Augen, als könnte er darin lesen, was in mir vorgeht. Oh, wenn er das wüsste. Diesmal sind es Codys Hände, die von hinten meinen Körper erkunden und schließlich die Schleifen an den Seiten meiner Bikini Hose öffnen. Ich spüre noch, wie Cody sie mit einer Hand wegschiebt, bevor er mit der anderen, ohne jegliche Vorwarnung in mich eindringt. Caden grinst, als ich ein lautes Stöhnen ausstoße und meinen Kopf in den Nacken fallen lasse. Er sieht mich immer noch an, es gefällt ihm mich so zu sehen. „Küss mich.", wimmere ich. „Was hast du gesagt?" Er hat mich ganz genau verstanden. „Küss mich Caden.", versuche ich es etwas lauter. Er zieht mein Gesicht wieder vor sich und starrt regelrecht auf meine Lippen. „Was sagt man?", haucht er. Codys Handbewegungen werden immer schneller und intensiver. Er weiß, was er tun muss und es macht mich verrückt. „Caden. Kuss. Bitte." Ich bin so außer Atem, dass ich nicht mal mehr einen vernünftigen Satz rausbringe. Endlich geht er meiner Bitte nach und küsst mich. Er küsst anders als Cody. Nicht besser, bloß anders. Auf seine Art eben. Als seine Zunge sich den Zugang verschafft, ist es um mich geschehen. Ich drücke mich Codys Fingern und Cadens Lippen entgegen. Mein Brustkorb hebt und senkt sich, ein lautes Rauschen legt sich in meine Ohren und meine Wangen glühen. Eine weitere Handbewegung von Cody und ich komme so heftig wie nie zuvor.

Our Girl - wir brauchen dichWo Geschichten leben. Entdecke jetzt