Trevor
Meine Prinzessin liegt vollkommen erschöpft in meinem Bett, sie hatte nicht mal mehr die Kraft, sich anzuziehen, als wir mit ihr fertig waren. Ich teile mein Bett mit niemandem. Noch nie hat eine von unseren Schlampen hier geschlafen aber mit Maddie würde ich alles auf dieser Welt teilen. Es hat viel zu lang gedauert, das zu erkennen und ich habe viel zu viel Zeit damit verschwendet. Ich will nie wieder ohne sie sein müssen. In mir zieht sich alles zusammen, wenn ich darüber nachdenke und das jagt mir eine Scheißangst ein. „Brauchst du noch etwas?", frage ich. „Außer einem neuen Hinterteil meinst du?" Ich kann mir ein Grinsen nicht verkneifen, wir haben sie schon ziemlich hart rangenommen. Ihr wunderschöner Arsch wird von lauter roten Striemen geziert, welche ihn noch hübscher machen, als er eh schon ist. Ich deute ihre Antwort als ein Nein. Wir liegen eine Weile schweigend nebeneinander und obwohl sie extrem erschöpft zu sein scheint, schläft sie noch nicht. Ich weiß genau, was sie wach hält aber ich weiß nicht, ob ich bereit bin, mit ihr darüber zu reden. Bin ich bereit dazu, ihr mein ganzes Herz zu schenken? Wenn ich ihr jetzt alles offenlege hat sie mehr Macht über mich, als jemals jemand haben könnte aber andererseits will ich sie nicht verlieren. Nicht nochmal. Aber ich fürchte genau das wird passieren, wenn ich nicht endlich sage, was Sache ist. „Es tut mir leid, wie ich zu dir war...", beginne ich. „Glaub mir, ich weiß nicht, was in mich gefahren ist und...Fuck, ich weiß genau was in mich gefahren ist!" Wieso ist es so schwer darüber zu sprechen? Maddie sieht mich verständnisvoll an, ihre Haltung strahlt so viel Wärme und Sicherheit aus, dass ich gar nicht anders kann, als mich wieder zu entspannen. Ihre Finger streichen beruhigend über meine Arme, während sie spricht. „Es ist in Ordnung. Du hast dich bei mir entschuldigt, mehr brauche ich gar nicht. Natürlich wäre es schön einen Grund für dein Verhalten zu kennen, aber wenn du nicht darüber sprechen kannst ist das auch okay. Erzähl mir so viel, wie du kannst. Du wirst mich sowieso nicht mehr los, also hast du alle Zeit der Welt." Ihr Lächeln bricht mir mein totgeglaubtes Herz. Wenn sie wüsste, dass sie bei uns nicht mehr sicher ist...Nein, darüber will ich nicht nachdenken. Wir werden eine Lösung finden, bei der ich nicht ohne sie weiterleben muss. „Weißt du noch, als wir zusammen in deinem Schlafzimmer saßen und du das erste Mal mit mir zusammen gekifft hast?", frage ich, woraufhin sie nickt. „An diesem Abend ist mir klargeworden, dass ich gerade dabei bin, mich in dich zu verlieben und das hat mir so eine verdammte Angst gemacht, Baby. Ich habe..." Ich halte kurz inne, überlege ob ich ihr wirklich von Olivia erzählen soll, aber was habe ich denn noch zu verlieren? „Du hast mich so angesehen und in diesem Moment habe ich jemanden in dir gesehen. Deine Augen haben genau so gestrahlt wie ihre damals. Sie haben in diesem Moment nur für mich gestrahlt und genau das habe ich früher jeden Tag in ihren Augen gesehen." „Wer ist sie?" Maddies Stimme ist hauchdünn, nicht viel mehr als ein Flüstern. „Olivia. Meine Ex Freundin. Sie war mein Anker, mein Halt. Sie hat mich aus den tiefsten Löchern meines Lebens geholt und sie war...wie du. Deswegen bin ich auch so fasziniert von dir. Sie war die Einzige, die mir jedes einzige Mal Konter gegeben hat. Sie hat nie locker gelassen und so lange gekämpft, bis ich zu meinen Gefühlen stehen konnte." „Du bist nicht fasziniert von mir, sondern genervt, Trevor. Dazwischen liegen Welten.", faucht sie. Obwohl mir gerade definitiv nicht nach Lachen zumute ist kann ich mir ein leichtes Grinsen nicht verkneifen. Sie ist eifersüchtig. Gott, wenn sie wüsste, dass sie nicht den kleinsten Grund dazu hat. „Baby du brauchst nicht eifersüchtig sein, wirklich nicht." „Ich bin ganz bestimmt nicht eifersüchtig auf deine Ex." Wie ein kleines Kind verschränkt sie beleidigt die Arme vor ihrer nackten Brust. „Wenn du nicht willst, dass ich dich gleich nochmal ficke, bis du meinen Namen schreist, solltest du mich besser nicht so ansehen.", witzele ich, doch Maddie lässt nicht zu, dass ich das Thema wechsle. Sie knurrt nur ein beleidigtes „Erzähl weiter.", bevor sie sich zurück in meine Arme legt. „Ich habe sie noch nie in irgendjemand anderem gesehen. Alle anderen nach ihr und vor dir waren bloß Zeitvertreib. Ich habe mich nicht mal für ihre Namen interessiert. Sie waren bloß Mittel zum Zweck, damit meine Eier nicht platzen aber bei dir ist es anders. Als ich erkannt habe, dass du wie sie bist, habe ich Angst bekommen. Ja, richtig gehört. Der große böse Trevor hat auch mal Angst." „Angst? Wovor? Vor mir?" Die Vorstellung scheint ihr zu gefallen. „Vor der Macht, die du von heute an über mich und mein Herz hast. Seit ich Olivia verloren habe, habe ich mir geschworen, mich nie wieder zu verlieben. Mein Herz hat so verdammt weh getan, dass ich sterben wollte. Wären Dylan, Cody und vor allem Caden nicht gewesen, würde ich jetzt sicher nicht mit dir hier liegen und darüber sprechen. Ich habe so gottverdammte Angst davor, jemals wieder diesen Schmerz durchmachen zu müssen, das kannst du dir gar nicht vorstellen." „Du brauchst keine Angst haben, wirklich nicht. Ich würde dich niemals verlassen Trevor, ich liebe dich." Fuck. Mein Herz verkrampft sich bei diesen drei Worten. Maddies Stimme wird durch Olivias ersetzt und alles, was sie sagt geht in meinen Erinnerungen unter. Ich liege in meinem Bett im Heim, Olivia in meinem Arm. Ihr Zimtgeruch ist mein absoluter Lieblingsduft und das, obwohl ich Zimt hasse. Wie kann man irgendwas mit Zimt essen? Es ist wirklich abartig. Aber an ihr liebe ich es. An ihr liebe ich verdammt nochmal alles. Ihre blauen Augen, ihre schwarzen Haare, ihre fucking perfekten Kurven. Ich liebe sie. „Baby ich habe keine Lust mehr hier zu sein, wann hauen wir endlich ab?", fragt sie genervt. „Nicht mehr lange, ich verspreche es dir." Ich drücke ihr einen Kuss auf die Stirn und ziehe sie noch näher zu mir. „Ich habe Angst, dass einer von uns adoptiert wird und sie uns trennen.", gibt sie leise zu. „Wenn einer von uns adoptiert werden würde, dann wärst es du und sollte das passieren würde ich dich einfach wieder zu mir zurück holen." Auf meine Antwort hin grinst sie nur und mir wird wieder klar, wie sehr ich dieses Lächeln liebe. Nein, ich vergöttere es. Ich vergöttere sie. „Was habe ich euch gesagt? Es ist euch nicht erlaubt euch alleine in einem Zimmer aufzuhalten! Mädchen und Jungen gehören getrennt!", schreit eine der unerträglichen Betreuerinnen, als sie die Tür aufstößt. Olivia und ich verdrehen bloß die Augen. Sie rutscht aus meinem Arm und steht auf. „Ist ja schon gut, ich wollte mir nur meinen täglichen Orgasmus abholen. Bin schon weg." Und schon ist sie verschwunden und lässt mich mit einer verärgerten Betreuerin zurück. Ihr Kopf ist hochrot und es sieht aus als stünde sie kurz vorm Patzen, doch ich kann mir mein Lachen nicht verkneifen. Natürlich war mein Baby nicht für einen Orgasmus oder ähnliches hier. Wir haben bis jetzt noch nicht einmal richtig rumgemacht, aber das muss ja keiner wissen. Wir wollen uns das für einen ganz besonderen Moment aufheben. Für einen Moment, indem wir uns endlich frei fühlen.
„Warum seid ihr nicht mehr zusammen?" Maddies Stimme unterbricht meine Gedanken und holt mich zurück in die Gegenwart. „Genug für heute, Prinzessin. Du brauchst Schlaf.", antworte ich geistesabwesend. Sie bohrt nicht weiter nach, sondern akzeptiert meine Entscheidung und brennt sich damit noch mehr in mein Herz. „Aber eins noch...", beginnt sie mahnend. „Solltest du noch einmal nachhause kommen und nach einer anderen Frau riechen, schneide ich dir den Schwanz ab, nur damit das klar ist." Sie grinst aber ich weiß, dass sie es trotzdem ernst meint. „Beruhigt es dich, wenn ich dir sage, dass sie aussah wie du und ich sie Madelyn genannt habe?" Ich kann gar nicht so schnell reagieren, wie sie mir ein Kissen ins Gesicht schlägt. „Das beruhigt mich nicht, sondern gibt mir noch mehr zu Denken. Du bist so ein Psycho."
„Ich bin dein Psycho, Prinzessin.", korrigiere ich. „Schlaf jetzt, es ist schon spät." Mit einem süßen Gähnen stimmt sie mir zu, rutscht zurück in meine Arme und kuschelt sich an mich. Ich küsse sie auf die Wange und betrachte noch einmal ihre Schönheit. „Ich liebe dich auch, Baby. Über alles." Ich weiß nicht, ob sie schon schläft oder ob sie meine Worte noch hören konnte, aber ich meine, ein leichtes Lächeln auf ihren Lippen erkennen zu können.
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Our Girl - wir brauchen dich
Romance„Du glaubst uns zu kennen, Madelyn. Doch das tust du nicht. Das wirst du niemals." - Vier Männer. Ein Mädchen. Zu viele Fragen. Zu wenig Antworten.