Madelyn
Ich hauche ein leises „Danke.", als die Tür auffliegt und Dylan und Trevor eintreten. Beide ebenfalls blutverschmiert. Mein Gott, was zur Hölle treiben sie hier? „Oh, Maddie Schatz, alles gut bei dir?", fragt Dylan während Trevor sich einfach an ihm vorbeischiebt und mich nicht mal beachtet. „Alles bestens, Caden hat gut auf mich aufgepasst, nachdem du mich alleine gelassen hast.", zische ich und drehe mich wieder zu Caden um, welcher mich angrinst. Wie ein kleines beleidigtes Kind verschränke ich die Arme vor der Brust und schiebe mein Unterlippe vor, als Dylan zu uns kommt und sich vor mich hin kniet. „Tut mir leid, es war dringend und..." Etwas blitzt in seinen Augen auf, als er mein Gesicht genauer mustert und mir seine Hand an die Wange legt. „Du hast geweint...Es tut mir leid, dass ich nicht da war." Ich schüttle den Kopf, rutsche noch näher zu Caden. Ich fühle mich so unendlich wohl in seiner Nähe, ich glaube ich will nie wieder getrennt von ihm sein. „Schon gut, es war bloß ein Alptraum, nichts dramatisches."
„Nichts dramatisches? Du bist hier herum gerannt, als hätte dich der Blitz getroffen." Für den Spruch kassiert er einen leichten Schlag auf den Oberarm. „So schlimm war es gar nicht!" Ich würde gerne ernst klingen, kann mir mein Grinsen aber nicht verkneifen. „Du weißt, dass du ihm vertrauen kannst, oder Baby?" Ich nicke. „Kannst du vielleicht? Ich möchte es nicht noch mal erzählen." Also berichtet er Dylan von meinem Traum, Cody gesellt sich auch zu uns und sie beginnen wie verrückt irgendwelche Theorien über meinen Traum aufzustellen. „Also es war auf jeden Fall der Vorfall vom Abschlussball, von dem du geträumt hast, das ist klar, aber mir geht einfach nicht auf, wer zur Hölle das war.", murmelt Dylan konzentriert. Mittlerweile liege ich mit meinem Rücken an seine Brust gelehnt, meine Beine liegen auf Cadens Schoß. „Es ist doch offensichtlich, wer es war.", setzt Cody an. „Mach mal Platz." Caden rutscht auf seine Aufforderung hin, ein Stück zur Seite, sodass Cody auch Platz findet und ich meine Beine auch auf seinen ablegen kann. „Maddies Freund..." „Ex Freund", korrigiert Caden scharf. „Sie gehört jetzt uns." Bei diesen Worten kribbelt es, schon wieder, so sehr in meinem Bauch, dass ich Angst habe die ganzen Schmetterlinge auszukotzen. „Ja, wie dem auch sei. Maddies Ex Freund wollte sie vergewaltigen, sie wollte Schluss machen und er war so wütend, dass er ihre Wut direkt an ihr ausgelassen hat." Mein Herz beginnt schneller zu pochen, irgendwie ergeben seine Worte Sinn aber irgendwie auch nicht. „Er wollte mich nicht vergewaltigen. Er wollte mit mir schlafen und..." „Er wollte gegen deinen Willen mit dir schlafen und das nennt sich Vergewaltigung, Baby." Cadens Finger streifen sanft über mein Schienbein. „Ich weiß ja nicht. Ich glaube nicht, dass Jacob in der Lage wäre, mich so zuzurichten." Cody sieht mich skeptisch an und schnaubt. „Bitte tu mir einen Gefallen und hör endlich auf, immer das Gute in jedem einzelnen Menschen zu sehen."
Nachdem wir noch mindestens drei Stunden darüber diskutiert haben, ob Jacob jetzt derjenige war, der für den Angriff verantwortlich war, oder nicht, blitzen schon die ersten Sonnenstrahlen ins Wohnzimmer. Es hat gut getan, offen darüber zu reden und von keinem von ihnen für meine Gedanken oder meine Tränen verurteilt zu werden. Ich glaube, diese Nacht hat so einiges zwischen uns verändert, der einzige, der jetzt noch dazwischen steht ist Trevor und ich habe wirklich keine Ahnung, ob er sich jemals wieder einkriegt. Dylan und Caden meinen, in spätestens zwei Wochen ist er wieder normal, Cody hingegen ist sich nicht so sicher. Er brauchte es nicht aussprechen, ich konnte es in seinem Blick sehen. Mit ihm ist es einfach, ich kann ihn lesen wie ein offenes Buch, ganz im Gegensatz zu den anderen, die immer auf super geheimnisvoll tun.
Ein Arm schlingt sich von hinten um meine Taille, ein anderer hebt sanft meinen Kopf an um ihn auf dem dazugehörigen Brustkorb abzulegen. „Wie fühlst du dich, mein Engel?", fragt die Stimme hinter mir. Codys Spitzname für mich lässt mich unwillkürlich grinsen, doch noch bevor ich ihm antworten kann bebt der Brustkorb unter mir und Cadens tiefe Stimme ertönt. „Halt die Klappe Cody und lass sie schlafen. Du wirst noch genügend Möglichkeiten bekommen, sie das zu fragen." Ich sehe auf und mein Grinsen wird nur noch breiter. In meinem Körper bildet sich ein warmes, wohliges Gefühl. Ich stupse Caden spielerisch auf die Nase. „Du bist so süß, wenn du dich aufregst." „Und du bist so süß, wenn du schläfst Babymaus." Ich kichere. „Ich habe dir gesagt ich bleibe nur hier, wenn ihr beide schlafen geht also bitte, Ruhe jetzt." Ein wohliges Seufzen entfährt mir, als ich mich enger an seine Brust kuschle. „Du würdest mich eh nicht alleine lassen, wenn ich frage ob du hierbleibst." Er sagt nichts, gibt mir stattdessen einen Kuss auf den Scheitel und ich kann sein Lächeln dabei spüren. Und so liege ich hier, mit dem Kopf auf Cadens Brust, mein Körper dicht an Cody gekuschelt und glücklich wie schon lange nicht mehr.
DU LIEST GERADE
Our Girl - wir brauchen dich
Romance„Du glaubst uns zu kennen, Madelyn. Doch das tust du nicht. Das wirst du niemals." - Vier Männer. Ein Mädchen. Zu viele Fragen. Zu wenig Antworten.