Kapitel 50

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Dylan

Caden und Cody tigern angespannt durchs Wohnzimmer, nachdem Trevor mit Maddie in seinem Zimmer verschwunden ist. Ich bin froh, dass Trevor sich wieder eingekriegt hat aber irgendwo gibt es mir auch zu Denken. Wir werden alles tun um Maddie zu beschützen, ich würde mein Leben für sie geben aber die Möglichkeit, dass irgendwas schief geht besteht immer noch und wenn das passiert verliere ich nicht nur sie, sondern auch ihn.
„Sag es ihm jetzt.", zischt Caden. Cody hingegen sieht mich nur mit einem entschuldigenden Blick an. Irgendwas verheimlichen sie mir und wenn sie nicht in den nächsten paar Minuten mit der Sprache rausrücken, drehe ich durch. „Was auch immer ihr mir sagen wollt, sagt es mir am besten jetzt, bevor ich es selbst herausfinde.", knurre ich.
„Wir sind uns nicht mehr ganz sicher ob sie es wirklich genau so gesagt hat, aber Maddie hat uns erzählt, dass ihre Mutter im Knast sitzt.", antwortet Cody. „Das wissen wir doch längst, was ist das Problem?" Mein Geduldsfaden wird mit jeder Sekunde dünner. „Sie hat uns auch erzählt, warum sie sitzt.", fährt Caden fort. „Ihre Mutter sitzt wegen Mord. Sie hatte eine Affäre mit einem Mann und als dieser sich nicht von seiner Frau trennen wollte fing sie seine Frau ab und brachte sie um. Kommt dir das irgendwoher bekannt vor?" Es dauert einen kurzen Moment, bis ich verstehe, was er andeuten will und als es in meinem Kopf ankommt, verfalle ich in leichte Panik. „Es macht Sinn.", hauche ich ungläubig. „Das kann nicht sein. Das darf nicht sein. Fuck! Wir müssen Alissa daraus holen und uns dann eine Lösung für Maddie überlegen."
Cody legt mir seine Hand auf die Schulter, mein Herzschlag beruhigt sich ein wenig. Ich bin nicht alleine. Sie sind bei mir und sie helfen mir. Ich muss das hier nicht alleine durchstehen. Alles.Wird.Gut.
„Es wäre zu auffällig mitten in der Nacht dort aufzukreuzen. Morgen früh machen wir uns auf den Weg und dann wird es auch Zeit, Maddie die Wahrheit zu erzählen. Die ganze Wahrheit." Caden hat Recht. Sie muss die Wahrheit wissen, auch wenn das bedeuten könnte, dass sie uns nicht mehr will aber solange ich weiß, dass sie in Sicherheit ist, ist mir alles recht.
In dieser Nacht mache ich kein Auge zu. Auch nicht, als Cody und Caden auf der Couch einschlafen oder als Trevor und Maddie zu mir ins Wohnzimmer kommen. Es ist noch früh am Morgen, doch sie sieht wie immer wunderschön aus. „Guten Morgen mein Schatz.", flötet sie, als sie sich auf meinen Schoß fallen lässt. Natürlich stellt mein Schwanz sich sofort auf und natürlich merkt sie es auch. Sie grinst nur und gibt mir einen Kuss, der mir all mein verlorene Energie zurück verleiht. Alle Sorgen von vergangener Nacht verschwinden aus meinem Gedächtnis, solange ihre Lippen auf meinen liegen. Gott, ich hoffe so sehr, dass alles klappt, was wir die ganze Nacht lang und breit ausgeklügelt haben. Der Plan besteht daraus, Alissa zurück zu holen, mit getrennten Flugzeugen in den Urlaub zu fliegen, ihr vor Ort die Wahrheit zu sagen und wenn sie sich dann für ein Leben ohne uns entscheidet, ermöglichen wir ihr das. Auch, wenn es nicht unbedingt das ist, was wir uns erhoffen. Ihr Blick wandert zu Caden und Cody, die immer noch auf der Couch liegen und schlafen, als sie sich von mir löst. Sie denkt über irgendwas nach, das kann ich aus ihrem Blick deuten, aber was es ist bleibt mir verborgen. „Ich habe noch nie einen von euch so friedlich gesehen.", murmelt sie. „Hattet ihr eine lange Nacht?" „Wir haben noch ein bisschen gearbeitet, nachdem ihr ins Bett seid. Mach dir keine Sorgen, Liebling." Ich streiche durch ihr Haar, genieße jede Berührung, die ich mir erlauben kann. „Was liegt dir auf dem Herzen, hm?" Sie sieht mich verwirrt an, als wäre es etwas neues, dass ich ihre Gesichtsausdrücke deuten kann. „Seit gestern frage ich mich etwas aber..." Maddie wendet den Blick ab, sieht auf ihre Finger, mit denen sie nervös rumspielt. „Naja, du hast gestern etwas gesagt und das will mir nicht mehr aus dem Kopf gehen." Als sie wieder aufblickt und dann von mir zu Caden und wieder zurück sieht, dämmert es langsam. „Du hast gesagt, dass du Caden genau so sehr liebst, wie mich und dann habe ich mich gefragt, ob...naja..." Ich unterbreche ihr süßes Gestammel mit einem Lachen. Ihre Wangen färben sich augenblicklich rot wie eine Tomate. „Tut mir leid, das war so nicht gemeint. Ich finde es nur so süß, dass es dich so nervös macht, darüber zu sprechen." Ich lege meine Hände wieder an ihre Taille, ziehe sie zu mir und zwinge sie, mich anzusehen. „Um deine Frage zu beantworten: Nein, so war das nicht gemeint, Liebes. Ich liebe jeden einzelnen, ja. Aber nicht auf die selbe Art, wie ich dich liebe." Maddie nickt langsam, auf ihren Lippen bildet sich ein süßes Lächeln. „Also ich bin nicht eifersüchtig oder so, wirklich nicht. Ich wollte das nur wissen, weil...Ach keine Ahnung." „Was ist es, was du wissen willst?", hake ich nach, während sie sich auf ihre Unterlippe beißt und sich schon innerlich drauf vorbereitet, ihre Frage zu stellen. „Habt ihr schonmal...Also du und Caden oder die Anderen. Hattet ihr schonmal was miteinander?" Dass sie das fragt, hätte ich nicht gedacht. „Hättest du ein Problem damit, wenn es so wäre?", frage ich grinsend, woraufhin sie den Kopf schüttelt. "
„Vielleicht würde es mir ja sogar gefallen." „Tja, dann muss ich dich leider enttäuschen. Da war nichts und da wird nie etwas sein.", antworte ich wahrheitsgemäß. Ihre Lippen bilden einen süßen Schmollmund. „Und was ist, wenn ich das will?" „Dann überlege ich es mir vielleicht mal."

Our Girl - wir brauchen dichWo Geschichten leben. Entdecke jetzt