Kapitel 40

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Cody

„Weißt du, wo Trevor ist?", fragt Caden angespannt. „Ich muss mit ihm reden. Mir geht das alles hier so sehr auf den Sack, er darf nicht auf seiner Seite sein. Wir müssen ihr endlich die verfickte Wahrheit sagen!"
„Welche Wahrheit?" Er mahlt mit dem Kiefer und ich sehe, wie er sich innerlich für seine Unvorsichtigkeit verflucht, als Maddie plötzlich auf der Treppe steht und uns so süß ansieht, wie sie es immer tut. Mit langsamen Schritten kommt sie auf uns zu und hält genau zwischen uns an. „Was verschweigt ihr mir, hm?" Ihre Stimme ist ruhig, keineswegs anklagend oder Vorwurfsvoll. Sie vertraut uns viel zu sehr. Fuck, wie ich uns dafür hasse. „Nichts, Baby es ist nur..." Er wirft erst mir einen kurzen Blick zu, dann sieht er zu seiner Schlafzimmertür. Mit meiner Hand an ihrem unteren Rücken schiebe ich sie leicht in Richtung Cadens Schlafzimmer, welcher uns die Tür öffnet und sie hinter uns wieder schließt. „Komm her." Wir nehmen auf seinem Bett platz, Maddie zwischen uns. Erst habe ich Hoffnung, dass er sie hierhergebracht hat um ihr die richtige Wahrheit zu erzählen, doch diese verschwindet wieder, als er sie an seine Brust zieht und beginnt zu sprechen. „Ich sehe doch, wie sehr du unter Trevors Verhalten leidest. Ich würde dir so gerne sagen, wieso er so zu dir ist und es bricht mir wirklich das Herz, dass ich es dir verschweigen muss aber das ist etwas, was er dir selbst erzählen muss. Es tut mir so leid, Baby." Fucking Heuchler. Er drückt ihr noch einen Kuss auf die Schläfe, bevor er mit einer Hand seine Nachttischschublade öffnet und einen Joint hervorzieht. „Caden du kannst nicht alle meine Sorgen in Drogen ertränken. Mal ganz davon abgesehen, dass er" Sie zeigt mit dem Finger auf mich. „Mir verraten hat, dass du eigentlich aufhören wolltest welche zu nehmen." Er wirft mir einen flüchtigen Blick zu, dann stupst er ihr auf die Nase. „Oh doch, das kann ich. Mund auf, Babymaus." Als Maddie ihre sündigen Lippen um den Joint schließt merke ich, wie mein Schwanz zu zucken beginnt. Ein paar Minuten später liegt sie tiefenentspannt in Cadens Arm und starrt an die Zimmerdecke, während sie sanft mit ihren Fingern über meinen Arm streichelt. „Ich will ficken.", sagt sie plötzlich so trocken, als hätte sie eben nicht das gesagt, was sie gesagt hat. „Du bist wirklich unersättlich, Baby. Wir ficken dich jeden Tag dreimal.", lacht Caden. „Ich weiß. Ich will ja auch nicht von euch gefickt werden." Ihre Stimme wird etwas leiser, ihre Wangen färben sich rot und mein Magen zieht sich unangenehm zusammen. „Ich würde dir niemals etwas verbieten aber wenn du nicht willst, dass ein Mensch wegen dir stirbt, dann solltest du das besser sein lassen.", knurre ich, woraufhin ich von ihr nur einen Klaps auf den Oberarm bekomme. „Du weißt ganz genau was ich meine, du Idiot." Erst jetzt macht es klick in meinem Kopf. „Ich vermisse ihn so sehr. Ich habe doch gar nichts gemacht außer..." Sie hält inne und plötzlich funkeln ihre Augen. Wären wir jetzt in einem Comic würde vermutlich eine Glühbirne über ihrem Kopf erscheinen. „Hasst er mich so sehr, weil ich gesagt habe, dass...ihr wisst schon." Mittlerweile glüht ihr Kopf hochrot, welchen sie geschickt in Cadens Brust vergräbt. „Erstens hasst er dich nicht, er ist nur etwas...verwirrt, schätze ich. Und zweitens kannst du ruhig aussprechen, dass du dich in uns verliebt hast." Sie antwortet ihm bloß mit einem Kopfschütteln, sieht uns immer noch nicht an. „Uns geht es doch genau so wie dir." „Ich weiß aber...Egal. Lasst uns über etwas anderes reden. Er will mich nicht, also muss ich das akzeptieren." Maddies Stimme kommt begleitet von einem verzweifelten Seufzen und wieder krampft mein Herz. Es wäre alles so viel einfacher, wenn ich ihr einfach hier und jetzt die Wahrheit sagen würde aber Dylan hat recht. Sie könnte uns danach hassen und das würde ich auf gar keinen Fall ertragen.
Da Sex ohne Trevor für unser Mädchen heute nicht infrage kommt bleiben wir einfach im Bett liegen, sprechen über Gott und die Welt und rauchen noch einen Joint, welchen Maddie sich gerade wieder zwischen die Lippen schiebt. „Kann ich euch etwas fragen?", nuschelt sie, mit dem Joint zwischen den Lippen. „Alles was du willst, Baby." Auch Caden ist völlig high. So high, dass ich ein bisschen Angst habe, dass er zu viel plaudert, als er sollte. „Warum ist Dylan jetzt auch so abweisend zu mir? Ich habe ihn in den letzten Tagen immer nur kurz gesehen. Habe ich irgendwas falsch gemacht?" Oh man, sie macht sich wirklich um jede Kleinigkeit viel zu viele Gedanken. „Bei Dylan ist alles gut, er hat momentan nur viel zu viel Arbeit, er kommt ja kaum noch aus seinem Büro raus. Heute Nacht krabbelst du einfach in sein Bett und überzeugst dich selbst davon, dass es nicht an dir liegt, einverstanden?" Auf meinen Vorschlag hin nickt sie grinsend. „Was arbeitet ihr eigentlich? Ihr seid ständig beschäftigt aber irgendwie weiß ich gar nicht womit." Ich wusste, dass diese Frage irgendwann kommt und genau deswegen habe ich mir auch schon die perfekte Antwort dafür überlegt. „Wir sind sowas wie die Bürgermeister der Stadt, bloß inoffiziell. Wir sorgen dafür, dass alles so läuft, wie es soll und es nirgendwo Probleme oder Komplikationen gibt." Sie zieht ungläubig eine Augenbraue hoch und beginnt zu kichern. „Das ist doch Quatsch. Jaywick hat doch einen Bürgermeister und außerdem, habe ich davon noch nie gehört." Tja, blöd nur, dass du schon seit Wochen nicht mehr in Jaywick bist. „Ich sagte doch inoffiziell. Na klar gibt es einen Bürgermeister, es sollen ja auch nur die Leute wissen, für die diese Information bestimmt ist." Maddie zuckt bloß mit den Schultern. „Hm. Macht Sinn. Kann ich noch was fragen?" „Alles was du willst, Baby.", wiederholt Caden und zieht sie wieder an seine Brust. Er wird so besitzergreifend wenn er high ist. Immer. „Was ist mit euren Eltern? Also ich weiß, dass Codys Eltern tot sind aber..." Sie wirft mir einen entschuldigenden Blick zu. „Was ist mit dem Rest?" „Tot.", antwortet Caden eine Spur zu harsch. „Sie wurden ermordet. Alle in der selben Nacht und ob du es glaubst, oder nicht: So haben wir uns kennengelernt."

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